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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Cyprian of Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
52. Brief

2. Kapitel

S. 163 Über Novatus freilich war jede Mitteilung von eurer Seite an uns überflüssig; vielmehr müssen wir ihn euch schildern. Er ist ein stets neuerungssüchtiger Mensch, rasend in der Gier seiner unersättlichen Habsucht, aufgeblasen von anmaßendem Stolz und törichtem Dünkel, bei den Bischöfen hier von jeher schlecht angeschrieben, als abtrünniger Häretiker stets von allen Priestern einstimmig verurteilt, immer auf der Lauer, um zu verraten, ein Schmeichler, der nur täuschen will und niemals treue Liebe kennt. Eine lodernde Fackel ist er, um das Feuer der Empörung anzufachen, ein wirbelnder Sturmwind, um den Schiffbruch des Glaubens herbeizuführen, ein Feind der Ruhe, ein Gegner der Stille, ein Widersacher des Friedens. Als endlich Novatus dort bei euch das Feld räumte, das heißt: als Sturm und Wirbelwind sich verzogen, da trat dort teilweise Ruhe ein, und die ruhmreichen und wackeren Bekenner1, die auf sein Anstiften sich von der Kirche getrennt hatten, kehrten wieder in ihren Schoß zurück, nachdem er sich aus der Stadt (Rom) entfernt hatte. Der gleiche Novatus ist es auch, der bei uns schon den ersten Brand der Zwietracht gelegt, der hier einige unserer Brüder vom Bischof getrennt und inmitten der eigentlichen Verfolgung gewissermaßen eine zweite Verfolgung über uns gebracht hat, um die Herzen der Brüder zugrunde zu richten. Er ist es auch, der seinen Trabanten Felicissimus ohne meine Erlaubnis und ohne mein Wissen in seiner ehrgeizigen Parteisucht als Diakon aufstellte und in seinem Ungestüm zur Unterwühlung der Kirche auch nach Rom fuhr, um dort Ähnliches und Gleiches zu unternehmen, indem er einen Teil des Volkes von der Geistlichkeit losriß und die Eintracht der in gegenseitiger Liebe engverbundenen Brüdergemeinde zerstörte. Da nun der Stadt Rom in Anbetracht ihrer Größe der Vorrang vor Karthago gebührt, so hat er dort natürlich noch größere und schwerere Verbrechen begangen. Während er hier im Widerspruch mit der Kirche nur einen Diakon S. 164 eingesetzt hatte, stellte er dort einen Bischof auf. Doch bei solchen Leuten darf man sich über so etwas nicht wundern. In ihrer wahnwitzigen Raserei lassen sich die Bösewichte stets fortreißen, und sobald sie einmal Freveltaten begangen haben, treibt sie schon das Schuldbewußtsein ihres verbrecherischen Sinnes immer weiter. Es ist auch in der Kirche Gottes keines Bleibens für solche, die weder in ihrem Lebenswandel noch in einem friedfertigen Wesen die göttliche und kirchliche Zucht beobachtet haben. Die Waisen, die er beraubt, die Witwen, die er betrogen, und auch die Gelder der Kirche, die er abgeleugnet hat, ziehen ihm die Strafen zu, die wir in seiner Raserei erblicken. Auch sein Vater ist auf offener Straße Hungers gestorben, und er hat seine Leiche nicht einmal begraben lassen. Seine Frau stieß er mit dem Fuße auf den Unterleib, wodurch er ihre vorzeitige Niederkunft und den Tod des Kindes verursachte. Und nun wagt er es, die Hände derer zu verdammen, die ein Götzenopfer darbringen, obwohl er selbst doch mit seinen Füßen eine viel größere Schuld begangen hat, da er mit ihnen den Tod seines Kindes im Mutterleib herbeiführte.


  1. Maximus usw.; vgl. Brief 49. ↩

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