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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
8. Kapitel. Erklärung einiger Schrifttexte, welche von einer Unterwerfung des Sohnes unter den Vater zu sprechen scheinen. Vater, Sohn und Heiliger Geist in untrennbarer Einheit das Ziel unseres Lebens.
15. Das Wort des Apostels jedoch: „Wenn ihm aber einmal alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat“,1 will verhüten, daß jemand glaube, das Äußere Christi, welches aus der menschlichen, geschaffenen Natur genommen ist, werde später in die Göttlichkeit selbst oder, um deutlicher zu reden, in die Gottheit umgewandelt, die kein Geschöpf ist, sondern die die Einheit der Dreieinigkeit begründende, körperlose und unwandelbare, in ihrem Wesen und ihrer Ewigkeit mit sich selbst zusammenfallende Natur. Auch wenn jemand behaupten wollte — manche haben diese Meinung vertreten —, das Wort: „So wird auch der Sohn dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat“, wolle den Glauben veranlassen, daß die Unterordnung eine Umwandlung und Umbildung des Geschöpfes in die Substanz und das Wesen S. 22 des Schöpfers sein werde, das heißt den Glauben, daß, was Substanz des Geschöpfes war, Substanz des Schöpfers wird, dann wird doch sicher auch er zugeben, daß — was ja gar nicht bezweifelt werden kann — das noch nicht eingetreten war, als der Herr sagte: „Der Vater ist größer als ich.“ Denn er sagte das nicht nur, bevor er in den Himmel aufgefahren war, sondern noch bevor er gelitten hatte und von den Toten auferstanden war. Diejenigen aber, welche glauben, die menschliche Natur in ihm werde in die Substanz der Gottheit umgewandelt und umgebildet und das Wort: „Dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat“, sei so zu verstehen, als wenn es hieße: Dann wird auch der Menschensohn selbst und die vom Worte Gottes aufgenommene menschliche Natur in die Natur dessen umgewandelt werden, der ihm alles unterworfen hat, nehmen an, daß das dann geschehen wird, wenn er nach dem Gerichtstag das Reich Gott dem Vater übergeben wird.2 Deshalb ist auch nach dieser Meinung der Vater noch größer als die von der Jungfrau angenommene Knechtsgestalt. Auch wenn sich jemand zu der Behauptung versteigt, daß der Mensch Christus Jesus schon in die Substanz Gottes verwandelt worden ist, so kann doch auch er nicht leugnen, daß die menschliche Natur noch bestand, als er vor seinem Leiden sagte: „Der Vater ist größer als ich.“ Daher gibt es gar kein Bedenken für die Annahme, der Schrifttext wolle besagen, daß der Vater, dem der Sohn in der Gottesgestalt gleich ist, größer ist als die Knechtsgestalt. Es soll daher niemand, wenn er das Wort des Apostels hört: „Wenn er aber einst sagen wird, daß ihm alles unterworfen ist, so ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat“,3 glauben, es sei damit gesagt, der Vater habe alles dem Sohne unterworfen, so daß der Sohn selbst sich nicht alles unterworfen habe. Daß auch er es tut, bezeugt der Apostel in dem Briefe S. 23 an die Philipper folgendermaßen: „Unsere Heimat ist im Himmel. Von dort erwarten wir auch den Erlöser, den Herrn Jesus Christus. Er wird unseren armseligen Leib umwandeln und seinem verherrlichten Leibe gleichgestalten; denn er hat die Macht, sich alles zu unterwerfen.“4 Untrennbar ist nämlich die Tätigkeit des Vaters und des Sohnes. Sonst würde auch nicht gelten: Der Vater hat sich alles unterworfen, sondern: der Sohn hat es ihm unterworfen, da er ihm das Reich übergibt und zunichte macht alle Herrschaft, Macht und Gewalt. Vom Sohn heißt es ja: „wenn er das Reich Gott dem Vater übergibt, wenn er alle Herrschaft, Macht und Gewalt zunichte macht“.5 Derjenige nämlich unterwirft, der zunichte macht.
