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Werke Sulpicius Severus (363-429) Dialogi Drei Dialoge; über den hl. Martinus (BKV)
3. Dialog

16.

Darauf sagte Postumianus: „Dieses Beispiel möge jenem in unserer Nachbarschaft zu Ohren kommen. Er ist zwar ein kluger Mann, der sich nicht um die Gegenwart, nicht um die Zukunft kümmert, aber wenn er beleidigt worden ist, gerät er so in Wut, daß er die Herrschaft über sich selbst verliert: er wütet dann gegen die Kleriker, tobt gegen die Laien und bringt die ganze Welt in Aufregung, um sich Rache zu verschaffen. Schon drei Jahre ist er immer mit dieser Streitsucht behaftet, und weder Zeit noch Vernunft bringen ihn zur Ruhe. Zu bedauern und zu bejammern ist das Los eines Menschen, der unter der Geißel auch nur dieses einen unheilbaren Übels zu leiden hat. Gallus, du hättest ihm öfter diese Beispiele der Geduld und Seelenruhe vorhalten sollen, damit er verlerne, zornig zu sein, und lerne, zu verzeihen. Sollte es vielleicht zu seiner Kenntnis kommen, daß diese kurze, eingeflochtene Äußerung auf ihn gemünzt ist, so möge er wissen, daß ich nicht so sehr mit dem Mund eines Feindes, als mit dem Herzen eines Freundes gesprochen habe. Denn S. 145läge es im Bereiche der Möglichkeit, so wollte ich wünschen, daß man ihm eher Ähnlichkeit mit dem Bischof Martinus, als mit dem Tyrannen Phalaris1 nachsagen könnte. Doch, Gallus, verlassen wir diese Persönlichkeit, von der zu reden keine angenehme Sache ist, und kehren wir zu unserm Martinus zurück.“


  1. Tyrann von Agrigent auf Sizilien c. 560 vor Christus, sprichwörtlich wegen seiner Grausamkeit; wird auch 3 Machab. 6, 20; 6, 42 erwähnt. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Drei Dialoge; über den hl. Martinus (BKV)

Inhaltsangabe

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