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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Reply to Faustus the Manichaean

3.

Augustin replies: You warn against semi-Christians, which you say we are; but we warn against pseudo-Christians, which we have shown you to be. Semi-Christianity may be imperfect without being false. So, then, if the faith of those whom you try to mislead is imperfect, would it not be better to supply what is lacking than to rob them of what they have? It was to imperfect Christians that the apostle wrote, "joying and beholding your conversation," and "the deficiency in your faith in Christ." 1 The apostle had in view a spiritual structure, as he says elsewhere, "Ye are God's building;" 2 and in this structure he found both a reason for joy and a reason for exertion. He rejoiced to see part already finished; and the necessity of bringing the edifice to perfection called for exertion. Imperfect Christians as we are, you pursue us with the desire to pervert what you call our semi-Christianity by false doctrine; while even those who are so deficient in faith as to be unable to reply to all your sophisms, are wise enough at least to know that they must not have anything at all to do with you. You look for semi-Christians to deceive: we wish to prove you pseudo-Christians, that Christians may learn something from your refutation, and that the less advanced may learn to avoid you. Do you call us children of the serpent? You have surely forgotten how often you have found fault with the prohibition in Paradise, and have praised the serpent for opening Adam's eyes. You have the better claim to the title which you give us. The serpent owns you as well when you blame him as when you praise him.


  1. Col. ii. 5; cf. 1 Thess. iii. 10. ↩

  2. 1 Cor. iii. 9. ↩

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Gegen Faustus

3.

Augustinus: Du glaubst, dass man sich vor den Halbchristen hüten muss und behauptest, dass wir das seien; wir dagegen hüten uns vor den Pseudochristen und zeigen, dass ihr das seid.

Was nämlich nur zur Hälfte da ist, ist zwar in bestimmter Hinsicht unvollständig, doch in keiner Weise verfälscht. Was heisst das für uns?

Wenn beim Glauben jener, die ihr zu umschlingen sucht, etwas noch nicht vorhanden ist, muss man etwa deswegen das niederreissen, was bei ihnen vorhanden ist, und nicht vielmehr das, was noch fehlt, hinzufügen?

So wie es auch der Apostel sagte, als er zu Menschen, die noch unvollkommen waren, sprach (Kol. 2,5): Indem ich mich freue und euren Lebenswandel sehe und das, was eurem Glauben in Christus noch fehlt.

Er sah da natürlich eine Art geistiges Gebäude, so wie er an anderer Stelle sagt (I Kor. 3,9): Ihr seid Gottes Bauwerk. Und in diesem Bauwerk sah er beides: etwas, worüber er sich freute, und etwas, was ihn herausforderte. Er freute sich darüber, was er schon erbaut sah, es forderte ihn heraus, wo er erkannte, dass noch weiter zu bauen war, bis die Spitze der Vollkommenheit erreicht war. In Tat und Wahrheit verfolgt ihr mit eurer Irrlehre also Katholiken, die noch nicht vollkommen, sondern in gewisser Weise, wie du es ausgedrückt hast, Halbchristen sind, um sie zu täuschen und zu verführen. Doch auch wenn einer zu dieser Kategorie gehört und wenn er einmal erkannt hat, dass ihr Pseudochristen seid, versteht er sehr wohl, dass man euch nicht folgen darf sondern aus dem Weg gehen muss, so sehr er – aufgrund dessen, was seinem Glauben noch fehlt– ausserstande ist, auf eure verfänglichen Fragestellungen zu antworten. Wie es also eure Absicht ist, Halbchristen aufzuspüren, um sie irrezuleiten, so ist es unsere Absicht, euch als Pseudochristen zu erweisen, damit nicht nur die fortgeschritteneren Christen euch widerlegen und dadurch entlarven können, sondern auch die weniger fortgeschrittenen Nutzen ziehen, indem sie sich vor euch in Acht nehmen. Doch warum hast du die Schlange als unsern Vater bezeichnet? Hast du etwa vergessen, wie ihr dauernd Gott tadelt, der dem Menschen im Paradies das Gebot gab (cf. Gen. 2,16-17.), und die Schlange lobt, weil sie ihm durch ihren Rat die Augen öffnete (cf. Gen. 3,7)? Ich meine, dass es gerechtfertigt wäre, wenn vielmehr du jene Schlange, den von euch gelobten Verführer, als deinen Erzeuger anerkennen würdest; denn jene anerkennt dich ja als Sohn, auch wenn du sie soeben getadelt hast.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres Compare
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean

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