1.
Inhalt.
Von Pilatus, da er auf dem Richterstuhle saß, schickte seine Gemahlin zu ihm, und ließ ihm sagen: „Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten;“ Von denjenigen, welche an dem Kreuze vorübergingen, ihre Köpfe schüttelten, und sprachen: „Dieser ist es, welcher den Tempel zerstörte, und in drei Tagen denselben wieder aufbaute.“
„Da1 aber Pilatus auf dem Richterstuhle saß, schickte seine Gemahlin zu ihm, und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten.“ In ihr liegt das Vorbild des Volkes der Heiden, welches, bereits gläubig das ungläubige Volk, mit welchem es lebt, zum Glauben an Christus ruft. Weil nämlich dieses selbst viel um Christi willen gelitten hat, ladet es zur nämlichen für die Zukunft gehofften Herrlichkeit das Volk ein, mit welchem es in Verkehr steht. Dann wusch Pilatus die Hände, und betheuerte dem jüdischen Volke, daß er unschuldig sey an dem Blute des Herrn; denn da die Juden das Verbrechen, das Blut, des Herrn vergossen zu haben, auf sich und ihre Kinder nahmen, schreitet täglich das Volk der Heiden abgewaschen zum Bekenntnisse des Glaubens.
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Matth. XXVII, 19. ↩