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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Cyprian of Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
60. Brief

2. Kapitel

In hellem Lichte erstrahlte, teuerster Bruder, der Glaube, den der selige Apostel an euch gerühmt hat. Schon damals sah er diesen ruhmwürdigen Mut und diese kraftvolle Festigkeit im Geiste voraus, und indem er die Zukunft verherrlichte und eure Verdienste bezeugte, feuerte er durch das Lob der Eltern die Söhne an. Indem ihr so einmütig und tapfer euch zeigtet, habt ihr auch den übrigen Brüdern ein herrliches Vorbild der Einmütigkeit und Tapferkeit gegeben. Ihr habt sie in großartiger Weise gelehrt, wie man Gott fürchtet, wie man Christus in Treue anhängt, wie das Volk in Zeiten der Gefahr mit den Bischöfen sich zusammenschließt, wie Brüder in der Verfolgung unzertrennlich S. 244 miteinander verbunden bleiben, wie engverbundene Eintracht völlig unbezwingbar ist und wie der Gott des Friedens den Friedfertigen alles gewährt, was sie gemeinsam erbitten. Hervorgestürzt war der Widersacher, um durch gewalttätigen Schrecken Christi Heerlager zu verwirren. Aber mit dem gleichen Ungestüm, mit dem er gekommen war, ward er zurückgeschlagen, und soviel Furcht und Schrecken er verbreitete, ebensoviel Heldenmut und Kraft fand er vor. Er hatte sich eingebildet, die Knechte Gottes abermals zu Fall bringen und wie ungenügend gerüstete und zu wenig achtsame Rekruten und Neulinge in seiner gewohnten Weise erschüttern zu können. Einen hatte er zuerst angegriffen und versucht, ihn, wie der Wolf das Schaf, von seiner Herde zu trennen und, wie der Habicht die Taube, aus der fliegenden Schar abzusondern. Denn wer nicht genügend Kräfte hat gegen die Gesamtheit, der sucht einen einzelnen in seiner Verlassenheit zu umzingeln. Aber durch die Glaubenskraft und Stärke des vereinten Heeres zurückgeworfen, mußte er einsehen, daß die Streiter Christi schon wach und munter auf dem Posten waren und kampfbereit dastanden, daß sie nicht zu überwinden seien, daß sie zwar getötet werden könnten, aber gerade deshalb unbesiegbar seien, weil sie den Tod nicht fürchten, und daß sie ihren Angreifern nicht einmal Widerstand leisteten, da ja die Unschuldigen selbst einen Schuldigen nicht töten dürfen, sondern daß sie bereitwillig Leben und Blut hingeben, um desto schneller der großen Bosheit und Grausamkeit entrückt zu werden, die in der Welt wütet. Welch ruhmvolles Schauspiel unter Gottes Augen, welche Freude angesichts seines Gesalbten war es für seine Kirche, daß zu dem Kampfe, den der Feind versuchte, nicht etwa einzelne Streiter, sondern das gesamte Heer geschlossen ausrückte! Denn sicherlich wären alle gekommen, wenn sie davon hätten hören können, da jeder, der die Kunde vernahm, eilends herbeilief und sich einfand. Wie viele Gefallene hat da ihr ruhmreiches Bekenntnis wieder aufgerichtet! Tapfer standen sie da, und gerade der Schmerz der Reue erhöhte noch ihren Kampfesmut. So zeigt sich deutlich: sie waren S. 245 seinerzeit nur überrumpelt worden und hatten in ihrem Schrecken über das neue und ungewohnte Ereignis den Kopf verloren, hinterher jedoch kehrte ihre wahre Glaubenstreue wieder zurück, in der Furcht Gottes sammelten sie ihre Kräfte und stärkten sie standhaft und fest für alle Leiden, und nun standen sie aufrecht da, nicht um Vergebung für ihre Schuld, sondern um die Krone des Leidens zu erlangen.

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