1.
Inhalt.
Von den Jüngern, welche Jesum in dem Schiffe auferweckten, von den zwei Besessenen in dem Lande der Gerasener, von dem Gichtbrüchigen, welcher geheilt wurde, und sein Bett davon trug.
„Er1 stieg nun in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. Und sieh, auf dem See erhob sich ein heftiger Sturm,“ u. s. w. Sobald die Jünger das Schiff bestiegen haben, erhebt sich ein Sturm, der See wogt, die Schiffenden werden bestürzt. Er selbst aber, in Schlaf versunken, wird von ihnen, welche die Furcht ängstiget, aufgeweckt, und gebeten, er möchte Hülfe leisten. Und nachdem er ihnen einen Verweis gegeben hat, weil sie kleingläubig seyen, gebietet er dem Winde und dem Meere, so daß die Menschen sich wundern, daß seinen Befehlen Wind und Meer gehorchen. Diesem zu Folge sind also die Kirchen, in welchen das Wort Gottes nicht wachet, schiffbrüchig, nicht als wenn Christus dem Schlafe sich hingäbe, sondern weil er wegen unserer Schläfrigkeit in uns einschlummert. Sehr oft aber ist dieses der Fall, daß wir von Gott haupt- S. 115 sächlich in der Furcht vor der Gefahr und in der Drangsal hoffen. Und o! daß doch wen uns die späte Hoffnung das Vertrauen hegen möchte, der Gefahr entrinnen zu können, wenn Christi Kraft in ihr wachet. Eine immerwährende Erinnerung an seinen Vorwurf aber hat er uns in folgenden Worten hinterlassen: „Ihr Kleingläubigen! warum seyd ihr furchtsam?“ Bei denjenigen nämlich, erklärt er hiedurch, mit welchen der Glaube an Christus wacht, dürfe keine Furcht vor zeitlichen Stürmen Statt finden.
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Matth. VIII, 23. ↩