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Ad Donatum
1.
Caecilius Cyprian to Donatus sends, greeting. You rightly remind me, dearest Donatus for I not only remember my promise, but I confess that this is the appropriate time for its fulfilment, when the vintage festival invites the mind to unbend in repose, and to enjoy the annual and appointed respite of the declining year. 1 Moreover, the place is in accord with the season, and the pleasant aspect of the gardens harmonizes with the gentle breezes of a mild autumn in soothing and cheering the senses. In such a place as this it is delightful to pass the day in discourse, and, by the (study of the sacred) parables, 2 to train the conscience of the breast to the apprehension of the divine precepts. And that no profane intruder may interrupt our converse, nor any unrestrained clatter of a noisy household disturb it, let us seek this bower. 3 The neighbouring thickets ensure us solitude, and the vagrant trailings of the vine branches creeping in pendent mazes among the reeds that support them have made for us a porch of vines and a leafy shelter. Pleasantly here we clothe our thoughts in words; and while we gratify our eyes with the agreeable outlook upon trees and vines, the mind is at once instructed by what we hear, and nourished by what we see, although at the present time your only pleasure and your only interest is in our discourse. Despising the pleasures of sight, your eye is now fixed on me. With your mind as well as your ears you are altogether a listener; and a listener, too, with an eagerness proportioned to your affection.
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An Donatus (BKV)
Kap. 1. Ein schöner Ferientag in der Zeit der Weinlese ist es, an dem sich Cyprian mit seinem Freunde Donatus an einem idyllischen Ruheplätzchen in seinen Gärten niederläßt, um ihm sein übervolles Herz auszuschütten.
1 S. 39 Mit Recht mahnst du mich, liebster Donatus; denn nicht nur erinnere ich mich an mein Versprechen, sondern es ist auch gerade die jetzige Zeit ganz besonders geeignet, es zu erfüllen, da jetzt, dank der Weinlese, der Geist, aller Sorgen ledig, sich S. 40 seiner Erholung widmen und nach den Mühen des Jahres die übliche, regelmäßig wiederkehrende Ruhe genießen darf2 . Auch der Ort stimmt mit der Zeit zusammen, und mit dem milden Wehen der kosenden Herbstluft vereinigt sich der liebliche Anblick der Gärten3 , um unsere Sinne zu erquicken und zu erfreuen. Wie angenehm läßt sich hier plaudernd der Tag verbringen und in ernsten Gesprächen unser Herz zur Kenntnis der göttlichen Gebote hinleiten! Und damit nicht etwa ein ungebetener Ohrenzeuge unsere Unterhaltung stört oder das übermütige Geschrei des lärmenden Gesindes sie übertäubt, wollen wir dieses Plätzchen hier aufsuchen! Sicherheit bietet uns ein Versteck in der Nähe, wo die sich hinschlängelnden Ranken der Reben mit ihrem herabhängenden Gewinde an den stützenden Pfählen sich hinziehen und das Laubdach einen förmlichen Rebenbogen gebildet hat. Wie gut können wir hier unsere ernsten Gedanken austauschen! Und während wir auf die Bäume und Reben blicken und an dem lieblichen Bilde unsere Augen weiden, bietet unserer Seele zugleich das Hören Belehrung und das Sehen Genuß. Dein Wohlgefallen, deine Sorge gilt jetzt allerdings einzig und allein unserem Gespräch. Ohne auf die Lockungen des wonnigen Anblicks zu achten, hältst du deine Augen nur auf mich gerichtet. Mit Leib und Seele und mit der dir eigenen Liebe bist du ganz Ohr.
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Nach Goetz würde folgende Einleitung vorausgehen: Donatus: "Lieber Cyprian, du erinnerst dich wohl noch, wie gern wir bei dem Redner immer zusammen plauderten, wie wir da stets eins waren in Gefühlen und Gedanken und unzertrennlich bei der Lektüre. Warum sollten wir bei der Beschäftigung mit Gottes Wort nicht auch in dieser Weise unsere Herzen stärken? Oder war es nicht stets unsere Absicht, daß wir, wie du versprachst, gemeinsam den Glauben üben wollten?" — Jetzt erst setzt Cyprian ein mit den obigen Worten. ↩
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In der Zeit der "Weinlese waren Ferien für das Gericht und für die Schulen. ↩
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Zweifellos ist hier an Cyprians Gärten in unmittelbarer Nähe Karthagos zu denken. ↩