11. Kapitel

Hieraus kannst du nunmehr, teuerster Bruder, auch die übrigen Lügen erkennen, die verworfene und verlorene Leute bei euch ausgestreut haben. Denn obwohl es nicht mehr als fünf durch Opfer befleckte oder ketzerische Afterbischöfe waren, die nach Karthago kamen und den Fortunatus als Genossen ihres Wahnsinns einsetzten, haben sie dennoch als lügenhafte Söhne des Teufels, wie du schreibst, sich zu brüsten gewagt, es seien fünfundzwanzig Bischöfe zugegen gewesen. Mit dieser Lüge prahlten sie früher auch hier vor unseren Brüdern, in dem sie behaupteten, es würden fünfundzwanzig Bischöfe aus Numidien kommen, um ihnen einen Bischof zu geben. Nachdem sie aber bei dieser ihrer Lüge überrascht und ertappt waren, da in Wirklichkeit nur fünf aus unserer Gemeinschaft ausgestoßene Schiffbrüchige sich zusammenfanden, fuhren sie mit ihrem Lügenfrachtschiff nach Rom, als ob die Wahrheit nicht hinter ihnen hersegeln und die Lügenzungen durch die Feststellung des wirklichen Sachverhalts widerlegen könnte. Und das ist doch, mein Bruder, reiner Wahnsinn, nicht zu bedenken und nicht zu wissen, daß Lügen nicht lange trügen und daß die Nacht nur so lange währt, bis der Tag anbricht, daß aber mit der Tageshelle und nach S. 230 Sonnenaufgang Dunkelheit und Finsternis dem Lichte weichen und die Spitzbübereien, die während der Nacht gediehen, ein Ende nehmen. Wolltest du sie schließlich nach Namen fragen, so vermöchten sie nicht einmal falsche zu nennen. Sogar an Schlechten herrscht bei ihnen solcher Mangel, daß sie weder aus den durch Opfer Befleckten noch aus der Zahl der Ketzer fünfundzwanzig Mann aufbringen können. Und dennoch bauscht man die Zahl lügnerisch auf, um das Ohr der Einfältigen und Abwesenden zu täuschen, gleich als ob die Kirche von den Ketzern oder die Gerechtigkeit von den Ungerechten sich überwinden ließe, selbst wenn diese Zahl richtig wäre.