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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Cyprian of Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
55. Brief

24. Kapitel

Was nun aber die Persönlichkeit des Novatianus betrifft, teuerster Bruder, über den du schriftlichen Bescheid wünschest, inwiefern er denn eine Irrlehre aufgebracht habe, so wisse: vor allem dürfen wir uns gar nicht darum kümmern, was er lehrt, da er dies ja außerhalb (der Kirche) tut. Mag er sein, wer und wie er will: wer nicht in der Kirche Christi ist, ist kein Christ. Mag er sich auch brüsten und seine Philosophie oder Beredsamkeit mit noch so stolzen Worten preisen: wer weder an der brüderlichen Liebe noch an der kirchlichen Einheit festgehalten hat, der hat auch das verloren, was er früher gewesen war. Oder siehst du etwa in demjenigen einen Bischof, der zu einer Zeit, wo ein solcher innerhalb der Kirche von sechzehn Mitbischöfen bereits eingesetzt war, in seinem Ehrgeiz danach trachtet, durch Abtrünnige sich als falscher, außerhalb der Kirche stehender Bischof aufstellen zu lassen? Obwohl also von Christus die eine Kirche stammt, die über die ganze Welt hin vielfach sich gliedert, und ebenso nur die eine Bischofswürde, die auf eine große Zahl einmütiger Bischöfe sich verteilt, versucht jener dennoch trotz der göttlichen Überlieferung, trotz der geschlossenen und allenthalben engverknüpften Einheit der katholischen Kirche eine menschliche Kirche zu gründen und sendet seine neuen Apostel in alle möglichen Städte aus, um gewisse neue Grundlagen für seine Lehre zu S. 190 schaffen. Und obgleich schon längst in allen Provinzen und in jeder Stadt Bischöfe eingesetzt sind, Männer in vorgerückten Jahren, unversehrt im Glauben, erprobt in der Drangsal, geächtet in der Zeit der Verfolgung, wagt er es, über ihre Köpfe hinweg andere (Afterbischöfe) zu ernennen, gerade als ob er im Trotze seines unerhörten Beginnens den ganzen Erdkreis zu durchmessen oder das feste Gefüge des kirchlichen Körpers durch die Aussaat seine Zwietracht zu sprengen vermöchte. Und doch sollte er wissen, daß die Abtrünnigen immer am Anfang um sich greifen, daß sie aber keine dauernden Erfolge erzielen und das, was sie unerlaubterweise begonnen haben, nicht fördern können, sondern sofort samt ihrer verderblichen Eifersucht zusammenbrechen. Die Würde eines Bischofs aber könnte er auch dann nicht behalten, wenn er es früher schon geworden wäre, sich aber von der Körperschaft seiner Mitbischöfe und von der Einheit der Kirche lossagte; mahnt doch der Apostel, wir sollten uns gegenseitig selbst stützen, um nicht von der von Gott begründeten Einheit abzukommen, indem er sagt: „ . . . . einander stützend in der Liebe, eifrig darauf bedacht, zu bewahren die Einheit des Geistes in der Verbindung des Friedens1.“ Wer also weder die Einheit des Geistes noch die Verbindung des Friedens wahrt, sondern sich von dem Band der Kirche und den priesterlichen Amtsgenossen absondert, der kann weder die Gewalt noch die Würde eines Bischofs innehaben, da er weder an der Einheit noch an dem Frieden des bischöflichen Amtes festhalten wollte.


  1. Eph. 4, 2. 3. ↩

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