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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) De Trinitate Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
DRITTES BUCH.

7. Kapitel. Von den Wundern der Zauberer.

S. 115 12. Hier fällt mir ein Bedenken ein, das sich einem schwachen Denken aufdrängen kann: Warum können solche Wunder auch durch Zauberkünste gewirkt werden? Es haben doch auch die Zauberer Pharaos in ähnlicher Weise Schlangen gemacht und anderes Derartiges. Indes, mehr noch muß man sich darüber wundern, daß die Macht der Zauberer, die imstande war, Schlangen zu machen, vollständig versagte, als sie die kleinsten Fliegen meistern sollte. Die Mücken, die die dritte Plage darstellten, durch die das hochnäsige Volk der Ägypter geschlagen wurde, sind ja ganz kleine Fliegen. Hier mußten jedoch die gänzlich ohnmächtigen Zauberer bekennen: „Es ist der Finger Gottes.“1 Daraus kann man ersehen, daß auch die widersetzlichen Engel und die Mächte in den Lüften, die aus ihrer erhabenen und lichten Himmelswohnung in jene tiefste Finsternis als in den ihnen gebührenden Kerker hineingestoßen wurden, welche den Zauberern zu ihren Künsten verhelfen, nur Macht besitzen, soweit sie ihnen von oben gegeben ist. Sie wird ihnen aber gegeben, entweder um die Böswilligen zu täuschen, wie sie ihnen gegen die Ägypter und gegen die Zauberer selbst gewährt wurde — so erscheinen die Wundertäter bei der Verführung der Geister bewunderungswürdig, vor Gottes Wahrheit aber sind sie verdammenswert —, oder um die Gläubigen zu warnen, daß sie nicht nach derartigen Künsten wie nach etwas Großem Verlangen haben — das ist ja auch der Grund, warum sie uns durch die Autorität der Heiligen Schrift berichtet werden —, oder auch um die Geduld der Gerechten zu üben, zu erproben und zu offenbaren. Es steckte ja keine kleine Macht in den sichtbaren Wundern, durch die Job all seine Habe, seine Kinder und auch seine leibliche Gesundheit verlor.2


  1. Exod. 7 u. 8; bes. 8, 19. ↩

  2. Job 1, 12―2, 8. ↩

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