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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
63. Brief

18. Kapitel

Dies alles noch länger zu mißachten und im alten Irrtum zu verharren, was ist das anderes als dem Verweis des Herrn zu verfallen, der im Psalm schilt und sagt: „Wozu verkündigst du meine Satzungen und nimmst meinen Bund in deinen Mund? Du aber hassest die Zucht und hast meine Worte hinter dich geworfen. Sahst du einen Dieb, so liefst du mit ihm, und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft1.“ Denn die Satzungen und den Bund des Herrn verkünden und nicht das gleiche tun, was der Herr getan hat, was ist das anderes als seine Worte verwerfen und die Zucht des Herrn verachten und nicht irdischen, sondern geistlichen Diebstahl und Ehebruch begehen? Wenn einer von der evangelischen Wahrheit Worte und Taten unseres Herrn wegstiehlt, dann fälscht und schändet er die göttlichen Gebote, wie bei Jeremias geschrieben steht: „Was tut“, heißt es da, „die Spreu bei dem Weizen? Deshalb bin ich wider die Propheten, sagt der Herr, die meine Worte stehlen, ein jeder von seinem Nächsten, und mein Volk verführen in ihren Lügen und in ihren Irrtümern2.“ Ebenso heißt es bei dem nämlichen Jeremias an einer anderen Stelle: „Und sie trieb Ehebruch mit Holz und Stein, und bei alledem kehrte sie sich nicht zu mir zurück3.“ Damit dieser Diebstahl und Ehebruch nicht auch auf uns fällt, müssen wir sorgsam auf der Hut sein und ängstlich und gewissenhaft acht geben. Denn wenn wir Gottes und S. 270 Christi Priester sind, so wüßte ich keinen Führer, dem wir mehr als Gott und Christus zu folgen hätten. Sagt er doch selbst im Evangelium mit allem Nachdruck: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben4.“ Damit wir also nicht in der Finsternis wandeln, müssen wir Christus nachfolgen und seine Gebote beobachten. Denn an einer anderen Stelle bei der Aussendung der Apostel sagt er gleichfalls: „Gegeben ist mir alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Geht also hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch geboten habe5!“ Wenn wir daher im Lichte Christi wandeln wollen, so laßt uns nicht von seinen Geboten und Mahnungen abweichen, sondern ihm vielmehr Dank dafür sagen, daß er uns für die Vergangenheit verzeiht, was wir in unserer Einfalt gefehlt haben, indem er uns für die Zukunft unterweist, was wir tun sollen. Und weil schon seine zweite Ankunft uns nahe ist6, so erleuchtet seine gütige und reichliche Gnade unsere Herzen mehr und mehr mit dem Lichte der Wahrheit.


  1. Ps. 49, 16-18 [hebr. Ps. 50, 16-18]. ↩

  2. Jer. 23, 28. 30. 32. ↩

  3. Ebd. [Jer.] 3, 9. 10. ↩

  4. Joh. 8, 12. ↩

  5. Matth. 28, 18-20. ↩

  6. Von der nahen Wiederkunft Christi in der Herrlichkeit spricht Cyprian z. B. auch im Brief 61, Kap. 4 sowie in den Traktaten: „Vom Segen der Geduld“, Kap. 23 und „An Demetrianus“, Kap. 3 und 4. ↩

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