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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Reply to Faustus the Manichaean

7.

Augustin replied: If you allow, in consideration of the authority of the Gospel, that Christ said that He came not to destroy the law and the prophets, but to fulfill them, you should show the same consideration to the authority of the apostle, when he says, "All these things were our examples;" and again of Christ, "He was not yea and nay, but in Him was yea; for all the promises of God are in Him yea;" 1 that is, they are set forth and fulfilled in Him. In this way you will see in the clearest light both what law Christ fulfilled, and how He fulfilled it. It is a vain attempt that you make to escape by your three kinds of law and your three kinds of prophets. It is quite plain, and the New Testament leaves no doubt on the matter, what law and what prophets Christ came not to destroy, but to fulfill. The law given by Moses is that which by Jesus Christ became grace and truth. 2 The law given by Moses is that of which Christ says, "He wrote of me." 3 For undoubtedly this is the law which entered that the offence might abound; 4 words which you often ignorantly quote as a reproach to the law. Read what is there said of this law: "The law is holy, and the commandment holy, and just, and good. Was then that which is good made death unto me? God forbid. But sin, that it might appear sin, wrought death in me by that which is good." 5 The entrance of the law made the offense abound, not because the law required what was wrong, but because the proud and self-confident incurred additional guilt as transgressors after their acquaintance with the holy, and just, and good commandments of the law; so that, being thus humbled, they might learn that only by grace through faith could they be freed from subjection to the law as transgressors, and be reconciled to the law as righteous. So the same apostle says: "For before faith came, we were kept under the law, shut up unto the faith which was afterwards revealed. Therefore the law was our schoolmaster in Christ Jesus; but after faith came, we are no longer under a schoolmaster." 6 That is, we are no longer subject to the penalty of the law, because we are set free by grace. Before we received in humility the grace of the Spirit, the letter was only death to us, for it required obedience which we could not render. Thus Paul also says: "The letter killeth, but the spirit giveth life." 7 Again, he says: "For if a law had been given which could have given life, verily righteousness should have been by the law; but the Scripture hath concluded all under sin, that the promise by faith of Jesus Christ might be given to them that believe." 8 And once more: "What the law could not do, in that it was weak through the flesh, God sent His Son in the likeness of sinful flesh, that by sin He might condemn sin in the flesh, that the righteousness of the law might be fulfilled in us, who walk not after the flesh, but after the Spirit." 9 Here we see Christ coming not to destroy the law, but to fulfill it. As the law brought the proud under the guilt of transgression, increasing their sin by commandments which they could not obey, so the righteousness of the same law is fulfilled by the grace of the Spirit in those who learn from Christ to be meek and lowly in heart; for Christ came not to destroy the law, but to fulfill it. Moreover, because even for those who are under grace it is difficult in this mortal life perfectly to keep what is written in the law, Thou shall not covet, Christ, by the sacrifice of His flesh, as our Priest obtains pardon for us. And in this also He fulfills the law; for what we fail in through weakness is supplied by His perfection, who is the Head, while we are His members. Thus John says: "My little children, these things write I unto you, that ye sin not; and if any man sin, we have an Advocate with the Father, Jesus Christ the righteous: He is the propitiation for our sins." 10


  1. 2 Cor. i. 19, 20. ↩

  2. John i. 17. ↩

  3. John v. 46. ↩

  4. Rom. v. 20. ↩

  5. Rom. vii. 12, 13. ↩

  6. Gal. iii. 23, 25. ↩

  7. 2 Cor. iii. 6. ↩

  8. Gal. iii. 21, 22. ↩

  9. Rom. viii. 3, 4. ↩

  10. 1 John ii. 1, 2. ↩

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Gegen Faustus

7.

