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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) De Trinitate

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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit

8. Kapitel. Wieso sehen wir jetzt nach dem Zeugnis des Apostels Gott wie in einem Spiegel?

14. Ich weiß, daß die unkörperliche Substanz Weisheit ist, und daß sie das Licht ist, in dem gesehen wird, was mit den Fleischesaugen nicht gesehen wird; und doch sagte ein so großer und so geistlicher Mann: „Jetzt sehen wir im Spiegel und in Rätselbildern, dann aber von Angesicht zu Angesicht.“1 Wenn wir fragen,S. 271 wie und was dieser Spiegel ist, dann stoßen wir sicherlich auf die Feststellung, daß man im Spiegel nur ein Bild sieht. Das also haben wir zu verwirklichen gesucht, daß wir durch das Bild, das wir selbst sind, irgendwie jenen sehen, von dem wir geschaffen sind, gleichwie in einem Spiegel. Das gleiche will das Wort desselben Apostels besagen: „Wir schauen aber mit unverhülltem Antlitz die Herrlichkeit des Herrn und werden dadurch in das nämliche Bild umgewandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, eben durch den Geist des Herrn.“2 „Wir schauen“ heißt es in dem Sinne, daß wir durch einen Spiegel schauen, nicht in dem Sinne, daß wir von einer Anhöhe (specula) herabschauen. Im Griechischen, aus dem die apostolischen Schriften ins Lateinische übertragen wurden, fehlt diese Doppelsinnigkeit. Dort ist nämlich das Wort für Spiegel, in dem die Bilder der Dinge erscheinen, von dem Worte für Warte, von deren Höhe aus wir etwas in weiterer Entfernung sehen, auch schon rein klanglich durchaus verschieden, und es ist so hinlänglich klar, daß der Apostel bei dem Worte: „Wir schauen die Herrlichkeit des Herrn“ den Spiegel, nicht die Warte meinte. Wenn er aber sagt: „Wir werden in dasselbe Bild umgewandelt“, dann will er sicherlich das Bild Gottes verstanden wissen, da er ja das Wort „dasselbe“ gebraucht, damit eben auf jenes Bild Gottes hinweisend, welches wir schauen. Eben dies Bild ist ja auch die Herrlichkeit Gottes, wie er anderswo sagt: „Der Mann muß sein Haupt nicht verhüllen, da er das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist.“3 Über diese Worte habe ich schon im zwölften Buche gehandelt.4 Er sagt also: Wir werden umgewandelt, wir werden von einer Form in die andere gewandelt, wir gehen von der dunklen Form hinüber in die helle. Auch die dunkle Form ist ja Bild Gottes, und wenn Bild, dann in der Tat auch die Herrlichkeit Gottes, in welcher wir Menschen erschaffen wurden, uns darin vor den S. 272 übrigen Lebewesen auszeichnend. Gerade von der Natur des Menschen gilt ja das Wort: „Der Mann muß das Haupt nicht verhüllen, da er das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist.“ Wenn diese unter den geschaffenen Dingen hervorragendste Natur von ihrem Schöpfer aus ihrer Gottlosigkeit heraus gerechtfertigt wird, wird sie von einer ungestalten Gestalt zu einer wohlgestalteten Gestalt hingeführt. Auch mitten in der Gottlosigkeit ist nämlich, je verdammenswerter ein Fehler ist, um so sicherer die Natur zu preisen. Und deshalb fügte er hinzu: „von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“, von der Herrlichkeit der Schöpfung zur Herrlichkeit der Rechtfertigung. Freilich könnte man das Wort: „von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ auch anders verstehen, so: von der Herrlichkeit des Glaubens zur Herrlichkeit des Schauens, von der Herrlichkeit, in der wir Kinder Gottes sind, zur Herrlichkeit, in der wir ihm ähnlich sein werden, weil wir ihn sehen werden, wie er ist.5 Wenn er aber hinzufügte „eben durch den Geist des Herrn“, so zeigte er, daß uns das Gut einer so wünschenswerten Umgestaltung durch die Gnade Gottes verliehen wird.


  1. 1 Kor. 13, 12. ↩

  2. 2 Kor. 3, 18. ↩

  3. 1 Kor. 11, 7. ↩

  4. Lib. XII c. 7. ↩

  5. 1 Joh. 3, 2. ↩

Edition Masquer
De Trinitate

VIII.

[VIII 14] Incorporalem substantiam scio esse sapientiam et lumen esse in quo videntur quae oculis carnalibus non videntur, et tamen vir tantus tamque spiritalis: Videmus nunc, inquit, per speculum in aenigmate, tunc autem facie ad faciem. Quale sit et quod sit hoc speculum si quaeramus, profecto illud occurrit quod in speculo nisi imago non cernitur. Hoc ergo facere conati sumus ut per hanc imaginem quod nos sumus videremus utcumque a quo facti sumus tamquam per speculum. Hoc significat etiam illud quod ait idem apostolus: Nos autem revelata facie gloriam domini speculantes in eandem imaginem transformamur de gloria in gloriam tamquam a domini spiritu.

Speculantes dixit, per speculum videntes, non de specula prospicientes. Quod in Graeca lingua non est ambiguum unde in Latinam translatae sunt apostolicae litterae. Ibi quippe speculum ubi apparent imagines rerum ab specula de cuius altitudine longius aliquid intuemur etiam sono verbi distat omnino. Satisque apparet apostolum ab speculo, non ab specula dixisse gloriam domini speculantes. Quod vero ait, in eandem imaginem transformamur, utique imaginem dei vult intellegi eandem dicens, istam ipsam scilicet id est quam speculamur, quia eadem imago est et gloria dei sicut alibi dicit: Vir quidem non debet velare caput cum sit imago et gloria dei, de quibus verbi iam in libro duodecimo disseruimus. Transformamur ergo dixit, de forma in formam mutamur atque transimus de forma obscura in formam lucidam, quia et ipsa obscura imago dei est, et si imago, profecto etiam et gloria in qua homines creati sumus praestantes ceteris animalibus. De ipsa quippe natura humana dictum est: Vir quidem non debet velare caput cum sit imago et gloria dei. Quae natura in rebus creatis excellentissima cum a suo creatore ab impietate iustificatur a deformi forma formosam transformatur in formam. Est quippe et in ipsa impietate quanto magis damnabile vitium tanto certius natura laudabilis. Et propter hoc addidit de gloria in gloriam, de gloria creationis in gloriam iustificationis. Quamvis possit hoc et aliis modis intellegi quod dictum est de gloria in gloriam: de gloria fidei in gloriam speciei, de gloria qua filii dei sumus in gloriam qua similes ei erimus quoniam videbimus eum sicuti est. Quod vero adiunxit, tamquam a domini spiritu, ostendit gratia dei nobis conferri tam optabilis transformationis bonum.

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