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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

23.

Iam vero illud, quod de vinea, quam plantavit, inebriatus Noe nudatus est in domo sua, cui non appareat Christus passus in gente sua? Tunc enim nudata est mortalitas carnis eius, Iudaeis scandalum, gentibus stultitia, ipsis autem vocatis Iudaeis et gentibus tamquam Sem et Iapheth, dei virtus et dei sapientia; quia quod stultum est dei, sapientius est quam homines, et quod infirmum est dei, fortius est quam homines. p. 351,6 Proinde in duobus filiis, maximo et minimo, duo populi figurati unam vestem a tergo portantes –sacramentum scilicet iam praeteritae atque transactae dominicae passionis – nuditatem patris neque intuentur, quia in Christi necem non consentiunt, et tamen honorant velamento tamquam scientes, unde sint nati. Medius autem filius, id est populus Iudaeorum – ideo medius, quia nec primatum apostolorum tenuit nec ultimus in gentibus credidit – vidit nuditatem patris, quia consensit in necem Christi et nuntiavit foras fratribus. Per eum quippe manifestatum est et quodam modo publicatum, quod erat in prophetia secretum; ideoque fit servus fratrum suorum. Quid est enim aliud hodieque gens ipsa nisi quaedam scriniaria christianorum, baiulans legem et prophetas ad testimonium assertionis ecclesiae, ut nos honoremus per sacramentum, quod nuntiat illa per litteram? p. 351,21

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Gegen Faustus

23.

Was nun jene Episode betrifft, bei der sich Noe, von der Frucht des Weinberg, den er angepflanzt hatte, betrunken geworden, in seinem Zelt entblösste (cf. Gen. 9,21), wer würde darin nicht unwillkürlich das Leiden Christi inmitten seines Volkes erkennen? Damals nämlich ist die Sterblichkeit seines Fleisches enthüllt worden, den Juden ein Ärgernis, den Heiden eine Torheit, den Berufenen aber, Juden wie Heiden – hier versinnbildlicht durch Sem und Japheth – Gottes Kraft und Gottes Weisheit; denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen (I Kor. 1,23 ff.). Diese zwei Völker tragen nun also, in den zwei Söhnen, dem ältesten und dem jüngsten, modellhaft vorgebildet, rückwärtsgehend gemeinsam den einen Überwurf heran (cf. Gen. 9,23) – als Heilssymbol sagt dies natürlich aus, dass das Leiden des Herrn bereits vergangen und vollendet ist –, und vermeiden dabei einerseits den Blick auf die Nacktheit des Vaters, da sie ja nicht in die Tötung Christi eingestimmt haben, anderseits aber erweisen sie ihm mit dem Überwurf die Ehre (cf. Mt. 27,59), zum Zeichen dafür, dass sie wissen, woher sie stammen. Der mittlere Sohn aber, d.h. das Volk der Juden – es ist deshalb das mittlere, weil es am Primat, den die Apostel besessen hatten, nicht festhielt, und selbst als letztes unter den Völkern nicht zum Glauben fand –, sah die Nacktheit des Vaters, da es ja in die Tötung Christi einstimmte, und erzählte draussen den Brüdern davon. Durch dieses Volk ist ja geoffenbart und in gewisser Weise an die Öffentlichkeit gebracht worden, was in der prophetischen Aussage verborgen war; und deshalb wird es zum Sklaven seiner Brüder. Was ist denn dieses Volk heute anderes als eine Art Archivdiener für die Christen, der Gesetz und Propheten herumschleppt, um daraus zu bezeugen, was die Kirche verkündet, sodass wir als Heilssymbole verehren können, was uns jenes Volk treu nach dem Buchstaben berichtet?

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