Siebenzehntes Hauptstück.
Aber ich werde die trügerische Schlauheit deines teuflischen Geistes nicht mit Stillschweigen übergehen. Du willst, daß der Sohn, was nicht geschrieben steht, dem Vater ähnlich genannt werde; um das, was geschrieben steht, daß Christus gleicher Gott sey, mit Stillschweigen zu übergehen. Denn dieses ist die Ursache des Todes des Herrn:1 „Darum trachteten die Juden noch vielmehr, ihn zu tödten, weil er nicht nur den Sabbat gebrochen, sondern wohl gar Gott seinen Vater genannt, und sich selbst Gott gleichgemacht habe.“ Indem Johannes dieses sprach, rief er mit lauter Stimme, damit man einsehen möchte, der Sohn habe, indem er Gott seinen Vater nannte, gelehrt, daß er Gott gleich sey. Solltest du aber etwa sagen, Christus habe die Gleichheit zwischen sich und dem Vater geläugnet, weil er gesagt habe:2 „Der Sohn kann nichts von sich selbst thun, was er nicht den Vater thun sieht;“ so bedenke, S. 308 daß Christus theils wegen des Sabbates geantwortet, den er gebrochen zu haben beschuldiget wurde, um gerade hierin die Autorität des in ihm wirkenden Vaters hervorzuheben, theils sich die Gleichheit der Macht und der Ehre beigelegt habe:3 „Alles, was der Vater thut, das thut auf gleiche Weise auch der Sohn;“ und wiederum:4 „Dannt sie den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren;“ und: „Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, welcher ihn gesandt hat.“ Wenn die Macht gleich ist, wenn die Ehre dieselbe ist; so frage ich, worin die Gleichheit fehle?