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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Trinitate

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De Trinitate

XVI.

[XVI 21] Hi etiam resurrectionem carnis nos credere reprehendunt sibique potius etiam de his rebus credi volunt, quasi vero quia praecelsam incommutabilemque substantiam per illa facta sunt intellegere potuerunt, propterea de conversione rerum mutabilium aut de contexto saeculorum ordine consulendi sunt. Numquid enim quia verissime disputant et documentis certissimis persuadent aeternis rationibus omnia temporalia fieri, propterea potuerunt in ipsis rationibus perspicere vel ex ipsis colligere quot sint animalium genera, quae semina singulorum in exordiis, qui modus in incrementis, qui numeri per conceptus, per ortus, per aetates, per occasus, qui motus in appetendis quae secundum naturam sunt fugiendisque contrariis? Nonne ista omnia non per illam incommutabilem sapientiam sed per locorum ac temporum historiam quaesierunt et ab aliis experta atque conscripta crediderunt? Quo minus mirandum est nullo modo eos potuisse prolixiorum saeculorum seriem vestigare et quandam metam huius excursus quo tamquam fluvio genus decurrit humanum atque inde conversionem ad suum cuique debitum terminum. Ista enim nec historici scribere potuerunt longe futura et a nullo experta atque narrata. Nec isti philosophi ceteris meliores in illis summis aeternisque rationibus intellectu talia contemplati sunt; alioquin non eiusdem generis praeterita quae potuerunt historici inquirerent sed potius et futura praenoscerent.

Quod qui potuerunt ab eis vates, a nostris prophetae appellati sunt,

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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit

16. Kapitel. Die alten Philosophen darf man über die Auferstehung und zukünftigen Dinge nicht befragen.

21. Diese Leute tadeln auch unseren Glauben an die Auferstehung des Fleisches und verlangen, daß wir ihnen in diesen Dingen glauben, deshalb, weil sie die erhabene und unwandelbare Substanz durch die geschaffenen Dinge zu erkennen vermochten,1 auch über den Ablauf der veränderlichen Dinge oder über die ineinandergreifende, festgefügte Ordnung der Zeiten Auskunft geben können. Können sie etwa deshalb, weil sie ganz richtig zu disputieren vermögen und durch sichere Beweise zu überzeugen vermögen, daß alle zeitlichen Dinge nach ewigen Ideen gestaltet werden, können sie deshalb in den ewigen Ideen erschauen oder aus ihnen schließen, wie viele Arten von Tieren es gibt, aus welchen Samen die einzelnen entstehen, in welcher Weise sie wachsen, wie viele geboren werden, entstehen, altern, S. 169 untergehen, durch welche Bewegungen sie nach dem ihrer Natur Gemäßen trachten, das ihr Widersprechende fliehen? Ist es nicht so, daß sie alle diese Dinge nicht durch jene unwandelbare Weisheit, sondern durch die an Raum und Zeit gebundene Tatsachenforschung erkannt haben und auf das Zeugnis anderer hin, die sie durch Erfahrung kennengelernt und aufgezeichnet haben, gläubig annahmen? Man darf sich daher nicht wundern, daß sie in keiner Weise den Gang der enteilenden Jahrhunderte erspüren konnten und das Ende dieses Ablaufes, in dem die Menschheit wie von einem Fluche getragen dahineilt, und daher auch nicht die Hinwendung eines jeden zu dem ihm gemäßen Ziel. Das konnten ja auch die Historiker nicht feststellen, da es in weiter Zukunft liegt und noch von niemandem erfahren und berichtet wurde. Auch jene Philosophen, die besser sind als andere, haben nichts davon in den höchsten ewigen Ideen mit ihrem Geiste geschaut. Sonst würden sie ja nicht auch die Vergangenheit erforschen wie die Historiker, sondern vielmehr die Zukunft vorhererkennen. Die das können, heißen bei ihnen Seher, bei uns Propheten.


  1. Röm. 1, 20. ↩

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Einleitung
On the Trinity - Introductory Essay

Inhaltsangabe

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