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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Trinitate

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De Trinitate

XXVIII.

[XXVIII 51] Domine deus noster, credimus in te patrem et filium et spiritum sanctum. Neque enim diceret veritas: Ite, baptizate gentes in nomine patris et filii et spiritus sancti nisi trinitas esses. Nec baptizari nos iuberes, domine deus, in eius nomine qui non est dominus deus. Nec diceretur voce divina: Audi, Israhel: Dominus deus tuus deus unus est nisi trinitas ita esses ut unus dominus deus esses. Et si tu deus pater ipse esses et filius verbum tuum Iesus Christus ipse esses et donum vestrum spiritus sanctus, non legeremus in litteris veritatis: Misit deus filium suum, nec tu, unigenite, diceres de spiritu sancto: Quem mittet pater in nomine meo, et: Quem ego mittam vobis a patre. Ad hanc regulam fidei dirigens intentionem meam quantum potui, quantum me posse fecisti, quaesivi te et desideravi intellectu videre quod credidi et multum disputavi et laboravi. Domine deus meus, una spes mea, exaudi me ne fatigatus nolim te quaerere, sed quaeram faciem tuam semper ardenter. Tu da quaerendi vires, qui inveniri te fecisti et magis magisque inveniendi te spem dedisti. Coram te est firmitas et infirmitas mea; illam serva, istam sana. Coram te est scientia et ignorantia mea; ubi mihi aperuisti suscipe intrantem; ubi clausisti aperi pulsanti. Meminerim tui; intellegam te; diligam te. Auge in me ista donec me reformes ad integrum.

Scio scriptum esse: In multiloquio non effugies peccatum. Sed utinam praedicando verbum tuum et laudando te tantummodo loquerer. Non solum fugerem peccatum sed meritum bonum adquirerem quamlibet multum sic loquerer. Neque enim homo de te beatus peccatum praeciperet germano in fide filio suo cui scripsit dicens: Praedica verbum; insta opportune, importune. Numquid dicendum est istum non multum locutum qui non solum opportune verum etiam importune verbum tuum, domine, non tacebat? Sed ideo non erat multum quia tantum erat necessarium. Libera me, deus meus, a multiloquio quod patior intus in anima mea misera in conspectu tuo et confugiente ad misericordiam tuam. Non enim cogitationibus taceo etiam tacens vocibus. Et si quidem non cogitarem nisi quod placeret tibi, non utique rogarem ut me ab hoc multiloquio liberares. Sed multae sunt cogitationes meae tales quales nosti cogitationes hominum quoniam vanae sunt. Dona mihi non eis consentire, et si quando me delectant, eas nihilominus improbare nec in eis velut dormitando immorari. Nec in tantum valeant apud me ut aliquid in opera mea procedat ex illis, sed ab eis mea saltem sit tuta sententia, tuta conscientia te tuente. Sapiens quidam cum de te loqueretur in libro suo qui ecclesiasticus proprio nomine iam vocatur: Multa, inquit, dicimus et non pervenimus, et consummatio sermonum universa est ipse. Cum ergo pervenerimus ad te, cessabunt multa ista quae dicimus et non pervenimus, et manebis unus omnia in omnibus, et sine fine dicemus unum laudantes te in unum et in te facti etiam nos unum. Domine deus une, deus trinitas, quaecumque dixi in his libris de tuo agnoscant et tui; si qua de meo, et tu ignosce et tui. Amen.

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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit

