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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Cyprian of Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
57. Brief

4. Kapitel

S. 202 Man sage auch nicht: Wer das Martyrium auf sich nimmt, der wird mit seinem eigenen Blute getauft, und die Erteilung des Friedens vom Bischof hat der nicht nötig, der den Frieden seines Ruhmes erhalten und von des Herrn Gnade noch größeren Lohn empfangen wird. Erstens kann der unmöglich zum Martyrium sich eignen, den nicht die Kirche zum Kampfe wappnet, und die Seele ermattet, die nicht der Empfang des Abendmahls aufrichtet und anfeuert. Denn der Herr sagt in seinem Evangelium: „Wenn sie euch aber überliefern, so denkt nicht nach, was ihr reden sollt! Denn in jener Stunde wird euch gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet1.“ Nachdem aber nach seinen Worten der Geist des Vaters in denen redet, die überliefert werden und den (christlichen) Namen bekennen sollen, wie kann sich dann einer zum Bekenntnis bereit oder fähig erweisen, der nicht zuvor mit dem Frieden auch den Geist des Vaters empfangen hat, der seine Diener stärkt und selbst in uns redet und das Bekenntnis ablegt? Und wenn er dann noch all das Seinige verläßt und flieht und im Versteck und in der Einsamkeit etwa unter die Räuber fällt oder an Fieber und Ermattung verscheidet, wird es dann nicht uns zur Last gelegt werden, daß ein so wackerer Streiter, der all das Seinige verließ, der sein Haus und seine Eltern oder Kinder preisgab und lieber seinem Herrn nachfolgte, ohne Frieden und ohne Gemeinschaft sterben muß? Wird uns nicht am Tage des Gerichts träge Nachlässigkeit oder grausame Härte vorgeworfen werden, weil wir Hirten die uns übergebenen und anvertrauten Schafe weder in der Zeit des Friedens pflegen noch zur Zeit des Kampfes wappnen wollten? Wird uns nicht vom Herrn vorgehalten werden, was er durch seinen Propheten laut verkündet: „Siehe, ihr verzehrt die Milch und kleidet euch mit der Wolle und tötet, was fett ist, und meine Schafe weidet ihr nicht, und was schwach ist, habt ihr S. 203 nicht gestärkt, und was sich übel befand, habt ihr nicht gekräftigt, und was betrübt ist, habt ihr nicht getröstet, und was in der Irre ging, habt ihr nicht zurückgerufen, und was verloren ging, habt ihr nicht gesucht, und was stark war, habt ihr durch Arbeit aufgerieben, und meine Schafe sind deshalb zerstreut, weil keine Hirten da sind, und sie sind zur Beute geworden allen Tieren des Feldes, und es war niemand da, der nachgesucht, niemand, der sie zurückgerufen hätte. Darum spricht der Herr also: Siehe, ich komme über die Hirten, und ich werde meine Schafe aus ihren Händen fordern und sie wegnehmen, so daß sie nicht mehr meine Schafe weiden; und bald werden sie diese nicht mehr weiden, und ich werde meine Schafe ihnen aus dem Munde ziehen und werde sie weiden mit Klugheit2.


  1. Matth. 10, 19. 20. ↩

  2. Ezech. 34, 3-6. 10. 16. ↩

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