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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
5. Kapitel. Auch der Heilige Geist ist Vater und Sohn vollkommen gleich.
7. Auch der Heilige Geist steht innerhalb dieser Substanzeinheit und Gleichheit. Mag er nämlich die Einheit der beiden anderen sein oder ihre Heiligkeit oder ihre Liebe oder die Einheit, weil er die Liebe ist, und die S. 222 Liebe, weil er die Heiligkeit ist: klar ist, daß er nicht einer von den beiden ist, da durch ihn die beiden verbunden sind, da durch ihn der Erzeugte vom Erzeuger geliebt wird und seinen Erzeuger liebt, da sie in ihm die Einheit des Geistes durch das Band des Friedens wahren,1 nicht auf Grund von Teilnahme, sondern auf Grund ihres Wesens, nicht kraft der Gabe eines Höheren, sondern kraft ihrer eigenen Gabe. Uns ist das Gebot geworden, daß wir das durch Gnade nachgestalten, und zwar in der Richtung zu Gott hin wie auch in der gegenseitigen Richtung zu uns selbst hin. An diesen beiden Geboten hängt das Gesetz und die Propheten.2 So sind diese drei der eine, alleinige, große, weise, heilige, selige Gott. Wir aber sind aus ihm, durch ihn und für ihn selig; durch sein Gnadengeschenk sind wir ja unter uns eins, mit ihm aber sind wir ein Geist, da unsere Seele an ihm festhängt. Für uns ist es gut, Gott anzuhangen, da er jeden, der von ihm abfällt, vernichtet.3 Der Heilige Geist ist also eine Vater und Sohn gemeinsame Wirklichkeit, mag man sie bestimmen wie immer. Aber eben diese Gemeinschaft ist von derselben Substanz und Ewigkeit. Wenn dafür das Wort Freundschaft geeignet ist, soll man es verwenden. Passender aber scheint mir die Bezeichnung Liebe zu sein. Diese wiederum ist Substanz, weil Gott, der nach der Schrift die Liebe ist,4 Substanz ist. Wie aber die Liebe zugleich mit dem Vater und Sohne Substanz ist, so ist sie auch zugleich groß, gut, heilig, und was es sonst für Wesenseigenschaften gibt. Für Gott fällt ja sein, groß sein, gut sein, wie wir gezeigt haben, in eins zusammen. Wäre die Liebe dort weniger groß als die Weisheit, dann würde die Weisheit weniger geliebt, als es ihrem Sein entspricht. Die Liebe muß also der Weisheit gleich sein, wenn die Größe der Liebe die Größe der Weisheit erschöpfen soll. Nun ist aber, wie wir oben gezeigt haben, die Weisheit dem Vater gleich. Also ist auch der Heilige Geist dem Vater gleich. Und S. 223 wenn schon einmal in einem Bereiche Gleichheit besteht, dann herrscht sie wegen der höchsten Einfachheit, die in jener Substanz besteht, in allen Bereichen. So sind es also nicht mehr als drei: Einer, der den durch ihn Bestehenden liebend umfängt, einer, der den ihm die Existenz Begründenden liebend umfängt, und die Liebe selbst. Wäre sie nichts, wie könnte Gott die Liebe sein? Wäre sie nicht Substanz, wie könnte Gott Substanz sein?
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De Trinitate
V.
[V 7] Quapropter etiam spiritus sanctus in eadem unitate substantiae et aequalitate consistit. Sive enim sit unitas amborum sive sanctitas sive caritas, sive ideo unitas quia caritas et ideo caritas quia sanctitas, manifestum est quod non aliquis duorum est quo uterque coniungitur, quo genitus a gignente diligatur generatoremque suum diligat, sintque non participatione sed essentia sua neque dono superioris alicuius sed suo proprio servantes unitatem spiritus in vinculo pacis. Quod imitari per gratiam et ad deum et ad nos ipsos iubemur, in quibus duobus praeceptis tota lex pendet et prophetae. Ita sunt illa tria deus unus, solus, magnus, sapiens, sanctus, beatus. Nos autem ex ipso et per ipsum et in ipso beati quia ipsius munere inter nos unum; cum illo autem unus spiritus quia agglutinatur anima nostra post eum. Et nobis haerere deo bonum est quia perdet omnem qui fornicatur ab eo. Spiritus ergo sanctus commune aliquid est patris et filii, quidquid illud est, aut ipsa communio consubstantialis et coaeterna; quae si amicitia convenienter dici potest, dicatur, sed aptius dicitur caritas; et haec quoque substantia quia deus substantia et deus caritas sicut scriptum est. Sicut autem simul substantia cum patre et filio, ita simul magna et simul bona et simul sancta et quidquid aliud ad se dicitur quoniam non aliud est deo esse et aliud magnum esse vel bonum et cetera sicut supra ostendimus. Si enim minus magna est ibi caritas quam sapientia, minus quam est diligitur sapientia; aequalis est igitur ut quanta est sapientia tantum diligatur. Est autem sapientia aequalis patri sicut supra disputavimus; aequalis est igitur etiam spiritus sanctus, et si aequalis in omnibus aequalis propter summam simplicitatem quae in illa substantia est. Et ideo non amplius quam tria sunt: unus diligens eum qui de illo est, et unus diligens eum de quo est, et ipsa dilectio. Quae si nihil est, quomodo deus dilectio est? Si non est substantia, quomodo deus substantia est?