4. Kapitel. Bild der göttlichen Dreieinigkeit ist der Mensch nur in jenem Teil seines Wesens, welcher für die Schau des Ewigen bestimmt ist.
4. Da wir also über die Natur des menschlichen Geistes reden, reden wir über eine einzige Wirklichkeit; wir verdoppeln sie nur hinsichtlich ihrer Aufgaben zur erwähnten Zweiheit. Wenn wir daher in ihr eine Dreiheit suchen, suchen wir sie in der Ganzheit ihres Seins, indem wir nicht die Verstandesbeschäftigung mit dem Zeitlichen von der Beschauung des Ewigen trennen, um dann etwas Drittes zu suchen, in dem sich die Dreiheit vollende. Vielmehr muß sich in der ganzen Natur des Geistes die Dreiheit in der Weise auffinden lassen, daß, wenn die Beschäftigung mit dem Zeitlichen ausfällt — für dies Werk ist eine Hilfe nötig, und deshalb wird für die Verwaltung dieses Niedrigen ein Teil des Geistes abgeordnet —, doch in dem einen in keiner Hinsicht aufgeteilten Geiste sich eine Dreiheit finde; daß aber, wenn schon jene Aufteilung geschieht, in jenem Teil, welcher der Beschauung des Ewigen zugeordnetS. 130 ist, nicht nur eine Dreiheit, sondern auch ein Bild Gottes sich finde, in jenem aber, der zur Beschäftigung mit dem Zeitlichen abgeordnet ist, zwar eine Dreiheit, nicht jedoch ein Bild Gottes gefunden werden könne.