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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Cyprian of Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
59. Brief

4. Kapitel

Denn da geschrieben steht: „Auch die Lästerer werden das Reich Gottes nicht erlangen1“, und da abermals der Herr in seinem Evangelium sagt: „Wer zu seinem Bruder sagt: Du Narr! und wer da sagt: Racha! der wird des höllischen Feuers schuldig sein2,“ wie können da solche der Strafe des rächenden Herrn entgehen, die derartige Schmähungen nicht nur gegen Brüder, sondern sogar gegen Bischöfe ausstoßen, denen doch von Gottes Gnade so große Ehre zugeteilt ist, daß jeder, der seinem Bischof und zeitweiligem Richter hier nicht gehorchte, sofort getötet wurde? Im Deuteronomium spricht Gott, der Herr, und sagt: „Und jeder Mensch, der stolz ist und nicht hört auf den Priester oder Richter, wer es auch in jenen Tagen sein mag, jener Mensch wird sterben, und das ganze Volk wird sich fürchten, wenn es davon hört, und sie werden nicht mehr gottlos handeln3.“ Ebenso sagt Gott zu Samuel, als er von den Juden verachtet wurde: „Nicht dich haben sie verachtet, sondern mich haben sie verachtet4.“ Und auch der Herr sagt im Evangelium: „Wer euch hört, der hört mich und den, der mich gesandt hat, und wer euch verwirft, der verwirft mich und den, der mich gesandt hat5.“ Und als er den Aussätzigen geheilt hatte, sprach er: „Geh hin und zeige dich dem Priester6!“ Und als er später in seiner Leidenszeit von S. 222 dem Knechte des Hohenpriesters einen Backenstreich erhalten hatte mit den Worten: „So antwortest du dem Hohenpriester?“ da sprach der Herr kein beleidigendes Wort gegen den Hohenpriester und nahm ihm nichts von seiner priesterlichen Ehre, sondern beteuerte und betonte vielmehr nur seine Unschuld und sprach: „Habe ich übel geredet, so beweise mir das Üble; habe ich aber gut geredet, was schlägst du mich dann7?“ Ebenso verhielt sich später in der Apostelgeschichte der selige Apostel Paulus. Als man zu ihm sagte: „So ziehst du mit Schmähungen gegen den Hohenpriester Gottes los?“ da antwortete Paulus, obwohl doch diese Priester durch die Kreuzigung des Herrn unheilig und gottlos geworden und mit Blut befleckt waren und nichts mehr von ihrer priesterlichen Ehre und Würde an sich hatten, dennoch mit Rücksicht auf den bloßen priesterlichen Namen, obwohl er nichtig und gewissermaßen nur noch ein Schatten war: „Ich wußte nicht, ihr Brüder, daß es der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Einen Obersten deines Volkes sollst du nicht schmähen8!“


  1. 1 Kor. 6, 10. ↩

  2. Matth. 5, 22. ↩

  3. Deut. 17, 12. 13. ↩

  4. 1 Kön. 8, 7 [1 Sam. 8, 7 nach heutiger Einteilung]. ↩

  5. Luk. 10, 16. ↩

  6. Matth. 8, 4. ↩

  7. Joh. 18, 22. 23. ↩

  8. Apg. 23, 4. 5. ↩

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