4. Kapitel
S. 118 Was nun aber den Privatus von Lambese1 betrifft, so hast du nach deiner Gewohnheit gehandelt, wenn du uns seinen besorgniserregenden Fall hast mitteilen wollen. Denn wir müssen ja doch alle für den Körper der ganzen Kirche, deren Glieder über die verschiedenen einzelnen Provinzen zerstreut sind2, Wache halten. Aber auch schon vor Empfang deines Briefes konnte uns die Tücke des hinterlistigen Menschen nicht verborgen bleiben. Denn als seinerzeit ein Mitglied seiner nichtswürdigen Schar und der Bannerträger des Privatus, ein gewisser Futurus, kam und sich bemühte, auf betrügerische Weise ein Schreiben3 aus uns herauszulocken, da merkten wir recht wohl, wer er war, und das Schreiben, das er wollte, bekam er nicht.
Wir wünschen dir beständiges Wohlergehen!
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Privatus, einst offenbar Bischof von Lambese in Numidien, war schon vor Cyprians Amtsantritt von einer Synode als Ketzer verurteilt worden. Vgl. Brief 59, Kap. 10. ↩
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Vgl. Cyprians Traktat: „Von der Einheit der katholischen Kirche“, bes. Kap. 5. ↩
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Dieses Schreiben hätte offenbar seinem Auftraggeber Privatus wieder den Weg zur kirchlichen Gemeinschaft bahnen sollen. ↩