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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
63. Brief

14. Kapitel

Es darf sich also niemand einbilden, teuerster Bruder, man müsse der Gewohnheit gewisser Leute folgen, die es etwa bisher für richtig hielten, im Kelche des Herrn nur Wasser darzubringen. Man muß nämlich erst fragen, wem sie selbst gefolgt sind. Denn wenn wir bei dem Opfer, das Christus dargebracht hat, nur Christus folgen dürfen, so müssen wir doch sicherlich auch das befolgen und tun, was Christus getan und zu tun befohlen hat. Sagt er doch selbst im Evangelium: „Wenn ihr tut, was ich euch gebiete, dann nenne ich euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde1.“ Und daß man allein auf Christus hören darf, das bezeugt auch der Vater vom Himmel herab, indem er sagt: „Dies ist mein heißgeliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; ihn höret2!“ Wenn man daher auf Christus allein hören muß, so dürfen wir nicht darauf achten, was ein anderer vor uns zu tun für nötig hielt, sondern was Christus, der vor allen ist, zuerst getan hat. Denn nicht der Gewohnheit eines Menschen muß man folgen, sondern der göttlichen Wahrheit, da Gott durch den Mund des Isaias spricht und sagt: „Ohne Grund aber ehren sie mich, indem sie Gebote und Lehren der Menschen lehren3.“ Und den gleichen Gedanken wiederholt der Herr abermals im Evangelium mit den Worten: „Ihr verwerft das Gebot Gottes, um eure Überlieferung aufzustellen4.“ Aber auch an einer anderen Stelle äußert und sagt er: „Wer eines von diesen geringsten Geboten löst und die Menschen so lehrt, wird der Geringste im Himmelreich genannt werden5.“ Wenn es aber nicht einmal erlaubt ist, die geringsten von den Geboten des Herrn zu verletzen, ein wieviel größeres Unrecht ist es dann, so S. 267 bedeutende, so wichtige Gebote, die gerade mit dem Geheimnis des Leidens unseres Herrn und unserer Erlösung so innig zusammenhängen, zu brechen oder auf Grund menschlicher Überlieferung in etwas anderes umzuändern, als was von Gott angeordnet ist! Denn wenn Christus Jesus, unser Herr und Gott, selbst der höchste Priester Gottes, des Vaters, ist und sich selber dem Vater als Opfer dargebracht und geboten hat, daß dies zu seinem Gedächtnis geschehe, so vertritt doch sicherlich nur jener Priester in Wahrheit Christi Stelle, der das, was Christus getan hat, nachahmt, und er bringt in der Kirche Gott, dem Vater, ein wahres und vollkommenes Opfer nur dann dar, wenn er es in der Weise tut, wie er sieht, daß Christus selbst es dargebracht hat.


  1. Joh. 15, 14. 15. ↩

  2. Matth. 17, 5. ↩

  3. Is. 29, 13. ↩

  4. Mark. 7, 13. ↩

  5. Matth. 5, 19. ↩

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