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Reply to Faustus the Manichaean
17.
Faustus has not told us how he would prove the divinity of Christ to the heathen, whom he makes to say: I believe neither the prophets in support of Christ, nor Christ in support of the prophets. It would be absurd to suppose that such a man would believe what Christ says of Himself, when he disbelieves what He says of others. For if he thinks Him unworthy of credit in one case, he must think Him so in all, or at least more so when speaking of Himself than when speaking of others. Perhaps, failing this, Faustus would read to him the Sibyls and Orpheus, and any heathen prophecies about Christ that he could find. But how could he do this, when he confesses that he knows none? His words are: "If, as is said, any prophecies of Christ are to be found in the Sibyl, or in Hermes, called Trismegistus, or Orpheus, or any heathen poet." How could he read writings of which he knows nothing, and which he supposes to exist only from report, to one who will not believe either the prophets or Christ? What, then, would he do? Would he bring forward Manichaeus as a witness to Christ? The opposite of this is what the Manichaeans do. They take advantage of the widespread fragrance of the name of Christ to gain acceptance for Manichaeus, that the edge of their poisoned cup may be sweetened with this honey. Taking hold of the promises of Christ to His disciples that He would send the Paraclete, that is, the Comforter or Advocate, they say that this Paraclete is Manichaeus, or in Manichaeus, and so steal an entrance into the minds of men who do not know when He who was promised by Christ really came. Those who have read the canonical book called the Acts of the Apostles find a reference to Christ's promise, and an account of its fulfillment. Faustus, then, has no proof to give to the inquirer. It is not likely that any one will be so infatuated as to take the authority of Manichaeus when he rejects that of Christ. Would he not reply in derision, if not in anger, Why do you ask me to believe Persian books, when you forbid me to believe Hebrew books? The Manichaean has no hold on the inquirer, unless he is already in some way convinced of the truth of Christianity. When he finds him willing to believe Christ, then he deludes him with the representation of Christ given by Manichaeus. So the partridge gathers what it has not brought forth. When will you whom he gathers leave him? When will you see him to be a fool, who tells you that Hebrew testimony is worthless in the case of unbelievers, and superfluous to believers?
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Gegen Faustus
17.
Wie aber würde Faustus diesen Heiden von der göttlichen Natur Christi überzeugen, den er sagen liess (378,12): Ich glaube weder den Propheten, was sie über Christus sagen, noch Christus, was er über die Propheten sagt? Würde dieser etwa Christus Glauben schenken, wenn er über sich selber spricht, wo er ihm nicht glaubt, wenn er über andere Zeugnis ablegt? Wahrhaft lächerlich ist es, solches anzunehmen. Wenn er ihn nämlich in der einen Sache für unglaubwürdig hielte, würde er ihm doch insgesamt den Glauben verweigern, oder ihm doch eher glauben, wenn er für andere, als wenn er für sich selber Zeugnis ablegt. Vielleicht würde nun Faustus, in dieser Weise lächerlich gemacht, dem Mann die Sibyllen vorlegen, oder Orpheus oder was es sonst an heidnischen Schriftstellern gibt, in denen er eine Ankündigung Christi fände. Nein, er würde es nicht tun; er hat ja zugegeben, dass ihm diese unbekannt sind, indem er sagte (378,28): Gewiss, wenn es, wie berichtet wird, irgendwelche Voraussagen der Sibylle über Christus gibt, oder des Hermes mit dem Beinamen Trismegistus, oder des Orpheus oder anderer Seher aus dem Heidentum. Da er also deren Schriften nicht kennt – er nimmt ja nur vom Hörensagen an, dass es solche gibt –, würde er sie jedenfalls diesem Mann nicht vorlegen, der sagt (378,12): Ich glaube weder den Propheten noch Christus. Was also würde er machen? Würde er etwa Mani zitieren und mit seiner Hilfe Christus anpreisen? Das haben die Manichäer niemals gemacht, viel eher haben sie versucht, Mani mithilfe Christi, dessen Name schon überall geliebt und gerühmt wird, anzupreisen, natürlich um den Rand ihres vergifteten Bechers mit diesem Honig zu bestreichen. Da nämlich Christus den Seinen verheissen hat, dass er den Parakleten senden werde, d.h. den Tröster oder Beistand, den Geist der Wahrheit (cf. Joh. 14,16), nutzen sie die Gunst dieser Verheissung und behaupten, jener Paraklet sei Mani oder befinde sich in Mani, und schleichen sich so unvermerkt in die Herzen der Menschen, die nicht wissen, wann jener von Christus verheissene Paraklet gesandt worden ist. Wer aber das zu den kanonischen Schriften zählende Werk mit dem Titel ‛Apostelgeschichte’ gelesen hat, sieht, wie jenes Versprechen Christi dort ein zweites Mal erwähnt wird (cf. Act. 1,8) und wie es dort ganz offensichtlich in Erfüllung geht (cf. Act. 2,2). Doch unsere Frage ist ja nur, auf wen Faustus sich berufen würde, um dem Heiden den Glauben an Christus nahezubringen: Da kann ich mir wahrlich nicht vorstellen, dass jemand so blind ist, dass er sagen möchte: Dem Mani glaube ich, während er gleichzeitig erklärt: Christus glaube ich nicht. Wenn nun also der Heide – nicht laut herauslachend, aber immerhin recht verärgert – ausrufen würde: So verlangst du von mir, dass ich den Persischen Schriften Glauben schenke, nachdem ich gesagt habe, dass ich den Hebräischen nicht glaube (cf. 378,22), wie willst du dann, du Häretiker, diesen Menschen einfangen, wenn du ihn nicht bereits irgendwie im Banne des Namens Christi vorfindest, sodass er, da der Glaube an Christus für ihn keine Zweifelsfrage mehr ist, von Mani als dem scheinbar besseren Verkünder Christi getäuscht, bei ihm zur Ruhe findet? Da haben wir also jenes Rebhuhn, das um sich schart, was es nicht selber zum Leben gebracht hat (cf. Jer. 17,11). Und ihr, die er um sich geschart hat, verlasst ihn noch immer nicht, und er erweist sich euch noch immer nicht als Tor, wenn er behauptet (379,4 ff.), dass die Zeugnisse der Hebräer für uns, selbst wenn sie wahr sein sollten, bevor wir den Glauben besitzen, unnütz, nachdem wir ihn besitzen, überflüssig seien.