28. Kapitel. Schluß des Werkes: Gebet zu Gott der Dreieinigkeit.

S. 331 51. Herr, mein Gott, wir glauben an dich, den Vater, Sohn und Heiligen Geist. Nicht würde ja die Wahrheit sagen: „Gehet hin und taufet alle Völker im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“,1 wenn du nicht Dreieinigkeit wärest.Nicht würdest du, Herr, Gott, gebieten, daß wir getauft werden im Namen eines Wesens, das nicht Gott der Herr ist. Nicht auch würde die göttliche Stimme sprechen: „Höre, Israel, der Herr dein Gott, ist ein Gott“,2 wenn du nicht in der Weise Dreieinigkeit wärest, daß du der eine Herr Gott bist. Wenn du selbst sowohl Gott der Vater wärest wie auch der Sohn, dein Wort, Jesus Christus und euer Geschenk, der Heilige Geist, dann läsen wir nicht in den Büchern der Wahrheit: „Gott sandte seinen Sohn.“3 Nicht würdest dann du, Eingeborener, vom Heiligen Geiste sagen: „Den der Vater in meinem Namen senden wird“,4 nicht: „Den ich euch vom Vater senden werde.“5 Nach dieser Glaubensregel richtete ich mich in meinem Beginnen, und von ihr aus habe ich, so gut ich es vermochte, so gut du mir Vermögen gabst, dich gesucht, habe ich mit der Vernunft zu schauen verlangt, was ich glaubte, und viel habe ich erörtert, viel mich gemüht. Herr, mein Gott, meine einzige Hoffnung, erhöre mich, daß ich nicht, müde geworden, dich nicht mehr suchen will, sondern mit Inbrunst dein Antlitz suche immerdar.6 Gib du die Kraft, zu suchen, der du dich finden ließest und die Hoffnung gabst, daß wir dich mehr und mehr finden. Vor dir steht meine Kraft und meine Unkraft: die eine wahre, die andere heile! Vor dir steht mein Wissen und mein Nichtwissen: Wo du mir geöffnet hast, nimm mich auf, wenn ich eintrete; wo du nur den Zugang verschlossen hast, öffne, wenn ich anklopfe. Deiner S. 332 möge ich mich erinnern, dich einsehen, dich lieben. Laß dies in mir wachsen, bis du mich zur Vollendung umgestaltest. Ich weiß, daß geschrieben steht: „In Vielrederei wirst du der Sünde nicht entgehen.“7 Möchte ich doch nur von dir sprechen, dein Wort verkündigend und dich preisend! So würde ich nicht nur der Sünde entrinnen, sondern auch heilbringendes Verdienst erwerben, soviel ich auch in dieser Weise spräche. Nicht hat ja der durch dich selige Mensch seinem echten Sohne im Glauben eine Sünde zu tun geboten, als er in einem Briefe sagte: „Verkündige das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen.“8 Soll man etwa sagen, jener habe gar nicht viele Worte gemacht, da er nicht nur gelegen, sondern auch ungelegen dein Wort, o Herr, nicht verschwieg? So ist es in der Tat. Aber deshalb waren es nicht viele Worte, weil es nur die notwendigen waren. Befreie mich, o Herr, von der Vielrederei, an der ich drinnen in meiner Seele leide; sie ist erbarmungswürdig vor deinen Augen und flieht hin zu deinem Erbarmen. Ich schweige ja nicht in meinen Gedanken, selbst wenn ich mit dem Munde schweige. Würde ich nur denken, was dir wohlgefällig ist, dann würde ich freilich nicht darum beten, daß du mich von dieser Vielrederei befreiest. Aber zahlreich sind meine Gedanken, die wie die Menschengedanken eitel sind: du kennst sie.9 Gewähre mir, daß ich ihnen nicht zustimme, daß ich sie, auch wenn sie mein Ergötzen erregen, dennoch mißbillige, daß ich nicht, gleichsam schlafend, in ihnen verweile. Nicht sollen sie so große Gewalt über mich bekommen, daß von ihnen etwas eingehe in mein Werk. Möge vielmehr wenigstens mein Urteilen und Werten vor ihnen sicher sein! Möge mein Gewissen vor ihnen sicher sein, indem du mir sicheren Schutz gewährst! Ein Weiser sagte, als er in seinem Buche, das Ekklesiastikus betitelt ist, von dir redete, dieses: „Vieles sagen wir, und wir gelangen nicht zu ihm.“10 Wenn wir also zu dir S. 333 gelangen, dann wird das „viele“, das „wir sagen“ und zu dem „wir nicht gelangen“, zu Ende sein, und bleiben wirst du allein, der du alles in allem bist.11 Ohne Ende werden wir dann eines sagen, dich mit einer Stimme preisend, selber auch in dir eins geworden. Du, Herr, Gott, du der Eine, du Gott Dreieinigkeit, was immer ich in diesen Büchern von dir her gesagt habe, mögest du auch als dir gehörig gelten lassen; wenn ich etwas von mir her gesagt habe, dann laß es nicht gelten, und auch so laß mich dein bleiben! Amen.


  1. Matth. 28, 19. ↩

  2. Deut. 6, 4. ↩

  3. Gal. 4, 4; Joh. 3, 17. ↩

  4. Joh. 14, 26. ↩

  5. Joh. 15, 26. ↩

  6. Ps. 104, 4 [hebr. Ps. 105, 4]. ↩

  7. Sprichw. 10, 19. ↩

  8. 2 Tim. 4, 2. ↩

  9. Ps. 93, 11 [hebr. Ps. 94, 11]. ↩

  10. Ekkli. 43, 29 [= Ekklisiastikus = Sirach]. ↩

  11. 1 Kor. 15, 28. ↩

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On the Trinity - Introductory Essay

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