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Works Tertullian (160-220) Adversus Iudaeos Einleitung: Kathechteische Schriften (Über die Schauspiele, Über die Idolatrie, über den weiblichen Putz, An die Märtyrer, Zeugnis der Seele, über die Busse, über das Gebet, über die Taufe, gegen die Juden, Aufforderung zur Keuschheit)

Ueber die Taufe.

S. 96 Ein Mitglied der Sekte der Cajaner hatte in der Gemeinde gegen die Taufe rationalistische Einwen­dungen erhoben und, wie es scheint, damit bei einigen Eindruck gemacht. Wie durch eine Abwaschung des Körpers die Seele von Sünden gereinigt und dem ewi­gen Tode entrissen werden könne? fragte man. Weder Christus noch die Apostel hätten die Taufe empfan­gen, Paulus sage, er sei nicht gesendet, um zu taufen, sondern um zu lehren, das waren im wesentlichen die Gründe, worauf jener Häretiker die Behauptung stützte, die Taufe sei zum Heile nicht notwendig.

Dagegen führt Tertullian aus, das Wasser habe in der Heilsökonomie stets eine hervorragende Rolle ge­spielt, es sei von Gott geheiligt worden und eigne sich als Symbol der Reinigung und Sühnung, wozu es ja so­gar auch im heidnischen Kultus angewendet werde, sehr gut zum Träger der Heilsgnade; denn die leibliche Ab­waschung sei es nicht allein, wodurch die Heilsgnade be­wirkt wird. Er bespricht nun c. 6-9 die Akte, welche den religiösen Charakter der Taufe ausmachen. Die Johannestaufe sei nur eine Bußtaufe gewesen und habe den Hl. Geist nicht mitgeteilt. Christus habe aller­dings nicht getauft, aber seine Jünger mit der Spendung der Taufe beauftragt c. 11. Dann sucht er zu erklären, wie es komme, daß die Apostel nicht getauft worden seien, ausgenommen Paulus c. 12 und 13, der seinerseits in mehreren Fällen die Taufe gespendet habe.

Nachdem die Einwendungen der Häretiker gegen die Taufe abgewiesen und die eigentliche Aufgabe der Schrift erledigt ist, wird c. 15 zu anderweitigen Erörte­rungen übergegangen, die für uns auch sehr wertvoll sind.

Die Taufe durch Häretiker wird für ungültig er­klärt, weil dieselben einen andern Gott verehren als die Christen. Dabei ist zu bedenken, daß die Häretiker zur Zeit Tertullians durchweg in der Lehre über Gott irrten S. 97 oder Antitrinitarier waren. Dann wird über die Blut­taufe gesprochen. Die Taufe solcher Personen, auf de­ren sittliche Korrektheit nach der Taufe man sich nicht verlassen kann, will Tertullian hinausgeschoben wissen und rät darum von der Taufe der unmündigen Kinder, der Unverheirateten und der Witwen ab, ohne sie ge­rade zu verbieten. Zuletzt wird über die Zeit der Er­teilung und die Vorbereitung auf die Taufe gesprochen, wovon ein detailliertes Bekenntnis der begangenen Sünden, welches auch von Cyrill. Cat. I 5 gefordert wird, einen notwendigen Bestandteil bildet c. 20.

Diese Schrift ist in archäologischer Beziehung sehr wichtig und gehört trotz einiger gewagten Behauptungen zu den schönsten und geistreichsten des Autors. Er verfaßte sie als Katholik, wie der Ausspruch beweist: „Feindschaft gegen den Episkopat ist die Mutter der Spaltungen" c. 17. Ebenda wird Achtung vor dem Kle­rus und Unterordnung unter denselben verlangt. Der Autor spricht mit Bescheidenheit, wie es seiner geringen Person geziemt c. 10, war also nicht Priester und emp­fiehlt sich als Sünder der Fürbitte seiner Leser c. 20 u. f.

Als Leser denkt er sich Leute, welche nächstens die Taufe empfangen werden c. 20 u. f. und wiederum sol­che, die sie vor kurzem empfangen haben c. 1, also wie die technischen Ausdrücke lauten: Neophyten und Kate­chumenen c. 1 und c. 20.

Die Zeit der Abfassung zu bestimmen fehlen dieAnhaltspunkte. Ihrem Charakter nach gehört sie zu den theologischen Schriften der ersten Periode, aber an das Ende derselben, da sie gegen eine bestimmte Häresie gerichtet ist und bereits fertige theologische Begriffe zeigt, namentlich war dem Autor der Ausdruck Praescriptio schon geläufig c. 3. Seine älteste Schrift ist sie keinesfalls, da ihr schon eine Schrift über die Ungültigkeit der Ketzertaufe, also über einen spezifisch theologischen Gegenstand vorausgegangen war c. 15. Mit solchen Schriften aber pflegt ein Neophyt nicht zu debütieren. Verfaßt ist die Schrift ohne Zweifel in Karthago (istic c.l).

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Editions of this Work
Adversus Iudaeos
Translations of this Work
An Answer to the Jews
Contre les Juifs
Gegen die Juden (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung: Kathechteische Schriften (Über die Schauspiele, Über die Idolatrie, über den weiblichen Putz, An die Märtyrer, Zeugnis der Seele, über die Busse, über das Gebet, über die Taufe, gegen die Juden, Aufforderung zur Keuschheit)

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