6. Kapitel
S. 224 Wenn aber — denn ich muß das, weil ich herausgefordert bin, zu meinem Leidwesen notgedrungen sagen — ein Bischof an die Stelle eines Verstorbenen gesetzt, wenn er im Frieden vom gesamten Volk einstimmig gewählt, wenn er durch Gottes Hilfe in der Verfolgung beschützt wird, wenn er mit allen Amtsgenossen in Treue verbunden ist, wenn er sich in seiner Gemeinde schon in vierjähriger Tätigkeit als Bischof bewährt hat, wenn er in ruhigen Zeiten auf kirchliche Zucht bedacht ist, wenn er in der Zeit des Sturmes geächtet, wenn er unter ausdrücklicher Berufung auf seinen bischöflichen Namen1 so oft für den Löwen im Zirkus gefordert, wenn er im Amphitheater durch das Zeugnis der Gnade des Herrn ausgezeichnet, wenn er eben in diesen letzten Tagen, in denen ich dies Schreiben an dich verfasse, wegen der Opfer2, die das Volk auf Grund eines öffentlichen Erlasses darbringen sollte, von der Menge von neuem mit lautem Geschrei für den Löwen im Zirkus verlangt wurde, wenn man sieht, teuerster Bruder, wie ein solcher Bischof von einigen nichtswürdigen, verworfenen und außerhalb der Kirche stehenden Menschen bekämpft wird, so ist es klar, wer der Angreifer ist: natürlich nicht Christus, der die Priester entweder einsetzt oder beschützt, sondern er, der als Widersacher Christi und Feind seiner Kirche den Vorsteher der Kirche nur deshalb mit seiner Feindseligkeit verfolgt, um nach der Beseitigung des Steuermanns um so gräßlicher und gewalttätiger gegen die Trümmer der Kirche wüten zu können.