3. Kapitel
Dies alles haben unsere Brüder hier auf Grund eures Schreibens bedacht und mit Schmerz erwogen, S. 253 und so haben sie alle freudig, gern und reichlich Geldspenden für ihre Brüder zusammengebracht. Dank ihrer Glaubensstärke sind sie ja immer zu guten Werken zur Ehre Gottes bereit; jetzt aber hat sie der Anblick eines solchen Schmerzes noch mehr zu heilbringender Wohltätigkeit entflammt. Denn wenn der Herr in seinem Evangelium sagt: „Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht1“, wieviel reicheren Lohn wird er uns dann für unser Almosen verheißen mit den Worten: „Ich bin gefangen gewesen, und ihr habt mich losgekauft.“ Und wenn er von neuem sagt: „Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich besucht2“, wieviel mehr bedeutet es dann, wenn er dereinst am Tage des Gerichtes sprechen wird: „Ich bin im Kerker der Gefangenschaft gewesen und lag eingeschlossen und gefesselt da, und ihr habt mich aus jenem Kerker der Knechtschaft befreit.“ Da wir also vom Herrn den Lohn empfangen werden, danken wir euch herzlich, daß ihr uns an eurer Sorge und an einem so guten und notwendigen Liebeswerk habt teilnehmen lassen und uns ein fruchtbares Ackerland dargeboten habt, auf das wir die Samenkörner unserer Hoffnung ausstreuen können in Erwartung der Ernte und der reichen Früchte, die aus diesem himmlischen und heilbringenden Werke hervorsprießen. Wir senden euch hunderttausend Sesterze3, die hier in der Kirche, die wir nach Gottes Gnade zu leiten haben, durch eine Sammlung unter unserem Klerus und unserer Gemeinde aufgebracht worden sind. Diese Summe mögt ihr dort mit der euch eigenen Gewissenhaftigkeit verteilen.