Augustinus antwortete: Da du mit mir schon einig gehst, dass Christus gesagt hat (Mt. 5,17): Ich bin nicht gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben, sondern sie zu vollenden – denn du erkennst, dass es schwierig ist, gegen die Autorität des Evangeliums aufzukommen –, solltest du nun auch erkennen, dass es schwierig ist, gegen den Apostel aufzukommen, wenn er sagt (I Kor. 10,6): All das waren Modellbilder für uns, ebenso wenn er über Christus sagt (II Kor. 1,19 f.): Denn er war ja nicht das Ja und das Nein zugleich, sondern das Ja ist in ihm geschehen: Denn was es gibt an Verheissungen Gottes, in ihm ist das Ja, d.h. in ihm sind sie erfüllt, in ihm sind sie vollendet worden, und du wirst in voller Klarheit sehen, welches Gesetz er mit seinem Kommen vollenden wollte, und wie er es zur Vollendung gebracht hat. Und du wirst dich nicht weiter über die drei Kategorien des Gesetzes und die drei Kategorien von Propheten verbreiten (497,17 ff.), auf der Suche nach einem Notausgang, den du nie finden kannst. Denn es ist doch offensichtlich, und dies wird auch durch die Texte des Neuen Testamentes immer wieder in aller Klarheit bezeugt, welches Gesetz und welche Propheten Christus mit seinem Kommen nicht aufheben, sondern vollenden wollte. Eben das Gesetz nämlich, das durch Moses überreicht wurde, ist durch Jesus Christus zur Gnade und zur Wahrheit geworden (cf. Joh. 1,17); eben dieses Gesetz, ich sage es nochmals, ist von Moses überreicht worden, über den Christus sagte (Joh. 5,46): Über mich nämlich hat jener geschrieben. Denn ohne Zweifel ist dies das Gesetz, das nachträglich in Kraft trat, um das Vergehen grösser zu machen (Rm. 5,20), ein Wort, das ihr, ohne es überhaupt zu verstehen, gern im Munde führt, um das Gesetz schlecht zu machen. Lies also beim Apostel nach und erkenne, dass es eben dieses Gesetz ist, über welches gesagt wird (Rm. 7,12 f.): Daher ist das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Wurde mir also etwas, das gut ist, Anlass zum Tod? Keineswegs. Vielmehr war es die Sünde, die mir, um als Sünde offenbar zu werden, mithilfe des Guten den Tod gebracht hat. Dass das Gesetz nachträglich in Kraft trat, um das Vergehen grösser zu machen (cf. Rm. 5,20), besagt nämlich nicht, dass dieses Gesetz das Vergehen befohlen hätte; vielmehr hatte die Einführung des heiligen, gerechten und guten Gebotes (cf. Rm. 7,12) bewirkt, dass sich die Stolzen, die vieles ihrem eigenen Verdienst zuschreiben, auch noch der Gesetzesübertretung schuldig machten, sodass sie, auf solche Weise erniedrigt, lernen konnten, dass es die Wirkung der Gnade ist – die durch den Glauben zuteil wird –, wenn sie nicht mehr im Zustand der Schuld dem Gesetz unterworfen, sondern im Zustand der Gerechtigkeit mit dem Gesetz verbunden sind. Der gleiche Apostel sagt ja, (Gal. 3,23 ff.): Bevor der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz in Verwahrung gehalten, eingeschlossen im Hinblick auf den Glauben, der später enthüllt werden sollte. So war das Gesetz, wie es weiter heisst, unser Zuchtmeister auf Christus Jesus hin; nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister; denn der Zustand der Schuld, der eine Folge des Gesetzes ist, verpflichtet uns nicht mehr, seitdem wir durch die Gnade frei geworden sind. Als wir nämlich in unserer Erniedrigung (504,12) die Gnade des Geistes noch nicht empfangen hatten, brachte uns der Buchstabe nichts als den Tod, indem er uns vorschrieb, was wir gar nicht erfüllen konnten. Daher sagt derselbe Apostel (II Kor. 3,6): Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. Und auch dies sind Worte des gleichen Apostels (Gal. 3,21 f.): Wäre nämlich ein Gesetz gegeben worden, das die Kraft hat, lebendig zu machen, dann käme in der Tat die Gerechtigkeit aus dem Gesetz; statt dessen hat die Schrift alles unter der Sünde eingeschlossen, damit durch den Glauben an Jesus Christus die Verheissung denen zuteil werde, die glauben. Und ein weiteres Wort von ihm (Rm. 8,3 f.): Weil dies nämlich dem Gesetz unmöglich war, da es ohnmächtig war durch das Fleisch, sandte Gott seinen Sohn in Gestalt des Fleisches, das der Sünde unterworfen ist, um von der Sünde aus die Sünde im Fleisch zu verurteilen, damit die Gerechtigkeit des Gesetzes in uns zur Vollendung gelange, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln. Das also bedeutet das Wort (Mt. 5,17): Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vollenden. Denn es ist das Gesetz, welches sich die Stolzen unterwirft mit dem Schuldspruch der Gesetzesübertretung, indem es ihnen befiehlt, was sie nicht erfüllen können, und so ihre Sünde grösser macht, und es ist die Gerechtigkeit desselben Gesetzes, welche durch die Gnade des Geistes in denen vollendet wird, die von Christus, der nicht gekommen ist, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vollenden (Mt. 5,17), lernen, sanft und demütig im Herzen zu sein. Weil es nun aber selbst für jene, die unter der Gnade stehen, in diesem vergänglichen Leben schwierig ist, wenn etwa im Gesetz geschrieben ist (cf. Exod. 20,17): Du sollst nicht begehren, dem voll und ganz nachzukommen, deshalb hat Christus als Priester seinen eigenen Leib zum Opfer dargebracht, um für uns den Erlass der Sünden zu erreichen, und auch damit hat er das Gesetz zur Vollendung gebracht, indem das, was wir selber in unserer Schwäche nicht vermögen, durch die Vollkommenheit dessen, der das Haupt jenes Leibes ist, dessen Glieder wir sind (cf. Eph. 4,15; 5,23), wieder hergestellt wird. Deshalb sagt Johannes (I Joh. 2,1 f.): Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; wenn aber einer gesündigt hat, dann haben wir als Beistand beim Vater Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden.

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