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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 1.--What is to Be Said Thereupon.
4. Let us, then, continue our inquiry now in order. For under the second head in that division the question occurred, whether the creature was formed for that work only, wherein God, in such way as He then judged it to be fitting, might be manifested to human sight; or whether angels, who already existed, were so sent as to speak in the person of God, assuming a corporeal appearance from the corporeal creature for the purpose of their ministry; or else changing and turning their own body itself, to which they are not subject, but govern it as subject to themselves, into whatever forms they would, that were appropriate and fit for their actions, according to the power given to them by the Creator. And when this part of the question shall have been investigated, so far as God permit, then, lastly, we shall have to see to that question with which we started, viz., whether the Son and the Holy Spirit were also "sent" before; and if it be so, then what difference there is between that sending and the one of which we read in the Gospel; or whether neither of them were sent, except when either the Son was made of the Virgin Mary, or when the Holy Spirit appeared in a visible form, whether as a dove or in tongues of fire. 1
5. I confess, however, that it reaches further than my purpose can carry me to inquire whether the angels, secretly working by the spiritual quality of their body abiding still in them, assume somewhat from the inferior and more bodily elements, which, being fitted to themselves, they may change and turn like a garment into any corporeal appearances they will, and those appearances themselves also real, as real water was changed by our Lord into real wine; 2 or whether they transform their own bodies themselves into that which they would, suitably to the particular act. But it does not signify to the present question which of these it is. And although I be not able to understand these things by actual experience, seeing that I am a man, as the angels do who do these things, and know them better than I know them, viz., how far my body is changeable by the operation of my will; whether it be by my own experience of myself, or by that which I have gathered from others; yet it is not necessary here to say which of these alternatives I am to believe upon the authority of the divine Scriptures, lest I be compelled to prove it, and so my discourse become too long upon a subject which does not concern the present question.
6. Our present inquiry then is, whether the angels were then the agents both in showing those bodily appearances to the eyes of men and in sounding those words in their ears when the sensible creature itself, serving the Creator at His beck, was turned for the time into whatever was needful; as it is written in the book of Wisdom, "For the creature serveth Thee, who art the Maker, increaseth his strength against the unrighteous for their punishment, and abateth his strength for the benefit of such as put their trust in Thee. Therefore, even then was it altered into all fashions, and was obedient to Thy grace, that nourisheth all things according to the desire of them that longed for Thee." 3 For the power of the will of God reaches through the spiritual creature even to visible and sensible effects of the corporeal creature. For where does not the wisdom of the omnipotent God work that which He wills, which "reacheth from one end to another mightily, and sweetly doth order all things"? 4
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
1. Kapitel. Erklärung der zu behandelnden Frage.
4. Nun wollen wir zunächst die zweite Teilfrage in Angriff nehmen. An zweiter Stelle haben wir nämlich bei der obigen Gliederung die Frage gestellt, ob zu dem Werke der Gotteserscheinung nur einer geschöpflichen Natur eine bestimmte Gestalt verliehen wurde, so daß Gott, wie es nach seinem Urteil passend war, menschlichen Blicken geoffenbart werden konnte, oder ob schon vorher existierende Engel den Auftrag erhielten, im Namen Gottes zu sprechen, indem sie hierfür entweder aus der vorhandenen Stoffwelt eine körperliche Gestalt für die Zwecke ihrer Dienstleistung annahmen oder ihren eigenen Körper, dem sie nicht unterworfen sind, sondern der ihnen unterworfen ist und von ihnen beherrscht wird, in die gewünschten, ihrer Aufgabe angepaßten und dienlichen Gestalten wandelten und umbildeten gemäß der ihnen vom Schöpfer gewährten Macht. Wenn diese Teilfrage, soweit es Gott gewährt, behandelt sein wird, dann muß zuletzt untersucht werden, was zu erörtern wir uns vorgenommen haben, ob nämlich der Sohn und der Heilige Geist auch schon früher gesandt wurden, wenn ja, was zwischen jener Sendung und der im Evangelium berichteten für ein Unterschied besteht, ob der Sohn nur insofern gesandt wurde, als er aus der Jungfrau Maria geboren wurde, und der Heilige Geist nur, sofern er in einer sichtbaren Gestalt, sei S. 106 es in der Gestalt einer Taube oder in der Gestalt feuriger Zungen, erschien.
5. Ich gestehe jedoch, daß es über die Tragkraft meiner Absicht hinausgeht, die Frage zu untersuchen, ob die Engel die geistige Qualität ihres Körpers unangetastet lassen und durch sie eine geheimnisvolle Tätigkeit entfalten, während sie aus dem Bereiche der niedrigen, in den Stoff mehr verstrickten Elemente Gebilde annehmen, die sie mit sich verbinden und wie ein Kleid zu körperlichen Gestalten wandeln und formen, auch zu wirklichen, wie wirkliches Wasser vom Herrn in wirklichen Wein verwandelt wurde,1 oder ob sie ihre eigenen Körper in die Gebilde umwandeln, die sie wünschen und die ihrer Aufgabe angepaßt sind. Mag es sich indes hiermit verhalten wie immer, diese Frage gehört nicht zum Kreis unserer augenblicklichen Untersuchungen. Ich kann freilich, da ich nur ein Mensch bin, hierfür durch keinerlei Erfahrung Aufschluß gewinnen wie die Engel, die solches tun und darüber mehr wissen als ich. Ich weiß jedoch, soweit mir aus eigenen oder fremden Erlebnissen bekannt ist, daß der Körper durch die Neigungen des Willens eine Veränderung erleidet. Welche von den angedeuteten Möglichkeiten ich indes auf Grund der Schrifttexte für wirklich halte, das zu sagen ist jetzt nicht nötig, damit ich nicht gezwungen bin, meine Ansicht zu beweisen und so die Abhandlung über den einen Gegenstand, der nicht zu unserem augenblicklichen Thema gehört, zu umfangreich wird.
6. Jetzt muß man also zusehen, ob es damals Engel waren, welche jene körperlichen Erscheinungen, die vor den Augen der Menschen sichtbar wurden, und jene Stimmen, die in ihren Ohren klangen, bewirkten, damals, als die sinnfällige Schöpfung selbst, dem Wink des Schöpfers zu Diensten stehend, in die jeweils erforderliche Gestalt umgewandelt wurde, gemäß dem Wort im Weisheitsbuch: „Die Schöpfung, dem Schöpfer S. 107 dienend, streckt sich aus zur Züchtigung gegen die Ungerechten, wird milde, um denen wohl zu tun, die auf dich vertrauen. Darum diente sie auch damals, in alles sich umwandelnd, alles nährend, deiner Gnade, nach dem Wunsche jener, die nach dir verlangten.“2 Die Macht des göttlichen Willens ist nämlich auf dem Wege über die geistigen Geschöpfe bis zu den sichtbaren und sinnfälligen Gebilden der stofflichen Schöpfung gelangt. Denn wo sollte die Weisheit des allmächtigen Gottes nicht wirken, was sie will, sie, „die sich von einem Ende bis zum anderen machtvoll erstreckt und alles in Sanftmut ordnet“?3