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Works Sulpicius Severus (363-429) Dialogi Drei Dialoge; über den hl. Martinus (BKV)
3. Dialog

5.

Diesen Vorfall haben viele aus dem Munde des S. 130Avitianus selbst vernommen. Erst vor kurzem hat davon auch der Priester Refrigerius, den ihr hier vor euch sehet, von dem glaubenstreuen früheren Tribun Dagri-dus gehört; bei der Majestät Gottes schwur dieser, daß es ihm Avitianus selbst mitgeteilt habe. Übrigens soll es euch nicht wundern, daß ich heute tue, was ich gestern unterlassen habe, daß ich nämlich bei den einzelnen Wundertaten immer die Namen der Zeugen und die Personen erwähne. Wenn einer nicht glauben will, so kann er sich an diese wenden, da sie ja noch am Leben sind. Dazu zwingt mich der Unglaube vieler, die zu manchem, was gestern erzählt wurde, zweifelnd den Kopf schütteln sollen. Diese mögen sich an die noch lebenden Zeugen halten; ihnen werden sie wohl eher Glauben schenken, wenn sie an meiner Zuverlässigkeit zweifeln. Doch sind sie wirklich derart mißtrauisch, dann werden sie meiner Ansicht nach auch jenen keinen Glauben schenken. Ich muß mich wundern, wie jemand, der auch nur einen Funken frommen Gefühls hat, sich auf ein so verabscheuungswürdiges Verbrechen einlassen kann, zu glauben, daß jemand über Martinus Unwahres berichten könne. Ferne sei von jedem, der ein gottes-fürchtiges Leben führt, so ein Verdacht. Martinus ist ja auch nicht auf Lügenberichte angewiesen. Christus, sei du Bürge für die Wahrheit meiner ganzen Erzählung, daß ich nichts anderes erzählt habe und nichts anderes erzählen werde, als was ich selbst gesehen oder von zuverlässigen Zeugen, oft auch aus seinem eigenen Munde, vernommen habe. Ich habe zwar die Form des Dialoges gewählt, um die Langweile zu verscheuchen und beim Lesen Abwechslung zu bieten1 ; aber ich erkläre feierlich, nur geschichtliche Wahrheit will ich gewissenhaft zur Darstellung bringen2 . Der Unglaube mancher nötigt mich zu meinem großen Schmerze, diese Bemerkung hier einzufügen, obwohl sie nicht zur Sache gehört. Doch nun möge die Erzählung zu unserm S. 131Freundeskreise zurückkehren. Da erblicke ich so aufmerksam lauschende Zuhörer. Ich muß mich daher mit dem entschiedenen Auftreten Apers einverstanden erklären, daß er den Nörglern die Türe wies und dahin entschied, daß nur solche zuhören dürfen, die Glauben schenken.


  1. Hier spricht nicht Gallus, sondern Sulpicius Sfverus. Der Verfasser fällt also gewissermaßen aus der Rolle. ↩

  2. Die Lesart von De Prato „praestare ventatem“ ist vorzuziehen. ↩

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Drei Dialoge; über den hl. Martinus (BKV)

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