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Œuvres Sulpice Sévère (363-429) Vita sancti Martini

Edition Masquer
Vita Sancti Martini

10.

(1) Iam uero sumpto episcopatu qualem se quantumque praestiterit, non est nostrae facultatis euoluere. idem enim constantissime perseuerabat qui prius fuerat. (2) Eadem in corde eius humilitas, eadem in uestitu eius uilitas erat: adque ita, plenus auctoritatis et gratiae, inplebat episcopi dignitatem, ut non tamen propositum monachi uirtutemque desereret. (3) Aliquandiu ergo adhaerenti ad ecclesiam cellula usus est: dein cum inquietudinem se frequentantium ferre non posset, duobus fere extra ciuitatem milibus monasterium sibi statuit. (4) Qui locus tam secretus et remotus erat, ut eremi solitudinem non desideraret. Ex uno enim latere praecisa montis excelsi rupe ambiebatur, reliquam planitiem Liger fluuius reducto paululum sinu clauserat: una tantum eademque arta admodum uia adiri poterat. (5) Ipse ex lignis contextam cellulam habebat, multique ex fratribus in eundem modum: plerique saxo superiecti montis cauato receptacula sibi fecerant. Discipuli fere octoginta erant, qui ad exemplum beati magistri instituebantur. (6) Nemo ibi quicquam proprium habebat, omnia in medium conferebantur. Non emere aut uendere, ut plerisque monachis moris est, quicquam licebat, ars ibi exceptis scriptoribus nulla habebatur, cui tamen operi minor aetas deputabatur: maiores orationi uacabant. (7) Rarus cuiquam extra cellulam suam egressus, nisi cum ad locum orationis conueniebant. Cibum una omnes post horam ieiunii accipiebant. Vinum nemo nouerat, nisi quem infirmitas coegisset. (8) Plerique camelorum saetis uestiebantur: mollior ibi habitus pro crimine erat. Quod eo magis sit mirum necesse est, quod multi inter eos nobiles habebantur, qui longe aliter educati ad hanc se humilitatem et patientiam coegerant: pluresque ex eis postea episcopos uidimus. (9) Quae enim esset ciuitas aut ecclesia, quae non sibi de Martini monasterio cuperet sacerdotem?

Traduction Masquer
Leben des heiligen Bekennerbischofs Martinus von Tours (BKV)

10.

S. 32Es übersteigt mein Können, sein Leben und seine Bedeutung als Bischof zu schildern. Nicht die geringste Änderung gegen früher ließ sich an ihm wahrnehmen. Dieselbe Demut wohnte in seinem Herzen, dieselbe Ärmlichkeit zeigte er in seiner Kleidung. Im Vollbesitz seiner Macht und Weihegnade, ward er der Stellung eines Bischofs durchaus gerecht, verlor aber dabei das Tugendstreben eines Mönches nicht aus dem Auge. Eine Zeitlang bewohnte er eine Zelle, die an die Kirche stieß. Indes, er konnte die Belästigung durch die häufigen Besuche nicht ertragen; deshalb erbaute er sich etwa zwei Meilen1 außerhalb der Stadt ein Klösterlein2 . Dieser Ort war so verborgen und abgelegen, daß es den Heiligen nicht nach der Einsamkeit der Wüste verlangte. Auf der einen Seite war der Ort abgeschlossen von einer hohen, jähen Felswand; die freibleibende Ebene umgrenzte die Loire mit einer kleinen Krümmung; nur auf einem, dazu noch recht engem Wege konnte man dorthin gelangen. Martinus hatte eine rohgezimmerte Zelle, ebenso auch viele seiner Brüder. Manche hatten den Fels des überhängenden Berges ausgehöhlt und sich so eine Wohnstätte geschaffen. Es waren ihrer gegen achtzig Jünger. Diese suchten sich nach dem Vorbild des heiligen Meisters zu bilden. Keiner besaß dort Eigentum, alles war Gemeingut. Keiner durfte etwas kaufen oder verkaufen, wie dies bei den Mönchen vielfach üblich ist. Handarbeit wurde nicht betrieben, das Bücherschreiben ausgenommen; für dieses Geschäft wurden jedoch nur die Jüngeren verwendet, die Älteren lagen ausschließlich dem Gebete ob. Selten verließ einer seine Zelle, es sei denn, man ging gemeinschaftlich zum Gotteshaus. Ihre Mahlzeit nahmen sie zusammen erst nach der Stunde des Fastens3 . S. 33Alle enthielten sich des Weines, außer wenn Krankheit es anders verlangte. Die meisten trugen ein Gewand aus Kamelhaaren4 ; feinere Kleider zu tragen, galt dort als Vergehen. Diese Strenge ist um so bewunderungswerter, als viele Vornehme unter ihnen waren; obwohl ganz anders erzogen, hatten sich diese freiwillig zu jener Übung der Demut und Geduld verpflichtet. Gar manche aus ihnen sahen wir später auf Bischofsstühlen5 . Welche Stadt oder welche Kirche hätte sich nicht auch einen Oberhirten aus dem Kloster des Martinus gewünscht?6


  1. Gegen 3 km. ↩

  2. Auf der andern Seite der Loire, das spätere Maius monasterium, Marmoutiers. Nach Gregor von Tours [Hist. Franc. X, 31, 3] baute Martin hier eine Basilika zu Ehren der heiligen Petrus und Paulus; man zeigte dort noch lange einen Brunnen, den Martin mit eigener Hand gegraben haben soll [Gregor von Tours, De Virtut. S. Mart. II. 39]. ↩

  3. Also wohl bis gegen 3 Uhr. ↩

  4. Vgl. Paulin. Ep. XXIX, 1. ↩

  5. Z.B. Bischof Lazarus von Aix, Heros von Arles, Maurinus von Angers, Viktorius von Le Mans. ↩

  6. Über die Mönche des hl. Martin s. J. M. Besse, Les moines de l'ancienne France [Paris 1906] 1/34. ↩

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