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OCTAVIUS
XXIII.
« Que les plus misérables animaux vous enseignent bien ce que sont vos dieux! les souris, les hirondelles, les chouettes, savent bien qu'ils n'ont point de sentiments; ils les rongent, ils marchent dessus, ils s'y établissent; et si vous ne les en chassiez ils y feraient même leur nid. Les araignées leur couvrent le visage de leurs toiles, et se servent de leur tête pour pendre leurs filets. Vous les essuyez, les nettoyez, les frottez : et l'on vous voit craindre des dieux que vous avez fabriqués et que vous êtes contraints de défendre! tout cela, pour ne pas voir qu'il faut connaître Dieu avant que de l'adorer; pour vouloir obéir inconsidérément à nos pères; pour aimer mieux suivre l'erreur des autres que de croire votre propre jugement, et enfin pour ne pas savoir ce qu'on craint et ce qu'on appréhende. Cependant en consacrant l'or et l'argent on a consacré l'avarice; les belles statues sont devenues précieuses; la superstition romaine est née avec ce grand nombre de cérémonies où il y a tant de choses ridicules et tant d'autres qui font pitié. Ils courent tout nus en plein hiver; les uns ont des coiffures extravagantes, portent de vieux boucliers, frappent sur des peaux, promènent les dieux de porte en porte tout en mendiant Ils ont des temples où on ne saurait entrer qu'une fois l'an ; ils en ont d'autres où on n'oserait jamais entrer. Il y en a qui sont fermés pour les femmes; il y en a aussi dont l'entrée est défendue aux hommes. Vous avez des cérémonies où un esclave ne se peut trouver sans crime; des statues qui ne peuvent être couronnées que par une femme qui n'ait connu qu'un seul homme; d'autres qui ne peuvent être couronnées que par celles qui en ont connu plusieurs, et on cherche en grande dévotion celle qui peut compter le plus d'adultères. Quoi! ne vaudrait-il pas mieux que ceux qui font des libations aux dieux de leur propre sang, et qui les supplient par leurs plaies, fussent profanes que de croire en des dieux de cette sorte? Et cent qui se mutilent par dévotion, n'offensent-ils pas Dieu en le pensant honorer, puisque, s'il voulait des eunuques, il en pourrait faire naître sans avoir besoin de les mutiler? Qui ne voit que ceux qui font ces folies n'ont pas le sens bien rassis, et qu'il n'y a que ceux qui les suivent qui les défendent? Aussi toute leur excuse est dans le grand nombre de ceux qui raillent.
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Dialog Octavius (BKV)
XXIII.
1. Diese Fabeln und Irrtümer lernen wir von unverständigen Eltern und, was noch schwerer wiegt, wir verarbeiten sie sogar in unseren Studien und Schulen, besonders in den Werken der Dichter, welche durch ihren Einfluß der Wahrheit den größtmöglichen Eintrag getan haben. 2. Platon hat deshalb ganz mit Recht den berühmten, gefeierten und gekrönten Homer aus seinem im Dialog aufgebauten Staatswesen verbannt. 3. Er hat nämlich vor allem im Trojanischen Krieg eure Götter in das menschliche Tun und Treiben hereinversetzt; freilich treibt er damit nur seinen Scherz. Er hat sie paarweise zusammengestellt, läßt die Venus verwunden, den Mars fesseln, verletzen und in die Flucht schlagen. Nach ihm wurde Jupiter durch Briareus der Gefahr, von den andern Göttern gebunden zu werden, entrissen; nach ihm weinte er über seinen Sohn Sarpedon, weil er ihn dem Tode nicht entreißen konnte, blutige Tränenströme, und von dem Gürtel der Venus bezaubert umarmt er mit größerer Leidenschaft, als sonst seine Buhlerinnen, seine Gemahlin Juno. 5. Anderswo hat Herkules den Mist fortgeschafft und weidet Apollo dem Admetus sein Vieh. Dem Laomedon hat Neptun Mauern erbaut, aber der arme Maurer erhielt keinen Lohn für seine Arbeit. 6. Dort wird Jupiters Blitz zugleich mit den Waffen des Äneas auf dem Amboß geschmiedet, während doch Himmel und Donnerkeile und Blitze schon lange vorhanden waren, bevor Jupiter auf Kreta geboren war, und den Strahl eines wirklichen Blitzes Cyklop nicht nachmachen S. 176 konnte, dagegen selbst ein Jupiter fürchten mußte.
7. Was soll ich erst sagen von Mars und Venus, die beim Ehebruch ertappt wurden, und von Jupiters schändlicher Neigung für Ganymed, die durch den Himmel eine heilige Weihe erhielt? Alle diese Geschichten haben nur den Zweck, menschlichen Lastern eine gewisse Berechtigung zu verschaffen. 8, Durch diese und ähnliche Dichtungen und nur zu verführerische Lügen wird der Knaben Geist verdorben. Unter dem tiefen Eindruck dieser Fabeln wachsen sie bis zur vollen Höhe der Manneskraft heran; mit diesen Vorstellungen werden die Bedauernswerten alt: und doch liegt die Wahrheit so nahe, freilich nur für den, der sie sucht.
9. Wer zweifelt nun daran, daß das Volk geweihte Bildnisse von solchen Menschen anbetet und öffentlich verehrt, wobei der Sinn und Verstand der Unwissenden durch die künstlerische Schönheit getäuscht, durch des Goldes Blitzen geblendet, durch des Silbers Blinken und des Elfenbeines Glanz betört wird? 10. Wenn aber jemand darüber nachsinnt, durch welche Marterinstrumente und welche Vorrichtungen jede Bildsäule geformt wird, so wird er sich schämen, einen Stoff zu fürchten, welcher in dieser Weise vom Künstler mißhandelt ward, um daraus einen Gott zu bilden. 11. Der hölzerne Gott, vielleicht das Stück eines Scheiterhaufens oder Marterpfahls, wird aufgehängt, zugehauen, gezimmert und gehobelt. 12. Der eherne oder silberne Gott wird öfters aus einem unsauberen Gefäß, wie das ein ägyptischer König wirklich getan hat, geschmolzen, mit Wimmern zurechtgeschlagen und auf Ambossen geformt. Der steinerne Gott wird behauen, gemeißelt und von einem gemeinen Kerl geglättet. Er fühlt die Schmach seiner Entstehung ebensowenig wie nachher S. 177 die Ehrung durch eure Anbetung. 13. Aber vielleicht ist eben der Stein oder das Holz oder das Silber noch nicht der Gott? Wann aber tritt er dann ins Dasein? Er wird gegossen, gezimmert, gemeißelt: noch ist's kein Gott. Er wird verlötet, zusammengesetzt, aufgerichtet: noch ist's kein Gott. Er wird geschmückt, geweiht, angebetet: endlich ist es ein Gott, wenn nämlich der Mensch ihm diese Bestimmung gegeben und ihn dazu geweiht hat.