2. Kapitel

Um diesem Treiben einigermaßen Einhalt gebieten zu können, habe ich Briefe¹ an sie gerichtet, die ich mit meinem vorigen Schreiben euch übersandte und in dem ich dringend bat und riet, man möge doch auf das Gesetz und das Evangelium des Herrn Rücksicht nehmen. Auf dieses Schreiben hin hat Lucianus, wie wenn sich darin besondere Bescheidenheit und Zurückhaltung zeigte, im Namen sämtlicher Bekenner einen Brief verfaßt², durch den fast jegliches Band des Glaubens gelöst und die Furcht Gottes, das Gebot des Herrn sowie die Heiligkeit und Festigkeit des Evangeliums gelockert wurde. Er schrieb nämlich im Namen aller, sie hätten „insgesamt den Frieden gewährt und wollten, daß diese Bescheinigung durch mich den anderen Bischöfen bekanntgegeben werde“. Von diesem Brief habe ich euch eine Abschrift zugeschickt. Beigefügt ist überdies noch die Bemerkung: „Soweit sie dir über ihr Verhalten nach ihrem Vergehen Rechenschaft schuldig sind.“ Dieser S. 84 Zusatz trägt uns noch größere Anfeindung ein; denn wenn wir darangehen, die Fälle der einzelnen zu verhören und zu untersuchen, dann sieht es so aus, als ob wir vielen etwas verweigern wollten, was jetzt alle sich rühmen von den Märtyrern und Bekennern erhalten zu haben.