16. Wir dürfen auch nicht annehmen, daß Christus Gott dem Vater das Reich so übergibt, daß er es sich selbst nimmt. Auch das glaubten einige eitle Schwätzer. Wenn es nämlich heißt: „wenn er das Reich Gott dem Vater übergibt“, so wird er selber nicht ausgeschlossen, weil er zugleich mit dem Vater der eine Gott ist. Aber stumpfe und auf Streitigkeiten erpichte Geister täuscht das Wort „bis“, welches die Heilige Schrift gebraucht. Sie fährt nämlich so weiter: „Er muß nämlich als König walten, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat“,6 gleich als ob er, wenn er sie zu Füßen gelegt hat, nicht mehr als König walten würde. Sie verstehen nicht, daß das Wort ebenso gemeint ist wie das andere: „Stark geworden ist sein Herz; es wird nicht erbeben, bis er auf seine Feinde herabschaut.“7 Nicht etwa wird es dann, wenn er herabschaut, erbeben. Was also heißt das: „wenn er das Reich Gott dem Vater übergeben wird“? Etwa, daß jetzt Gott der Vater das Reich nicht hat? Nein, sondern daß er alle aus dem Glauben lebenden Gerechten, unter denen er jetzt als König waltet, der Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, zur unverhüllten Gottesschau führen S. 24 wird, für welche der Apostel den Ausdruck „von Angesicht zu Angesicht“8 gebraucht. Das Wort: „wenn er das Reich Gott dem Vater übergibt“, bedeutet also soviel wie: wenn er die Gläubigen zur Schau Gottes des Vaters führt. In diesem Sinne sagt er nämlich: „Alles ist mir vom Vater übergeben worden, und niemand kennt den Sohn als der Vater, und niemand kennt den Vater als der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.“9 Dann wird der Vater vom Sohne geoffenbart, wenn er „alle Herrschaft, Gewalt und Macht zunichte macht“, das heißt: (wenn er bewirkt,) daß die Verwaltung der Gleichnisse durch die Herrschaften, Gewalten und Mächte der Engel nicht mehr notwendig ist. In ihrem Namen ergeht nämlich, wie man nicht unzutreffend annimmt, im Hohen Lied das Wort an die Braut: „Wir werden dir gleichnishafte Gehänge aus Gold machen, mit silbernen Zieraten, bis der König in seinem Gemache ist“,10 das heißt, bis Christus in seinem Geheimnis ist, weil „euer Leben mit Christus verborgen ist in Gott; wenn aber Christus, euer Leben, erscheint, werdet auch ihr mit ihm in Herrlichkeit erscheinen“.11 Bevor das geschieht, „sehen wir jetzt im Spiegel in Rätselbildern“, das heißt in Gleichnissen, „dann aber von Angesicht zu Angesicht“.12
17. Diese Beschauung nämlich wird uns verheißen als das Endziel all unseres Tuns und als die ewige Vollendung der Freuden. „Kinder Gottes sind wir“ nämlich, „und noch ist nicht offenbar, was wir sein werden. Doch wissen wir: Wenn es einmal offenbar wird, dann werden wir ihm ähnlich sein, weil wir ihn sehen werden, wie er ist.“13 Was er nämlich seinem Diener Moses sagte: „Ich bin, der ich bin. So sollst du zu den Kindern Israels sagen: Der da ist, hat mich zu euch gesandt“,14 das werden wir schauen, wenn wir das ewige Leben haben. So sagt er ja: „Das aber ist das ewige Leben, daß sie dich, S. 25 den einen wahren Gott, erkennen, und den du gesandt hast, Jesus Christus.“15 Das wird geschehen, wenn der Herr kommt und das, was im Finstern verborgen ist, ans Licht bringt,16 wenn die Finsternis unserer Sterblichkeit und Vergänglichkeit vergeht. Dann wird unser Morgen kommen, von dem es im Psalme heißt: „Am Morgen werde ich bei dir sein und auf dich schauen.“17 Von diesem Schauen verstehe ich das Wort: „wenn er das Reich Gott dem Vater übergibt“,18 das heißt: wenn er die jetzt aus dem Glauben lebenden Gerechten, unter denen er als König waltet, der Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, zur Anschauung Gottes des Vaters führt. Wenn ich mich hierin irre, so soll mich korrigieren, wer etwas Besseres weiß. Ich sehe keine andere Erklärungsmöglichkeit. Wir werden nämlich nichts anderes mehr suchen, wenn wir einmal zu seiner Anschauung gekommen sind, die wir jetzt, solange unsere Freude von der Hoffnung lebt, noch nicht besitzen. „Eine Hoffnung aber, die man erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann einer erhoffen, was er schon erfüllt sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir noch nicht sehen, so harren wir in Geduld“,19 „bis der König in seinem Gemache ist“.20 Dann tritt ein, was geschrieben steht: „Du wirst mich durch dein Antlitz mit Freude erfüllen.