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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 2.--There is a Kind of Trinity in the Holding, Contemplating, and Loving of Faith Temporal, But One that Does Not Yet Attain to Being Properly an Image of God.
4. Wherefore since, as it is written, "While we are in the body, we are absent from the Lord; for we walk by faith, not by sight;" 1 undoubtedly, so long as the just man lives by faith, 2 howsoever he lives according to the inner man, although he aims at truth and reaches on to things eternal by this same temporal faith, nevertheless in the holding, contemplating, and loving this temporal faith, we have not yet reached such a trinity as is to be called an image of God; lest that should seem to be constituted in things temporal which ought to be so in things eternal. For when the human mind sees its own faith, whereby it believes what it does not see, it does not see a thing eternal. For that will not always exist, which certainly will not then exist, when this pilgrimage, whereby we are absent from God, in such way that we must needs walk by faith, shall be ended, and that sight shall have succeeded it whereby we shall see face to face; 3 just as now, because we believe although we do not see, we shall deserve to see, and shall rejoice at having been brought through faith to sight. For then it will be no longer faith, by which that is believed which is not seen; but sight, by which that is seen which is believed. And then, therefore, although we remember this past mortal life, and call to mind by recollection that we once believed what we did not see, yet that faith will be reckoned among things past and done with, not among things present and always continuing. And hence also that trinity which now consists in the remembering, contemplating, and loving this same faith while present and continuing, will then be found to be done with and past, and not still enduring. And hence it is to be gathered, that if that trinity is indeed an image of God, then this image itself would have to be reckoned, not among things that exist always, but among things transient.
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
2. Kapitel. In der Bewahrung, Schau und Liebe des Glaubens verwirklicht sich eine Dreiheit, aber nicht eigentlich ein Bild der göttlichen Dreieinigkeit.
S. 210 4. Da wir also, wie geschrieben steht, „solange wir im Leibe sind, fern vom Herrn wandeln — im Glauben wandeln wir ja, nicht im Schauen“1 —, so ist doch in der Tat, solange der Gerechte aus dem Glauben lebt,2 wenngleich er nach dem inneren Menschen lebt, in der gedächtnismäßigen Bewahrung dieses zeithaften Glaubens, seiner Schau und seiner Liebe, mag er auch durch eben diesen zeitlichen Glauben nach der Wahrheit trachten und dem Ewigen sich entgegenstrecken, noch nicht eine solche Dreiheit gegeben, daß man schon vom Bilde Gottes sprechen darf; es soll ja nicht der Eindruck entstehen, als ob in zeitliche Dinge verlegt werde, was nur in ewige verlegt werden darf. Der menschliche Geist sieht ja, wenn er seinen Glauben sieht, durch den er glaubt, was er nicht sieht, nicht etwas Immerwährendes. Denn nicht immer wird bleiben, was sicherlich nicht mehr sein wird, wenn diese Pilgerschaft beendet ist, in der wir fern vom Herrn pilgern, so daß wir eben im Glauben wandeln müssen, und wenn dann jene Schau eintreten wird, in der wir von Angesicht zu Angesicht sehen.3 Jetzt sehen wir noch nicht so; weil wir jedoch glauben, werden wir verdienen, zu sehen, und uns freuen, daß wir durch den Glauben zur Schau gelangt sind. Dann wird es nämlich keinen Glauben mehr geben, durch den geglaubt wird, was man nicht sieht, sondern nur noch die Schau, in der gesehen wird, was man glaubte. Wenn wir uns dann auch dieses vorübergegangenen sterblichen Lebens erinnern und ins Gedächtnis zurückrufen, daß wir einst glaubten, was wir nicht sahen, so wird doch dieser Glaube zu den vergangenen und S. 211 verstrichenen, nicht zu den gegenwärtigen und immer bleibenden Dingen gerechnet werden; und so wird auch diese Dreiheit, die jetzt in der Erinnerung, Schau und Liebe eben dieses nun gegenwärtigen und vorhandenen Glaubens besteht, dann als verstrichen und vergangen sich herausstellen, nicht als bleibend. Daraus ergibt sich, daß diese Dreiheit, wenn sie schon ein Bild Gottes ist, doch auch noch nicht zu den immerwährenden, sondern zu den vorübergehenden Dingen zu rechnen ist.