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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Minucius Félix (250) Octavius Dialog Octavius (BKV)

XXX.

1. Jetzt möchte ich mich an den wenden, welcher behauptet oder glaubt, wir würden unsere Aufnahme erhalten durch die Ermordung und das Blut S. 189 eines Kindes. Hältst du das für möglich, daß ein so weicher und kleiner Körper für todbringende Wunden empfänglich ist, daß jemand solch junges Blut eines Neugeborenen, der kaum schon ein Mensch ist, durch Hinmorden vergieße, ausspritze und schlürfe. Niemand kann das glauben, außer wer fähig ist, es auch zu tun. 2. Euch allerdings sehe ich die neugeborenen Kinder bald den wilden Tieren und Vögeln aussetzen, bald durch Erdrosseln auf jämmerliche Weise aus dem Leben schaffen. Manche Weiber vernichten im eigenen Leibe durch eingenommene Arzneien den Keim künftigen Lebens und begehen einen Kindsmord, ehe sie gebären. 3. Diese Dinge kommen allerdings vom Beispiel eurer Götter her. Saturnus hat ja seine Kinder nicht ausgesetzt, sondern aufgefressen. Dementsprechend wurden ihm in einigen Teilen Afrikas von den Eltern Kinder geopfert, wobei man ihr Gewimmer durch Liebkosungen und Küsse erstickte, um nicht ein weinendes Opfer darzubringen. 4. Den Tauriern am Pontus und dem Ägypter Busiris galt es als Religionsbrauch, Fremdlinge zu opfern, und bei den Galliern, dem Merkur menschliche oder vielmehr unmenschliche Opfer darzubringen. Die Römer haben einen Griechen und eine Griechin, einen Gallier und eine Gallierin als Opfer lebend begraben und heute noch wird Jupiter Latiaris von ihnen durch ein Menschenopfer verehrt und -- würdig eines Sohnes des Saturn -- mit dem Blute eines Bösewichts und Missetäters gemästet. 5. Er, glaube ich, war es, welcher den Katilina lehrte, den Bund der Verschwörung durch Blut zu besiegeln, und die Bellona, ihren Dienst durch Schlürfen von S. 190 Menschenblut zu vollziehen, und die fallende Sucht durch Menschenblut, das heißt durch ein noch schlimmeres Übel zu heilen, 6. Nicht unähnlich sind ihnen die, welche die wilden Tiere von der Arena weg auffressen, die doch von Menschenblut überronnen und besudelt oder mit menschlichen Gliedmaßen und Eingeweiden gemästet sind. Uns hingegen ist es nicht einmal gestattet, ein Menschenmorden anzusehen oder anzuhören; ja so sehr haben wir Scheu vor Menschenblut, daß wir nicht einmal das Blut eßbarer Tiere unter unseren Speisen kennen.

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Les éditions de cette œuvre
Marci Minucii Felicis Octavius Comparer
Traductions de cette œuvre
Dialog Octavius (BKV)
OCTAVIUS Comparer
The Octavius of Minucius Felix Comparer
Commentaires sur cette œuvre
Introductory Note and Elucidations of Minucius Felix

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