“21 Über diese Freude hinaus wird nichts mehr gesucht werden; es gibt ja nichts mehr, was weiter gesucht werden könnte. Es wird uns nämlich der Vater gezeigt werden, und das wird uns genügen. Gut hatte das Philippus verstanden, so daß er zum Herrn sagte: „Laß uns den Vater sehen, und es genügt uns.“22 Aber er hatte noch nicht eingesehen, daß er das gleiche auch auf diese Weise hätte ausdrücken können: Herr, laß uns dich sehen, und es genügt uns. Damit er nämlich zu dieser Einsicht komme, erhielt er vom Herrn die Antwort: „Solange bin ich schon bei euch, und ihr S. 26 habt mich noch nicht erkannt; Philippus, wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen.“23 Weil er aber wollte, daß Philippus, bevor er das einsehen konnte, aus dem Glauben lebe, fuhr er fort und sprach: „Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist?“24 „Solange wir“, nämlich „im Leibe wandeln, wandeln wir fern vom Herrn. Im Glauben nämlich wandeln wir, nicht im Schauen“.25 Das Schauen ist nämlich des Glaubens Lohn, für den die Herzen durch den Glauben gereinigt werden, nach dem Schriftwort: „Er reinigte durch den Glauben ihre Herzen.“26 Am meisten aber wird durch den Ausspruch: „Selig die Herzensreinen, denn sie werden Gott anschauen“,27 bewiesen, daß die Herzen für jenes Schauen gereinigt werden. Und weil darin das ewige Leben besteht, sagt Gott im Psalm: „Mit Länge der Tage werde ich ihn erfüllen, und schauen lassen werde ich ihn mein Heil.“28 Ob wir also hören: „Laß uns den Sohn sehen“, ob wir hören: „Laß uns den Vater sehen“, es bedeutet das gleiche, weil keiner ohne den anderen gezeigt werden kann. Sie sind ja eins, wie der Sohn selbst sagt: „Ich und der Vater sind eins.“29 Wegen ihrer Untrennbarkeit aber ist es hinreichend, wenn das eine Mal der Vater allein, das andere Mal der Sohn allein als derjenige bezeichnet wird, der uns durch Enthüllung seines Antlitzes mit Freude erfüllen wird.
18. Auch beider Geist, das heißt des Vaters und Sohnes Geist, wird hiervon nicht ausgeschlossen. Dieser Heilige Geist wird in einem ihm eigentümlichen Sinn „Geist der Wahrheit“ genannt, „den diese Welt nicht empfangen kann“.30 Das nämlich ist das Vollmaß unserer Freude, die höchste, die es gibt: Gott, die Dreieinigkeit, genießen, nach deren Bild wir geschaffen sind. Deshalb spricht die Schrift manchmal so vom Heiligen Geiste, als ob er allein zu unserer Seligkeit genügte. Er genügt deshalb allein, weil er vom Vater und Sohn nicht S. 27 getrennt werden kann, wie der Vater allein genügt, weil er vom Sohne und vom Heiligen Geiste nicht getrennt werden kann, wie auch der Sohn deshalb allein genügt, weil er vom Vater und Heiligen Geiste nicht getrennt werden kann. Was hätte es sonst für einen Sinn, wenn er sagt: „Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote, und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den diese Welt nicht empfangen kann“,31 das heißt: die Liebhaber der Welt? „Der Mensch mit seinen bloß natürlichen Kräften erfaßt“ nämlich „nicht, was vom Geiste kommt“.32 Es könnte aber immer noch der Eindruck entstehen, als ob das Wort: „Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben“,33 den Sinn hätte, daß der Sohn allein nicht genügt. Vom Heiligen Geiste selber jedoch wird an dieser Stelle geredet, wie wenn er allein vollkommen genügte: „Wenn jener Geist der Wahrheit kommt, wird er euch alle Wahrheit lehren.“34 Soll da etwa der Sohn ausgeschlossen werden, wie wenn er nicht alle Wahrheit lehrte oder wie wenn der Heilige Geist das vollenden müßte, was der Sohn nicht so gut lehren konnte? Dann muß man sich schon zu dem Zugeständnis bequemen, daß der Heilige Geist, den man sonst geringer zu nennen pflegt, größer ist als der Sohn. Oder will man etwa deshalb, weil es nicht heißt: Er allein, oder: Niemand als er wird euch alle Wahrheit lehren, will man etwa deshalb den Glauben gestatten, daß mit ihm auch der Sohn lehre? Dann hat also der Apostel den Sohn von dem Wissen der göttlichen Wirklichkeit ausgenommen, wo er sagt: „So weiß auch das, was Gottes ist, niemand als der Geist Gottes“,35 so daß Leute mit dieser verkehrten Denkweise nach dieser Schriftstelle sagen könnten, daß auch den Sohn das, was Gottes ist, nur der Heilige Geist lehre wie der S. 28 Größere den Geringeren. Ihm schreibt ja der Sohn selber eine so große Bedeutung zu, daß er sagt: „Weil ich das zu euch gesagt habe, hat Trauer euer Herz erfüllt. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich hingehe, denn wenn ich nicht hingehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen.“36
