Translation
Hide
Reply to Faustus the Manichaean
9.
As Cain's sacrifice of the fruit of the ground is rejected, while Abel's sacrifice of his sheep and the fat thereof is accepted, so the faith of the New Testament praising God in the harmless service of grace is preferred to the earthly observances of the Old Testament. For though the Jews were right in practising these things, they were guilty of unbelief in not distinguishing the time of the New Testament when Christ came, from the time of the Old Testament. God said to Cain, "If thou offerest well, yet if thou dividest not well, thou hast sinned." 1 If Cain had obeyed God when He said, "Be content, for to thee shall be its reference, and thou shalt rule over it," he would have referred his sin to himself, by taking the blame of it, and confessing it to God; and so assisted by supplies of grace, he would have ruled over his sin, instead of acting as the servant of sin in killing his innocent brother. So also the Jews, of whom all these things are a figure, if they had been content, instead of being turbulent, and had acknowledged the time of salvation through the pardon of sins by grace, and heard Christ saying, "They that are whole need not a physician, but they that are sick; I came not to call the righteous, but sinners to repentance;" 2 and, "Every one that committeth sin is the servant of sin;" and, "If the Son make you free, ye shall be free indeed," 3 --they would in confession have referred their sin to themselves, saying to the Physician, as it is written in the Psalm, "I said, Lord, be merciful to me; heal my soul, for I have sinned against Thee." 4 And being made free by the hope of grace, they would have ruled over sin as long as it continued in their mortal body. But now, being ignorant of God's righteousness, and wishing to establish a righteousness of their own, proud of the works of the law, instead of being humbled on account of their sins, they have not been content; and in subjection to sin reigning in their mortal body, so as to make them obey it in the lusts thereof, they have stumbled on the stone of stumbling, and have been inflamed with hatred against him whose works they grieved to see accepted by God. The man who was born blind, and had been made to see, said to them, "We know that God heareth not sinners; but if any man serve Him, and do His will, him He heareth;" 5 as if he had said, God regardeth not the sacrifice of Cain, but he regards the sacrifice of Abel. Abel, the younger brother, is killed by the elder brother; Christ, the head of the younger people, is killed by the elder people of the Jews. Abel dies in the field; Christ dies on Calvary.
Translation
Hide
Gegen Faustus
9.
Wie Kains Opfer, das aus Früchten des Feldes bestand, verworfen, Abels Opfer dagegen, das aus Schafen und deren Fett bestand, angenommen wird (cf. Gen. 4,3 ff.), ebenso wird der Glaube des Neuen Testaments, welcher Gott aus der Unschuld der Gnade heraus preist, den irdischen Werken des Alten Testaments vorgezogen; denn die Juden hatten zwar vorher richtig gehandelt, wenn sie jene Werke vollbrachten, sie machten sich aber des Unglaubens schuldig, weil sie, als Christus kam, nicht unterschieden zwischen der Zeit des Neuen Testaments und jener des Alten Testaments. Denn Gott sagte ja zu Kain (cf. Gen. 4,7 Septuag.): Wenn du zwar richtig opferst, aber das Opfer(zeitlich?) nicht richtig aufteilst, war es Sünde. Wenn nun Kain Gott gehorcht hätte, als dieser sagte (gen. 4,7): Werde ruhig! Denn die Sünde kommt auf dich, doch du sollst Herr über sie werden, dann hätte er seine Sünde auf sich genommen, und wäre so, indem er sie sich selber zugeschrieben und vor Gott bekannt hätte, unterstützt durch die Gnade seiner Barmherzigkeit, Herr geworden über seine Sünde, und er hätte nicht unter ihrer Herrschaft, als Sklave der Sünde, seinen unschuldigen Bruder getötet. Das gleiche gilt für die Juden: wenn auch sie, für die ja all dies modellhaft geschah, aus der Verwirrung ihres Herzens zur Ruhe gefunden, und im Wissen, dass nun die Zeit des Heils durch die Gnade mit der Vergebung der Sünden gekommen war, auf Gott gehört hätten, der sagte (Mt. 9,12 f.): Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern jene, denen es schlecht geht; nicht die Gerechten zu rufen bin ich gekommen sondern die Sünder zur Reue, und ebenso (Joh. 8,34): Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde, und weiter (Joh. 8,36): Wenn euch der Sohn befreit, seid ihr wirklich frei, dann hätten auch sie ihre Sünde durch ein Bekenntnis auf sich genommen und zu ihrem Arzt gesagt, wie es im Psalm (Ps. 41,4) steht: Ich sagte, Herr, erbarme dich meiner; heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt, und sie hätten, frei geworden durch die Erwartung der Gnade, die Herrschaft über diese Sünde gewonnen, solange sie in ihrem sterblichen Leib verbliebe. Da sie nun aber die Gerechtigkeit Gottes verkannten, und ihre eigene aufrichten wollten (cf. Rm. 10,3), wurden sie, statt demütig zu werden wegen ihrer Sünden, durch die Werke des Gesetzes überheblich, und fanden deshalb nicht zur Ruhe. Und da die Sünde ihren sterblichen Leib beherrschte und sie deshalb dessen Begierden gehorchten (cf. Rm. 6,12), stiessen sie am Stein des Anstosses an (cf. Rm. 9,32/Is. 8,14) und entbrannten in Hass gegen Christus, da sie zu ihrem grossen Schmerz erkannten, dass seine Werke von Gott angenommen wurden; – dies geschah damals (cf. Joh. 9), als ein Blindgeborener, der nun sehen konnte, zu ihnen sagte (Joh. 9,31): Wir wissen, dass Gott die Sünder nicht erhört, wohl aber den erhört, der ihn verehrt und seinen Willen tut, als ob er zu ihnen sagen würde: Kains Opfer beachtet er nicht, Abels Opfer dagegen beachtet er. Und so wird Abel, der jüngere, von seinem Bruder Kain, dem älteren, getötet: Christus, das Haupt des jüngeren Volkes, wird vom älteren Volk der Juden getötet; jener auf dem Feld, dieser auf dem Kalvarienberg.