13. Kapitel
Denn weil Christus uns alle trug, er, der auch unsere Sünden trug, so sehen wir, daß unter dem Wasser das Volk verstanden, im Weine aber das Blut Christi angedeutet wird. Wenn nun aber im Kelche das Wasser mit dem Wein sich vermischt, so wird das Volk eins mit Christus, und die Schar der Gläubigen wird mit dem, an den sie geglaubt hat, vereinigt und verbunden. Diese Vereinigung und Verbindung von Wasser und Wein geht nun im Kelche des Herrn in der Weise vor sich, daß sich diese Mischung nicht mehr voneinander trennen läßt. Deshalb wird auch nichts imstande sein, die Kirche, das heißt: das innerhalb der Kirche stehende Volk, das treu und fest bei dem verharrt, was es einmal glaubt, von Christus wieder zu trennen, sondern sie wird ihm stets anhängen, und ihre Liebe bleibt unzertrennlich. So aber kann beim Weihen des Kelches des Herrn Wasser allein ebensowenig dargebracht werden wie Wein allein. Denn wenn man nur Wein darbringt, dann bleibt das Blut Christi ohne uns; wenn es aber nur Wasser ist, dann bleibt das Volk ohne Christus. Wenn man aber beides mischt und durch Zusammenschütten miteinander verbindet, dann kommt das geistliche und himmlische Geheimnis zustande. So ist fürwahr der Kelch des Herrn weder Wasser allein noch Wein allein, sondern beides muß miteinander gemischt sein, wie ja auch der Leib des Herrn nicht bloßes Mehl oder bloßes Wasser sein kann, sondern beides vereinigt und verbunden und zu einem festen Brot verarbeitet sein muß. Auch dieses Geheimnis deutet auf die Vereinigung unseres Volkes hin, damit wir wissen: wie erst viele Körner auf einen Haufen gesammelt und gemahlen und gemischt werden müssen, um ein einziges Brot zu bilden, S. 266 so hat auch Christus, der das himmlische Brot ist, nur einen Leib, mit dem die Zahl der Unsrigen verbunden und vereinigt ist.