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1 Kor. 15, 28. ↩
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1 Kor. 15, 24. ↩
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1 Kor. 15, 26 f. ↩
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Phil. 3, 20 f. ↩
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1 Kor. 15, 24. ↩
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1 Kor. 15, 25. ↩
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Ps. 111, 8 [hebr. Ps. 112, 8]. ↩
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1 Kor. 13, 12. ↩
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Matth. 11, 27. ↩
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Hohel. 1, 11. (Sept.). ↩
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Kol. 3, 3 f. ↩
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1 Kor. 13, 12. ↩
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1 Joh. 3, 2. ↩
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Exod. 3, 14. ↩
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Joh. 17, 3. ↩
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1 Kor. 4, 5. ↩
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Ps. 5, 5 [hebr. Ps. 5, 5]. ↩
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1 Kor. 15, 24. ↩
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Röm. 8, 24 f. ↩
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Hohel. 1, 11. ↩
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Ps. 15, 11 [hebr. Ps. 16, 11. ↩
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Joh. 14, 8. ↩
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Joh. 14, 9. ↩
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Joh. 14, 10. ↩
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2 Kor. 5, 6 f. ↩
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Apg. 15, 9. ↩
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Matth. 5, 8. ↩
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Ps. 90, 16 [hebr. Ps. 91, 16]. ↩
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Joh. 10, 30. ↩
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Joh. 14, 17. ↩
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Joh. 14, 15―17. ↩
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1 Kor. 2, 14. ↩
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Joh. 14, 16. ↩
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Joh. 16, 13. ↩
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1 Kor. 2, 11. ↩
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Joh. 16, 6 f. ↩
Edition
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De Trinitate
VIII.
[VIII 15] Illud autem quod ait idem apostolus: Cum autem ei omnia subiecta fuerint, tunc et ipse filius subiectus erit ei qui illi subiecit omnia, aut ideo dictum est ne quisquam putaret habitum Christi, qui ex humana creatura susceptus est, conversum iri postea in ipsam divinitatem vel, ut certius expresserim, deitatem, quae non est creatura sed est unitas trinitatis incorporea et incommutabilis, et sibimet consubstantialis et coaeterna natura. Aut si quisquam contendit, ut aliqui senserunt, ita dictum: Et ipse filius subiectus erit ei qui illi subiecit omnia, ut ipsam subiectionem, commutationem et conversionem credat futuram creaturae in ipsam substantiam vel essentiam creatoris, id est ut quae fuerat substantia creaturae fiat substantia creatoris, certe vel hoc concedit quod non habet ullam dubitationem nondum hoc fuisse factum cum dominus diceret: Pater maior me est. Dixit enim hoc non solum antequam ascendisset in caelum, verum etiam antequam passus resurrexisset a mortuis. Illi autem qui putant humanam in eo naturam in deitatis substantiam mutari atque converti, et ita dictum: Tunc et ipse filius subiectus erit ei qui illi subiecit omnia, ac si diceretur: ‚Tunc et ipse filius hominis et a verbo dei suscepta humana natura commutabitur in eius naturam qui ei subiecit omnia,‘ tunc futurum putant cum post diem iudicii tradiderit regnum deo et patri. Ac per hoc etiam secundum istam opinionem adhuc pater maior est quam servi forma quae de virgine accepta est. Quod si et aliqui hoc affirmant, quod iam fuerit in dei substantiam mutatus homo Christus Iesus, illud certe negare non possunt quod adhuc natura hominis manebat quando ante passionem dicebat: Quoniam pater maior me est. Unde nulla cunctatio est secundum hoc esse dictum quod forma servi maior est pater, cui in forma dei aequalis est filius.
