4. Kapitel
[Forts. v. S. 208 ] Und wenn einer sieht, geliebteste Brüder, wie unser Volk aus Furcht vor der Verfolgung flüchtet und sich zerstreut, so soll er sich nicht dadurch irre machen lassen, daß er die Gemeinde der Brüder nicht mehr versammelt sieht und die Bischöfe nicht mehr predigen hört! Es können dann nicht mehr alle beisammen bleiben, denen es nicht erlaubt ist, zu töten, wohl aber bestimmt ist, getötet zu werden. Wo sich auch in jenen Tagen einer von den Brüdern aufhalten mag, von seiner Herde nur vorübergehend durch die Not der Zeit lediglich dem Leibe, nicht aber dem Geiste nach getrennt, da lasse er weder bei dem Entsetzen dieser Flucht sich beunruhigen noch auch durch die Einsamkeit der Wüste sich schrecken, wenn er entweicht und sich verborgen hält! Der ist nicht allein, den Christus auf der Flucht begleitet; der ist nicht allein, der den Tempel Gottes bewahrt und nie ohne Gott ist, wo er auch sein mag. Und wenn den Fliehenden in der Wüste oder im Gebirge ein Räuber überfällt oder ein wildes Tier angreift, wenn Hunger, Durst oder Kälte ihm zusetzt oder wenn er in rascher Fahrt über die Meere eilt und Sturm und Wetter ihn dabei in den Fluten begraben: Christus sieht seinem Streiter überall beim Kampfe zu und läßt ihm, wenn er der Verfolgung wegen für seines Namens Ehre stirbt, den Lohn zuteil werden, den er bei der Auferstehung zu erteilen verheißen hat. Und der Märtyrerruhm ist keineswegs geringer, wenn man nicht öffentlich und nicht inmitten einer großen Zahl den Tod erleidet; denn die Ursache des Todes ist die, daß man Christi wegen den Tod erleidet. Als Zeuge für die Bestätigung seiner Märtyrer genügt doch er, der die Märtyrer prüft und krönt.