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On the Lapsed
6.
Each one was desirous of increasing his estate; and forgetful of what believers had either done before in the times of the apostles, or always ought to do, they, with the insatiable ardour of covetousness, devoted themselves to the increase of their property. Among the priests there was no devotedness of religion; among the ministers 1 there was no sound faith: in their works there was no mercy; in their manners there was no discipline. In men, their beards were defaced; 2 in women, their complexion was dyed: the eyes were falsified from what God's hand had made them; their hair was stained with a falsehood. Crafty frauds were used to deceive the hearts of the simple, subtle meanings for circumventing the brethren. They united in the bond of marriage with unbelievers; they prostituted the members of Christ to the Gentiles. They would swear not only rashly, but even more, would swear falsely; would despise those set over them with haughty swelling, would speak evil of one another with envenomed tongue, would quarrel with one another with obstinate hatred. Not a few bishops 3 who ought to furnish both exhortation and example to others, despising their divine charge, became agents in secular business, forsook their throne, deserted their people, wandered about over foreign provinces, hunted the markets for gainful merchandise, while brethren were starving in the Church. 4 They sought to possess money in hoards, they seized estates by crafty deceits, they increased their gains by multiplying usuries. What do not such as we deserve to suffer for sins of this kind, when even already the divine rebuke has forewarned us, and said, "If they shall forsake my law, and walk not in my judgments; if they shall profane my statutes, and shall not observe my precepts, I will visit their offences with a rod, and their sins with scourges?" 5
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Über die Gefallenen (BKV)
Kap. 6. Die schweren Mißstände, die sich mit der Zeit auch bei den Christen einschließlich ihrer Bischöfe eingeschlichen haben, hätten ein noch viel schlimmeres Strafgericht verdient.
Da war jeder nur auf die Vergrößerung seines Vermögens bedacht, und ohne daran zu denken, was die Gläubigen früher zur Zeit der Apostel getan hatten und immer tun sollten, verlegte man sich, von unersättlicher Habgier entflammt, nur auf die Mehrung seines Besitzes. Vergebens suchte man die ergebene Gottesfurcht bei den Priestern, die unbefleckte Treue bei den Dienern; da kannte man keine Barmherzigkeit in den Werken, keine Zucht in den Sitten. Die Männer fälschten den Bart1 , die Frauen schminkten ihr Gesicht; entstellt wurden die von Gottes Hand geschaffenen Augen und die Haare mit lügnerischen Mitteln gefärbt2 . Schlauer Trug diente dazu, die Herzen der Einfältigen zu täuschen, tückische Ränke halfen die eigenen Brüder überlisten. Mit Ungläubigen knüpfte man das Band der Ehe, Heiden gab man die Glieder Christi preis. Man war nicht nur leichtfertig im Schwören, sondern man schwur auch Meineide; die Vorgesetzten verachtete man in übermütigem Dünkel, mit vergiftetem Munde verleumdete man einander, mit unerbittlichem Haß lebte man in gegenseitiger Feindschaft. Gar viele Bischöfe, die doch den übrigen eine Mahnung und ein Vorbild sein sollten, vernachlässigten ihr göttliches Amt und wurden die Beamten weltlicher Herrscher3 ; S. 97 sie verließen ihren Stuhl, ließen die Gemeinde im Stiche, reisten durch fremde Provinzen und trieben auf den Märkten ihr einträgliches Geschäft. Während die Brüder in der Gemeinde darbten, wollten sie Geld im Überflusse haben, brachten Grundstücke durch tückischen Betrug an sich und mehrten durch hohen Wucherzins ihr Kapital. Was hätten wir demnach nicht alles für derartige Sünden zu erdulden verdient, da ja schon längst die göttliche Strenge im voraus gemahnt und gesagt hat: „Wenn sie mein Gesetz verlassen und in meinen Rechten nicht wandeln, wenn sie meine Satzungen entheiligen und meine Gebote nicht halten, so will ich mit der Rute ihre Missetaten heimsuchen und mit Geißeln ihre Vergehen“4 .
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In der Schrift Ad Quirinum'[III, 84] zitiert Cyprian Lev 19, 27. ↩
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Vgl. die Schrift „De habitu virginum“ 14. ↩
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Nach einer anderen, vielleicht richtigeren Lesart ist hier statt regum zu setzen rerum: „sie wurden die Verwalter weltlicher Geschäfte“. Den Klerikern war es nämlich verboten, Sachwalter für das Eigentum anderer zu werden. [Vgl. den 1. Brief Cyprians.] ↩
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Ps 88,31f. ↩