Nec quisquam cum audierit quod ait apostolus: Cum autem dixerit quia omnia subiecta sunt, manifestum quia praeter eum qui subiecit illi omnia, ita existimet de patre intellegendum quod subiecerit omnia filio ut ipsum filium sibi omnia subiecisse non putet. {Quod apostolus ad Philippenses ostendit dicens: Nostra autem conversatio in caelis est; unde et salvatorem exspectamus dominum Iesum Christum, qui transfiguravit corpus humilitatis nostrae conforme ut fiat corpori gloriae suae, secundum operationem suam qua possit etiam sibi subicere omnia.} Inseparabilis enim est operatio patris et filii. Aioquin nec ipse pater sibi subiecit omnia, sed filius ei subiecit qui ei regnum tradidit et evacuat omnem principatum et omnem potestatem et virtutem. De filio quippe ista dicta sunt: Cum tradiderit, inquit, regnum deo et patri, cum evacuaverit omnem principatum et omnem potestatem et virtutem. Ipse enim subiecit qui evacuat.
[16] Nec sic arbitremur Christum traditurum regnum deo et patri ut adimat sibi. Nam et hoc quidam vaniloqui crediderunt. Cum enim dicitur: Tradiderit regnum deo et patri, non separatur ipse quia simul cum patre unus deus est. Sed divinarum scripturarum incuriosos et contentionum studiosos fallit verbum quod positum est, donec. Ita namque sequitur: Oportet enim illum regnare donec ponat omnes inimicos sub pedibus suis, tamquam cum posuerit non sit regnaturus. Nec intellegunt ita dictum sicut est illud: Confirmatum est cor eius; non commovebitur donec videat super inimicos suos. Non enim cum viderit, iam commovebitur.
Quid ergo est: Cum tradiderit regnum deo et patri, quasi modo non habeat regnum deus et pater? Sed quia omnes iustos quibus nunc regnat ex fide viventibus mediator dei et hominum homo Christus Iesus perducturus est ad speciem quam visionem dicit idem apostolus facie ad faciem, ita dictum est: Cum tradiderit regnum deo et patri, ac si diceretur: ‚Cum perduxerit credentes ad contemplationem dei et patris.‘ Sicut enim dicit: Omnia mihi tradita sunt a patre meo; et nemo novit filium nisi pater, neque patrem quis novit nisi filius et cui voluerit filius revelare; tunc revelabitur a filio pater cum evacuaverit omnem principatum et omnem postestatem et virtutem, id est ut necessaria non sit dispensatio similitudinum per angelicos principatus et potestates et virtutes. Ex quarum persona non inconvenienter intellegitur dici in cantico canticorum ad sponsam: Similitudines auri faciemus tibi cum distinctionibus argenti quoadusque rex in recubitu suo est; id est quoadusque Christus in secreto suo est, quia vita nostra abscondita est cum Christo in deo. Cum Christus, inquit, apparuerit vita vestra, tunc et vos cum ipso apparebitis in gloria. Quod antequam fiat, videmus nunc per speculum in aenigmate, hoc est in similitudinibus; tunc autem facie ad faciem.
[17] Haec enim nobis contemplatio promittitur actionum omnium finis atque aeterna perfectio gaudiorum. Filii enim dei sumus, et nondum apparuit quod erimus. Scimus quia cum apparuerit, similes ei erimus quoniam videbimus eum sicuti est. Quod enim dixit famulo suo Moysi: Ergo sum qui sum. Et dices itaque filiis Israhel: Qui est misit me ad vos; hoc contemplabimur cum vivemus in aeternum. Ita quippe ait: Haec est autem vita aeterna ut cognoscant te unum verum deum et quem misisti Iesum Christum. Hoc fiet cum venerit dominus et inluminaverit occulta tenebrarum, cum tenebrae mortalitatis huius corruptionisque transierint. Tunc erit mane nostrum de quo in psalmo dicitur: Mane adstabo tibi et contemplabor. De hac contemplatione intellego dictum: Cum tradiderit regnum deo et patri, id est cum perduxerit iustos quibus nunc ex fide viventibus regnat mediator dei et hominum homo Christus Iesus ad contemplationem dei et patris.
