• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Cyprian von Karthago (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
74. Brief

8. Kapitel

An dieser Stelle haben wir, teuerster Bruder, als treue und fromme Inhaber der bischöflichen Würde, die S. 364 wir bekleiden, zu erwägen, ob es ein Priester Gottes am Tage des Gerichts verantworten kann, wenn er die Taufen der Lästerer verteidigt, billigt und anerkennt. Droht und sagt doch der Herr: „Und nun, ihr Priester, dieses Gebot gilt für euch: Wenn ihr es nicht hört und wenn ihr es nicht zu Herzen nehmt, daß ihr meinem Namen die Ehre gebt, spricht der allmächtige Herr, so werde ich meinen Fluch auf euch schleudern und werde verfluchen euren Segen1.“ Gibt etwa einer Gott die Ehre, der mit der Taufe eines Marcion Gemeinschaft hat? Gibt einer Gott die Ehre, der bei Gotteslästerern Vergebung der Sünden für möglich hält? Gibt einer Gott die Ehre, der behauptet, daß außerhalb der Kirche von einer Ehebrecherin und Hure Kinder Gottes geboren werden? Gibt einer Gott die Ehre, der Ketzereien gegen die Kirche in Schutz nimmt, statt an der aus dem göttlichen Gesetz stammenden Einheit und Wahrheit festzuhalten? Gibt einer Gott die Ehre, der als Freund der Ketzer und Feind der Christen die Ausschließung der Priester Gottes, die die Wahrheit Christi und die Einheit der Kirche schützen, für richtig hält? Wenn man auf diese Weise Gott die Ehre gibt, wenn seine Verehrer und Priester auf solche Weise die Furcht und Zucht Gottes beobachten, dann laßt uns die Waffen wegwerfen, dann wollen wir uns freiwillig gefangen geben, dann wollen wir die Anordnung des Evangeliums, die Verfügung Christi, die Majestät Gottes dem Teufel überantworten, dann mag man den Fahneneid des göttlichen Kriegsdienstes brechen und die Feldzeichen des himmlischen Heerlagers ausliefern, dann mag unterliegen und weichen die Kirche den Ketzern, das Licht der Finsternis, der Glaube dem Unglauben, die Hoffnung der Verzweiflung, die Vernunft dem Irrtum, die Unsterblichkeit dem Tode, die Liebe dem Hasse, die Wahrheit der Lüge, Christus dem Antichrist! Selbstverständlich erheben sich so tagtäglich neue Spaltungen und Ketzereien, immer häufiger und üppiger wachsen sie empor, gleichsam von Schlangenhaaren umwuchert, spritzen sie mit immer größerer Kraft ihren Giftsaft gegen S. 365 die Kirche, wenn ihnen gewisse Leute durch ihren Beistand Ansehen und Festigkeit verleihen, wenn man ihre Taufe verteidigt, wenn man den Glauben, wenn man die Wahrheit preisgibt, wenn man das, was draußen gegen die Kirche unternommen wird, drinnen in der Kirche selbst in Schutz nimmt.


  1. Mal. 2, 1. 2. ↩

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
Briefe (BKV)

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung