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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
4. Kapitel. Inhalt des katholischen Trinitätsglaubens.
S. 10 7. Alle mir erreichbaren katholischen Erklärer der heiligen Schriften des Alten und des Neuen Testaments, welche vor mir über die Dreieinigkeit, welche Gott ist, schrieben, wollen gemäß der Schrift lehren, daß Vater, Sohn und Heiliger Geist, von einer und derselben Substanz, durch ihre untrennbare Gleichheit die göttliche Einheit bezeugen und daß sie daher nicht drei Götter sind, sondern ein Gott, wenngleich der Vater den Sohn zeugte und daher der Sohn nicht der gleiche ist wie der Vater, wenngleich ferner der Sohn vom Vater gezeugt ist und daher der Vater nicht der gleiche ist wie der Sohn, wenngleich endlich der Heilige Geist weder Vater noch Sohn ist, sondern nur des Vaters und Sohnes Geist, auch seinerseits dem Vater und Sohne gleich und zur Einheit der Dreieinigkeit gehörend. Nicht jedoch sei diese Dreieinigkeit aus Maria der Jungfrau geboren, unter Pontius Pilatus gekreuzigt und begraben worden, am dritten Tage wieder auferstanden und in den Himmel aufgefahren, sondern nur der Sohn. Auch sei nicht diese gleiche Dreieinigkeit in Gestalt einer Taube auf Jesus bei der Taufe herabgestiegen;1 auch habe sich am Pfingsttage nach der Himmelfahrt des Herrn, als sich vom Himmel her ein Brausen erhob, gleich als wenn ein Sturmwind dahinführe, und Zungen wie von Feuer sich verteilten, nicht diese gleiche Dreieinigkeit auf jeden von den Aposteln niedergelassen, sondern nur der Heilige Geist.2 Ferner habe nicht diese gleiche Dreieinigkeit vom Himmel her gesprochen: „Du bist mein Sohn“, als Christus von Johannes getauft wurde und als er mit den drei Jüngern auf dem Berge war, oder als die Stimme erscholl: „Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen“,3 sondern S. 11 nur die Stimme des Vaters habe sich an den Sohn gerichtet. Dabei bleibe indes bestehen, daß Vater, Sohn und Heiliger Geist, wie sie untrennbar sind, so auch untrennbar handelten. Das ist auch mein Glaube, weil es der katholische Glaube ist.
Edition
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De Trinitate
IV.
[IV 7] Omnes quos legere potui qui ante me scripserunt de trinitate quae deus est, divinorum librorum veterum et novorum catholici tractatores, hoc intenderunt secundum scripturas docere, quod pater et filius et spiritus sanctus unius substantiae inseparabili aequalitate divinam insinuent unitatem, ideoque non sint tres dii sed unus deus - quamvis pater filium genuerit, et ideo filius non sit qui pater est; filiusque a patre sit genitus, et ideo pater non sit qui filius est; spiritusque sanctus nec pater sit nec filius, sed tantum patris et filii spiritus, patri et filio etiam ipse coaequalis et ad trinitatis pertinens unitatem. Non tamen eandem trinitatem natam de virgine Maria et sub Pontio Pilato crucifixam et sepultam tertio die resurrexisse et in caelum ascendisse, sed tantummodo filium. Nec eandem trinitatem descendisse in specie columbae super Iesum baptizatum aut die pentecostes post ascensionem domini sonitu facto de caelo quasi ferretur flatus vehemens et linguis divisis velut ignis, sed tantummodo spiritum sanctum. Nec eandem trinitatem dixisse de caelo: Tu es filius meus, sive cum baptizatus est a Iohanne sive in monte quando cum illo erant tres discipuli, aut quando sonuit vox dicens: Et clarificavi et iterum clarificabo, sed tantummodo patris vocem fuisse ad filium factam - quamvis pater et filius et spiritus sanctus sicut inseparabiles sunt, ita inseparabiliter operentur.
Haec et mea fides est, quando haec est catholica fides.