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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De synodis Über die Synoden oder über den Glauben der Orientalen. (BKV)

Einundneunzigstes Hauptstück.

Ich bitte euch, Brüder, beseitiget das Verdächtige, gebet keiner Gelegenheit1 Raum. Damit das Homöusion gebilliget werden könne, wollen wir das Homousion nicht mißbilligen. Lasset uns an so viele heilige und schon ruhende Priester denken; was wird der Herr über uns für ein Urtheil fällen, wenn sie jetzt von uns verflucht werden? Was wird aus uns werden, die wir die Sache dahin bringen, daß, weil sie keine Bischöfe gewesen sind, auch wir es zu seyn nicht angefangen haben? Denn wir sind von diesen dazu geweiht worden, und sind ihre Nachfolger. Lasset uns der Würde eines Bischofes entsagen, weil wir das Amt eines solchen von Verfluchten empfangen haben. Verzeihet, Brüder, meinem Schmerze; religionswidrig ist das, was ihr waget.2 Ich ertrage diese Sprache nicht, daß der, welcher das Homousion im religiösen Sinne bekennt, verflucht seyn soll. Ein Name, welcher den Sinn der Religion nicht stört, enthält nichts Verbrecherisches. Das Homöusion kenne und verstehe ich nicht, ausser nur durch das Bekenntniß einer ähnlichen Wesenheit. AIs Zeugen rufe ich den Gott des Himmels und der Erde an, daß ich, da ich S. 410a45 noch keines von Beiden gehört hatte, doch immer Beides so genommen habe, daß unter dem Homöusion das Homousion verstanden werden müsse, das ist, daß sich nichts der Natur nach ähnlich seyn könne, ausser was aus derselben Natur wäre. Obwohl ich schon vor langer Zeit wieder geboren worden war, und einige Zeit das Amt eines Bischofes verwaltete, habe ich doch den nicänischen Glauben nie, ausser da ich in die Verbannung ging, gehört; aber mich haben in der Bedeutung des Homousions und des Homöusions die Evangelien und die Apostel unterrichtet. Religiös ist das, was wir wollen. Lasset uns die Väter nicht verdammen, lasset uns die Häretiker nicht aufmuntern; lasset uns nicht, während wir die Ketzerei vertreiben, die Ketzerei nähren. Unsere Väter haben nach der nicänischen Synode den eigentlichen Sinn des Homousions religiös erklärt, die Schriften sind vorhanden, die Ueberzeugung bleibt: wenn noch etwas zur Erläuterung hinzuzufügen ist, so wollen wir uns gemeinschaftlich berathen. Es kann unter uns der beßte Zustand des Glaubens hergestellt werden, so daß eines Theils das, was gut beschlossen worden ist, nicht angefochten, andern Theils das, was unrichtig aufgefaßt worden ist, ausgeschieden werde.


  1. Nämlich, schlecht von euch zu denken. ↩

  2. Hier erklärt endlich Hilarius, was er bisher verbarg, nämlich den letzten Beschluß der Synode zu Ancyra, welchen wir nebst dem übrigen Briefe bei Epiphanius Här. 73, § 11, finden: wo es heißt: „Εἰ τις ἐξουσίᾳ καὶ οὐσίᾳ λέγων τὸν Πατέρα πατέρα τοῦ Ὑιοῦ, ὁμοούσιον δὲ ἢ ταυτοούσιον λέγοι τὸν Ὑιὸν τῷ πατρί, ἀνάθεμα ἔστω.“ ↩

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Über die Synoden oder über den Glauben der Orientalen. (BKV)

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