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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Reply to Faustus the Manichaean

2.

Augustin replied: You say that the apostle, in leaving Judaism, passed from the bitter to the sweet. But the apostle himself says that the Jews, who would not believe in Christ, were branches broken off, and that the Gentiles, a wild olive tree, were grafted into the good olive, that is, the holy stock of the Hebrews, that they might partake of the fatness of the olive. For, in warning the Gentiles not to be proud on account of the fall of the Jews, he says: "For I speak to you Gentiles, inasmuch as I am the apostle of the Gentiles. I magnify my office; if by any means I may provoke to emulation them which are my flesh, and might save some of them. For if the casting away of them be the reconciling of the world, what shall the receiving of them be, but life from the dead? For if the first fruit be holy, the lump is also holy; and if the root be holy, so are the branches. And if some of the branches are broken off, and thou, being a wild olive tree, were grafted in among them, and with them partakest of the root and fatness of the olive tree; boast not against the branches: but if thou boast, thou bearest not the root, but the root thee. Thou wilt say then, The branches were broken off, that I might be grafted in. Well; because of unbelief they were broken off, and thou standest by faith. Be not high-minded, but fear; for if God spared not the natural branches, take heed lest He also spare not thee. Behold therefore the goodness and severity of God: on them which fell, severity; but toward thee, goodness, if thou continue in His goodness; otherwise thou also shalt be cut off. And they also, if they abide not still in unbelief, shall be grafted in; for God is able to graft them in again. For if thou wert cut out of the olive tree, which is wild by nature, and wert grafted contrary to nature into a good olive tree; how much more shall these, which be the natural branches, be grafted into their own olive tree? For I would not, brethren, that ye should be ignorant of this mystery (lest ye should be wise in your own conceits), that blindness in part is happened to Israel, until the fullness of the Gentiles be come in; and so all Israel shall be saved." 1 It appears from this, that you, who do not wish to be graffed into this root, though you are not broken off, like the carnal unbelieving Jews, remain still in the bitterness of the wild olive. Your worship of the sun and moon has the true Gentile flavor. You are none the less in the wild olive of the Gentiles, because you have added thorns of a new kind, and worship along with the sun and moon a false Christ, the fabrication not of your hands, but of your perverse heart. Come, then, and be grafted into the root of the olive tree, in his return to which the apostle rejoices, after by unbelief he had been among the broken branches. He speaks of himself as set free, when he made the happy transition from Judaism to Christianity. For Christ was always preached in the olive tree, and those who did not believe on Him when He came were broken off, while those who believed were grafted in. These are thus warned against pride: "Be not high-minded, but fear; for if God spared not the natural branches, neither will He spare thee." And to prevent despair of those broken off, he adds: "And they also, if they abide not still in unbelief, shall be grafted in; for God is able to graft them in again. For if thou wert cut out of the olive tree, which is wild by nature, and wert grafted contrary to nature into a good olive tree, how much more shall these, which be the natural branches, be grafted into their own olive tree." The apostle rejoices in being delivered from the condition of a broken branch, and in being restored to the fatness of the olive tree. So you who have been broken off by error should return and be grafted in again. Those who are still in the wild olive should separate themselves from its barrenness, and become partakers of fertility.


  1. Rom. xi. 16-26. ↩

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Gegen Faustus

2.

Augustinus antwortete: Warum bezeichnet dann der Apostel, der nach deiner Darstellung mit dem Verlassen des Judentums von der Bitternis zur Süsse übergewechselt hat, vielmehr jene Juden, die nicht an Christus glauben wollten, als Zweige, die aus dem Baum mit den süssen Früchten herausgebrochen wurden, dagegen die Heiden als Zweige des Wilden Ölbaums, die auf der Wurzel des Edlen Ölbaum, d.h. auf dem Ursprung der heiligen Hebräer, aufgepfropft wurden, damit sie Anteil bekämen an der Süsse des Edlen Ölbaums? Denn an jener Stelle, wo er die Heiden an den Fall der Juden erinnerte, damit sie selber nicht übermütig würden, sagte er folgendes (Rm. 11,13 ff.):

