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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Preface.
When men seek to know God, and bend their minds according to the capacity of human weakness to the understanding of the Trinity; learning, as they must, by experience, the wearisome difficulties of the task, whether from the sight itself of the mind striving to gaze upon light unapproachable, or, indeed, from the manifold and various modes of speech employed in the sacred writings (wherein, as it seems to me, the mind is nothing else but roughly exercised, in order that it may find sweetness when glorified by the grace of Christ);--such men, I say, when they have dispelled every ambiguity, and arrived at something certain, ought of all others most easily to make allowance for those who err in the investigation of so deep a secret. But there are two things most hard to bear with, in the case of those who are in error: hasty assumption before the truth is made plain; and, when it has been made plain, defence of the falsehood thus hastily assumed. From which two faults, inimical as they are to the finding out of the truth, and to the handling of the divine and sacred books, should God, as I pray and hope, defend and protect me with the shield of His good will, 1 and with the grace of His mercy, I will not be slow to search out the substance of God, whether through His Scripture or through the creature. For both of these are set forth for our contemplation to this end, that He may Himself be sought, and Himself be loved, who inspired the one, and created the other. Nor shall I be afraid of giving my opinion, in which I shall more desire to be examined by the upright, than fear to be carped at by the perverse. For charity, most excellent and unassuming, gratefully accepts the dovelike eye; but for the dog's tooth nothing remains, save either to shun it by the most cautious humility, or to blunt it by the most solid truth; and far rather would I be censured by any one whatsoever, than be praised by either the erring or the flatterer. For the lover of truth need fear no one's censure. For he that censures, must needs be either enemy or friend. And if an enemy reviles, he must be borne with: but a friend, if he errs, must be taught; if he teaches, listened to. But if one who errs praises you, he confirms your error; if one who flatters, he seduces you into error. "Let the righteous," therefore, "smite me, it shall be a kindness; and let him reprove me; but the oil of the sinner shall not anoint my head." 2
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
Vorbemerkung
S. 53 1. Wenn die Menschen Gott suchen und ihren Geist anspannen, um ein der Fassungskraft der menschlichen Schwäche erreichbares Verständnis der Dreieinigkeit zu gewinnen, dann werden sie mühevolle Schwierigkeiten erfahren, ob diese nun in eben der Sehkraft des Geistes liegen, der in das unzugängliche Licht zu schauen versucht, oder in eben den vielfältigen und mannigfachen Aussagen der heiligen Schriften — mir scheint, daß dadurch die Seele nur zermürbt werden soll, damit sie, durch die Gnade Christi verherrlicht, süße Seligkeit erlange; von dieser Erfahrung aus wird es ihnen, wenn sie einmal zu einer sicheren Erkenntnis gelangt sind und jede Unklarheit geschwunden ist, keinerlei Mühe machen, denen Nachsicht zu schenken, die im Aufspüren eines so großen Geheimnisses in Irrtum geraten. Zwei Dinge sind es freilich, die man an irrenden Menschen nur schwer ertragen kann: überhebliche Überstürzung, bevor die Wahrheitsfrage geklärt ist, und Verteidigung der überstürzten Falschheit, wenn die Wahrheit einmal geklärt ist. Wenn mich Gott, wie ich bete und hoffe, vor diesen beiden, der Auffindung der S. 54 Wahrheit und der Behandlung der göttlichen und heiligen Bücher allzu feindseligen Fehlern durch den Schild seines huldvollen Willens1 und durch die Gnade seiner Barmherzigkeit beschützt und bewahrt, dann werde ich für die Erforschung der Substanz Gottes nicht schläfrig sein, mag mir hierzu die Heilige Schrift oder die Schöpfung Wegweiserin sein. Diese beiden sind ja deshalb vor unser Auge hingestellt, damit wir den suchen und den lieben, der die eine inspirierte, die andere schuf. Ich werde auch keine Angst haben, meine Meinung offen heraus zu sagen. Dabei wird meine Freude, von den Guten gelesen zu werden, größer sein als die Furcht, von den Schlechten gebissen zu werden. Dankbar nimmt ja eine schöne und ehrbare Liebe den Taubenblick entgegen; dem Hundebiß jedoch sucht man in zurückhaltender Behutsamkeit zu entgehen oder ihn durch unerschütterliches Festhalten an der Wahrheit abzustumpfen. Es wird mir lieber sein, wenn ich von jemandem getadelt werde, als wenn ich von einem Irrenden oder einem Schmeichler gelobt werde. Vor keinem Tadler braucht ja der Liebhaber der Wahrheit zu erschrecken. Denn entweder wird ihn sein Feind oder sein Freund tadeln. Fällt ihn sein Feind an, dann muß er es eben tragen; ist es sein Freund, dann muß er ihn, wenn dieser irrt, belehren; wenn der Freund belehrt, ihn hören. Der Lobredner jedoch bestärkt im Irrtum, wenn er irrt, führt in den Irrtum, wenn er schmeichelt. „Der Gerechte“ also „bessere mich in Erbarmen und überführe mich! Das Öl des Sünders aber soll mein Haupt nicht treffen“.2