Si desipio hic, corrigat me qui melius sapit; mihi aliud non videtur. Neque enim quaeremus aliud cum ad illius contemplationem pervenerimus, quae nunc non est quamdiu gaudium nostrum in spe est. Spes autem quae videtur non est spes. Quod enim videt quis, quid et sperat? Si autem quod non videmus speramus, per patientiam exspectamus quoadusque rex in recubitu suo est. Tunc erit quod scriptum est: Adimplebis me laetitia cum vultu tuo. Illa laetitia nihil amplius requiretur quia nec erit quod amplius requiratur. Ostendetur enim nobis pater et sufficiet nobis. Quod bene intellexerat Philippus ut diceret: Domine, ostende nobis patrem et sufficit nobis. Sed nondum intellexerat eo quoque modo id ipsum se potuisse dicere: ‚Domine, ostende nobis te et sufficit nobis.‘ Ut enim hoc intellegeret, responsum est ei a domino: Tanto tempore vobiscum sum et non cognovistis me? Philippe, qui me vidit, vidit et patrem. Sed quia volebat eum ex fide vivere antequam illud posset videre, secutus est et ait: Non credis quia ego in patre et pater in me? Quamdiu enim sumus in corpore, peregrinamur a Domino. Per fidem enim ambulamus, non per speciem. Contemplatio quippe merces est fidei, cui mercedi per fidem corda mundantur, sicut scriptum est: Mundans fide corda eorum. Probatur autem quod illi contemplationi corda mundentur illa maxime sententia: Beati mundicordes quoniam ipsi deum videbunt. Et quia haec est vita aeterna, dicit deus in psalmis: Longitudinem dierum replebo eum, et ostendam illi salutare meum. Sive ergo audiamus: ‚Ostende nobis filium,‘ sive audiamus: Ostende nobis patrem, tantundem valet quia neuter sine altero potest ostendi. Unum quippe sunt, sicut ait: Ego et pater unum sumus. Denique propter ipsam inseparabilitatem sufficienter aliquando nominatur vel pater solus vel filius solus adimpleturus nos laetitia cum vultu suo.
[18] Nec inde separatur utriusque spiritus, id est patris et filii spiritus, qui spiritus sanctus proprie dicitur, spiritus veritatis quem hic mundus accipere non potest. Hoc est enim plenum gaudium nostrum quo amplius non est, frui trinitate deo ad cuius imaginem facti sumus. Propter hoc aliquando ita loquitur de spiritu sancto tamquam solus ipse sufficiat ad beatitudinem nostram; et ideo solus sufficit quia separari a patre et filio non potest, sicut pater solus sufficit quia separari a filio et spiritu sancto non potest, et filius ideo sufficit solus quia separari a patre et spiritu sancto non potest. Quid enim sibi vult quod ait: Si diligitis me, mandata mea servate, et ego robabo patrem, et alium advocatum dabit vobis ut vobiscum sit in aeternum, spiritum veritatis quem hic mundus accipere non potest, id est dilectores mundi? Animalis enim homo non percipit quae sunt spiritus dei.
Sed adhuc videri potest ideo dictum: Et ego rogabo patrem, et alium advocatum dabit vobis, quasi non sufficiat solus filius. Illo autem loco ita de illo dictum est tamquam solus omnino sufficiat: Cum venerit ille spiritus veritatis, docebit vos omnem veritatem. Numquid ergo separatur hinc filius tamquam ipse non doceat omnem veritatem, aut quasi hoc impleat spiritus sanctus quod minus potuit docere filius? Dicant ergo, si placet, maiorem esse filio spiritum sanctum quem minorem illo solent dicere. An quia non dictum est: ‚Ipse solus,‘ aut: ‚Nemo nisi ipse‘ vos docebit omnem veritatem, ideo permittunt ut cum illo docere credatur et filius? Apostolus ergo separavit filium ab sciendis his quae dei sunt ubi ait: Sic et quae dei sunt nemo scit nisi spiritus dei! ut iam isti perversi possint ex hoc dicere quod et filium non doceat quae dei sunt nisi spiritus sanctus, tamquam maior minorem; cui filius ipse tantum tribuit ut diceret: Quia haec locutus sum vobis, tristitia cor vestrum implevit. Sed ego veritatem dico: expedit vobis, ut ego eam; nam si non abiero, advocatus non veniet ad vos.