Euch aber, den Heiden, sage ich: Solange ich Apostel der Heiden bin, will ich meinen Dienst preisen, wenn ich damit meine fleischlichen Stammesgenossen irgendwie zur Eifersucht reizen und einige von ihnen retten kann. Wenn nämlich deren Verwerfung Versöhnung mit der Welt bedeutet, was wird dann ihre Annahme anderes sein als Wiederaufleben von den Toten. Wenn aber die Erstlingsgabe vom Brotteig heilig ist, dann ist es der ganze Teig; und wenn die Wurzel heilig ist, dann auch die Zweige. Wenn aber einige der Zweige herausgebrochen wurden, du aber, obwohl Zweig vom Wilden Ölbaum, an deren Stelle eingepfropft und Teilhaber an der Wurzel und der Süsse des Edlen Ölbaums wurdest, erhebe dich nicht über jene Zweige! Wenn du dich aber über sie erhebst, wisse: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. Nun sagst du: ‘Aber die Zweige wurden herausgebrochen, damit ich eingepfropft werde’. Richtig! Wegen ihres Unglaubens wurden sie herausgebrochen. Du aber stehst fest wegen deines Glaubens; denke nun nicht überheblich, sondern fürchte dich! Denn wenn Gott die natürlich gewachsenen Zweige nicht geschont hat, wird er auch dich nicht schonen. Du erkennst also die Güte Gottes und seine Strenge: die Strenge gegen jene, die gefallen sind, dir gegenüber die Güte, sofern du in deiner Güte bleibst; andernfalls wirst auch du herausgeschnitten werden. Ebenso werden auch jene, wenn sie nicht in ihrem Unglauben verharren, eingepfropft werden; denn Gott hat ja die Macht, sie wieder einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur aus Wilden Ölbaum herausgehauen und gegen deine Natur in den Edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wie viel eher werden jene, die die entsprechende Natur besitzen, in ihren ureigenen Edlen Ölbaum eingepropft werden! Ich will euch nämlich, meine Brüder, damit ihr nicht auf eure eigene Einsicht baut, nicht in Unkenntnis lassen über dieses Heilsgeheimnis: Blindheit hat einen Teil Israels erfasst, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben; und dann wird ganz Israel gerettet werden. Daraus erseht ihr, dass ihr mit eurer Weigerung, euch auf jene Wurzel des Edlen Ölbaums aufpfropfen zu lassen, zwar nicht, wie die fleischlich gesinnte und gottlose Masse des Jüdischen Volkes, den ausgebrochenen Zweigen ähnlich seid, dafür aber in der Bitternis des Wilden Ölbaums verharrt. Denn nach was anderem als nach dem Wilden Ölbaum der Heiden riecht es, wenn ihr Sonne und Mond anbetet? Es sei denn, dass ihr euch deshalb nicht mehr als Zweig am Wilden Ölbaum der Heiden vorkommt, weil ihr euch eine neue Art Dornen zugelegt habt, indem ihr, nicht mit Künstlerhand, sondern mit eurem irregeleiteten Geist, einen falschen Christus geformt habt, um ihn zusammen mit Sonne und Mond zu verehren. Lasst euch also auf die Wurzel des Edlen Ölbaum aufpfropfen, wohin der Apostel zu seiner grossen Freude wieder zurückgelangt ist, der ja wegen seines Unglaubens zu den herausgebrochenen Zweigen gehört hatte! Aus diesem Zustand sei er befreit worden, sagt er nämlich da, wo er seine Freude ausdrückt, dass er vom Judentum zu Christus übergegangen ist; denn Christus ist ja immer in jener Wurzel und in jenem Baum verkündet worden, und wer bei seiner Ankunft nicht an ihn glaubte, ist daraus herausgebrochen, wer an ihn glaubte, darin eingepfropft worden. Damit letztere aber nicht überheblich werden, wird ihnen gesagt (Rm. 11,20 f.): Denke nun nicht überheblich, sondern fürchte dich! Denn wenn Gott die natürlich gewachsenen Zweige nicht geschont hat, wird er auch dich nicht schonen. Damit aber auch die Hoffnung für die ausgebrochenen Zweige bestehen bleibt, sagt der Apostel kurz nachher (Rm. 11,23 f.): Ebenso werden auch sie, wenn sie nicht in ihrem Unglauben verharren, eingepfropft werden; denn Gott hat ja die Macht, sie wieder einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur aus Wilden Ölbaum herausgehauen und gegen deine Natur in den Edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wie viel eher werden jene, die die entsprechende Natur besitzen, in ihren ureigenen Edlen Ölbaum eingepfropft werden! Da siehst du, worauf auch der Apostel stolz ist: dass er befreit wurde aus jenem Zustand des Herausgebrochenseins und wieder zu jener fettspendenden Wurzel zurückgelangt ist. Wenn es also unter euch solche gibt, die durch ihre Gottlosigkeit aus dieser Wurzel herausgebrochen wurden, sollen sie zurückkommen und sich ihr wieder aufpfropfen lassen; wer aber noch nie Zweig am Edlen Ölbaum war, soll sich aus der ihm von seiner Natur gegebenen Unfruchtbarkeit wegschneiden lassen und kommen, um sich Anteil an der Fruchtbarkeit zu erwerben!

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