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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
59. Brief

5. Kapitel

Nachdem nun diese so gewichtigen und noch viele andere derartige Beispiele bereits vorliegen, durch die Gottes Gnade die priesterliche Würde und Macht bestätigt, was ist dann nach deiner Ansicht wohl von denen zu halten, die als Feinde der Priester und als Empörer gegen die katholische Kirche weder durch die Drohung des warnenden Herrn noch durch die Rache des kommenden Gerichts sich schrecken lassen? Denn nur daraus sind Ketzereien entstanden und Spaltungen entsprungen, daß man dem Priester Gottes nicht gehorcht und nicht bedenkt, daß es jeweils nur einen Priester in der Kirche und jeweils nur einen Richter an Christi Stelle geben kann. Denn wenn ihm gemäß der göttlichen Lehre die Brüder allesamt Gehorsam leisteten, so würde niemand gegen die Körperschaft der Priester etwas unternehmen, so würde niemand trotz S. 223 des göttlichen Urteils, trotz der Abstimmung des Volkes, trotz des Einverständnisses der Mitbischöfe es wagen, sich hinterher zum Richter nicht mehr über die Bischöfe, sondern über Gott aufzuwerfen, so würde niemand durch Zerreißung der Einheit die Kirche Christi spalten, niemand voll selbstgefälliger Aufgeblasenheit außerhalb der Kirche eine neue Ketzerei begründen. Oder ist etwa jemand von so gottloser Vermessenheit und so verworfener Gesinnung, daß er glaubt, man könne ohne Gottes Urteil Priester werden, obwohl doch der Herr in seinem Evangelium sagt: „Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig, und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne den Willen des Vaters1?“ Da also nach seinen Worten nicht einmal das Geringste ohne den Willen Gottes geschieht, sollte da noch jemand sich einbilden, daß Wichtiges und Großes in der Kirche Gottes ohne sein Wissen oder seine Erlaubnis möglich sei, und sollte es da Priester, das heißt Verwalter Gottes geben, die nicht nach seinem Wunsche eingesetzt sind? Das heißt: den Glauben nicht haben, durch den wir leben; das heißt: Gott nicht die Ehre geben, dessen Wink und Willen, wie wir wissen und glauben, alles regiert und leitet! Freilich gibt es Bischöfe, die nicht nach Gottes Willen eingesetzt werden, aber das geschieht außerhalb der Kirche und im Widerspruch mit der Anordnung und Überlieferung des Evangeliums, wie der Herr selbst in den Büchern der zwölf Propheten äußert und sagt: „Sich selbst haben sie einen König aufgestellt und nicht durch mich2“ und wiederum: „Ihre Opfer sind wie das Brot der Trauer; alle, die davon essen, werden unrein3.“ Und auch durch den Mund des Isaias ruft und spricht der Heilige Geist: „Wehe euch, abtrünnige Söhne! Also spricht der Herr: Ihr habt Rat gehalten nicht durch mich und habt eine Zusammenkunft veranstaltet nicht durch meinen Geist, um Sünden auf Sünden zu häufen4.“


  1. Matth. 10, 29. ↩

  2. Osee 8, 4. ↩

  3. Ebd. [Osee] 9, 4. ↩

  4. Is. 30, 1. ↩

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