• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Trinitate Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
SIEBENTES BUCH.

2. Kapitel. Vater und Sohn sind eine Weisheit, wie sie ein Wesen sind, aber nicht zugleich ein Wort.

3. Vater und Sohn sind also zusammen ein Wesen, eine Größe, eine Wahrheit, eine Weisheit. Nicht aber sind sie zugleich ein Wort, weil sie nicht zusammen zugleich ein Sohn sind. Wie nämlich Sohn eine Beziehung zum Vater besagt, nicht eine in sich ruhende Wirklichkeit, so besagt die Bezeichnung Wort eine Beziehung zu jenem, dessen Wort es ist. Der Grund für das Sohnsein ist ja zugleich der Grund für das Wortsein, und der Grund für das Wortsein ist zugleich der Grund für das Sohnsein. Weil also Vater und Sohn sicherlich zusammen S. 240 nicht ein Sohn sind, so sind sie zusammen nicht beide ein Wort. Deshalb ist der Grund für das Wortsein nicht zugleich der Grund für das Weisesein. Wort besagt ja keine in sich ruhende Wirklichkeit, sondern nur eine Beziehung zu dem, der es spricht, wie Sohn zum Vater. Weisheit aber bedeutet das gleiche wie Wesen. Weil sonach ein Wesen, darum eine Weisheit. Weil jedoch auch das Wort Weisheit ist, das Wort aber nicht das gleiche bedeutet wie Weisheit — Wort ist ja eine beziehentliche, Weisheit eine in sich ruhende Wirklichkeit —, so wollen wir Wort in dem Sinne von „geborene Weisheit“ verstehen. So wird klar, daß es das gleiche bedeutet wie Sohn und Bild. Wenn man diese beiden Ausdrücke zusammennimmt und so die Formel „geborene Weisheit“ bekommt, dann bedeutet geboren die Wirklichkeit, die mit den Bezeichnungen Wort, Sohn, Bild gemeint ist — diese Ausdrücke besagen nicht das Wesen, sondern eine Beziehung. Der Ausdruck Weisheit hingegen, der eine in sich ruhende Wirklichkeit bezeichnet — die Weisheit ist ja in sich selbst weise —, weist auf das Wesen hin — sein und weise sein fallen ja zusammen. Vater und Sohn sind daher zusammen eine Weisheit, weil sie ein Wesen sind. Einzeln für sich sind sie Weisheit von Weisheit, wie Wesen von Wesen. Nicht hören also deswegen, weil der Vater nicht Sohn ist, der Sohn nicht Vater, jener ungezeugt, dieser gezeugt, beide auf, ein Wesen zu sein. Diese Bezeichnungen drücken ja beziehentliche Wirklichkeiten aus. Beide zusammen sind eine Weisheit, ein Wesen, da sein und weise sein ein und dasselbe ist, nicht aber sind beide zusammen ein Wort oder ein Sohn, weil sein nicht dasselbe ist wie Wort sein oder Sohn sein. Wir haben nun hinlänglich gezeigt, daß die beiden letzten Ausdrücke eine Beziehung besagen.

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (408.86 kB)
  • epubEPUB (408.56 kB)
  • pdfPDF (1.48 MB)
  • rtfRTF (1.29 MB)
Editionen dieses Werks
De Trinitate vergleichen
Übersetzungen dieses Werks
De la trinité vergleichen
Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity vergleichen
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung
On the Trinity - Introductory Essay

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung