• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Sulpice Sévère (363-429) Vita sancti Martini

Edition Masquer
Vita Sancti Martini

11.

(1) Sed ut reliquas uirtutes eius, quas in episcopatu egit, adgrediar, erat haut longe ab oppido proximus monasterio locus, quem falsa hominum opinio, uelut consepultis ibi martyribus, sacrauerat: nam et altare ibi a superioribus episcopis constitutum habebatur. (2) Sed Martinus non temere adhibens incertis fidem, ab his, qui maiores natu erant, presbyteris uel clericis flagitabat nomen sibi martyris, tempus passionis ostendi: grandi se scrupulo permoueri, quod nihil certi constans sibi maiorum memoria tradidisset. (3) Cum aliquandiu ergo a loco illo se abstinuisset, nec derogans religioni, quia incertus erat, nec auctoritatem suam uulgo adcommodans, ne superstitio conualesceret, quodam die paucis secum adhibitis fratribus ad locum pergit. (4) Dehinc super sepulchrum ipsum adstans orauit ad Dominum, ut quis esset uel cuius meriti esset sepultus ostenderet. Tum conuersus ad laeuam uidet prope adsistere umbram sordidam, trucem: imperat nomen meritumque loqueretur. Nomen edicit, de crimine confitetur: latronem se fuisse, ob scelera percussum, uulgi errore celebratum: sibi nihil cum martyribus esse commune, cum illos gloria, se poena retineret. (5) Mirum in modum uocem loquentis qui aderant audiebant, personam tamen non uidebant. Tum Martinus quid uidisset exposuit iussitque ex eo loco altare, quod ibi fuerat, submoueri, adque ita populum superstitionis illius absoluit errore.

Traduction Masquer
Leben des heiligen Bekennerbischofs Martinus von Tours (BKV)

11.

Nun will ich mit der Erzählung der Wundertaten beginnen, die er als Bischof wirkte. Unweit der Stadt, nahe beim Kloster, lag ein Ort, den die Leute in der irrigen Anschauung, als wären dort Märtyrer begraben, zu einem Heiligtum gestempelt hatten. Es stand daselbst auch ein Altar, den frühere Bischöfe errichtet haben sollten. Martinus schenkte aber nicht leichthin unerwiesenen Behauptungen Glauben. Er verlangte daher von den älteren Priestern und Klerikern, daß sie ihm den Namen des Märtyrers und die Zeit seines Martertodes angäben: es beunruhigten ihn ernste Bedenken, da keine übereinstimmende Überlieferung aus alter Zeit zuverlässige Bürgschaft bot. Zunächst hielt er sich also eine Zeitlang von diesem Orte fern. So tat er einerseits der Verehrung keinen Eintrag, da er noch nichts Bestimmtes wußte, andererseits trat er aber auch mit seinem Ansehen nicht für die Volksmeinung ein, damit der Aberglaube nicht neue Nahrung erhalte. Später begab er sich mit einigen wenigen Brüdern an den Ort, trat an das Grab heran und betete zum Herrn, er möge ihm kundtun, wer hier begraben liege und was von seinem Tugendverdienst zu halten sei. Dann drehte er sich nach links und sah neben sich einen schmutzigen Schatten mit drohender Geberde. Martinus befahl ihm, Namen und S. 34Tugendverdienst anzugeben. Er nannte seinen Namen und gestand, daß er ein Verbrecher sei. Er sei ein Räuber gewesen und wegen seiner Freveltaten hingerichtet worden. Das Volk verehre ihn irriger Weise als Heiligen. Er habe mit den Märtyrern nichts gemein; ihr Anteil sei Himmelsherrlichkeit, seiner aber Höllenpein. Merkwürdiger Weise hörten die Anwesenden wohl jemand reden, sahen aber niemand. Nachher erzählte Martinus, was er gesehen. Dann ließ er den Altar, der dort war, wegschaffen. Auf diese Weise befreite er das Volk von jener irrigen, abergläubischen Verehrung1 .


  1. Vielleicht wurde durch diese Erzählung die Bestimmung des 6. Konzils von Karthago [401] Can. 17 mit veranlaßt; darnach mußten die memoriae martyrum entfernt werden, falls sie eich nicht als echt erweisen ließen [Hefele-Leclercq II. 1, 129]. ↩

  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Vita Sancti Martini
Traductions de cette œuvre
Leben des heiligen Bekennerbischofs Martinus von Tours (BKV)
Vie de Saint Martin Comparer

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité