• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Cyprian of Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
75. Brief

7. Kapitel

Aber auch auf jene Stelle in seinem Brief habt ihr eine gute Antwort erteilt, wo Stephanus sagt, daß die Ketzer gleichfalls in der Taufe übereinstimmen und umgekehrt die zu ihnen Kommenden nicht taufen, sondern sie lediglich in ihre Gemeinschaft aufnehmen1, gleich als ob auch wir das tun müßten. Obwohl ihr schon bewiesen habt, daß es lächerlich genug wäre, den Irrenden zu folgen, fügen wir zu diesem Punkte dennoch zu allem Überfluß noch folgendes hinzu: Es ist gar kein Wunder, wenn es die Ketzer so machen. Denn wenn sie auch in manchen Nebensächlichkeiten voneinander abweichen, in dem, was die Hauptsache ist, sind sie doch ein Herz und eine Seele; sie lästern den Schöpfer, indem sie sich gewisse Träumereien und das Wahnbild eines unbekannten Gottes aussinnen. Die Folge davon ist natürlich, daß sie in ihrer nichtigen Taufe ebenso übereinstimmen wie in der Verwerfung der göttlichen Wahrheit. Da es zu weit führen würde, auf ihre teils frevelhaften, teils überflüssigen Behauptungen im einzelnen zu antworten, so begnüge ich mich damit, kurz und zusammenfassend das eine zu sagen: Diejenigen, die nicht den wahren Herrn und Vater haben, können auch nicht den wahren Sohn und den wahren Heiligen Geist besitzen, wie ja auch die sogenannten Kataphrygier2, die neue Weissagungen S. 377 einzuführen versuchen, weder den Vater noch den Sohn haben können, weil sie auch nicht den Heiligen Geist besitzen. Wenn wir sie fragen, welchen Christus sie verkündigen, so werden sie antworten, sie verkündigten jenen Christus, der den Geist gesandt habe, der durch den Mund des Montanus und der Prisca sprach. Da wir aber sehen, daß in ihnen nicht der Geist der Wahrheit, sondern des Irrtums wohnte, so erkennen wir, daß diejenigen, die ihre falsche Weissagung gegen den Glauben Christi in Schutz nehmen, Christus nicht besitzen können. Aber auch alle übrigen Ketzer können, wenn sie sich von der Kirche losgerissen haben, keine Gewalt und keine Gnade haben, da ja alle Gewalt und Gnade auf der Kirche beruht, wo die Ältesten den Vorsitz führen, die auch die Gewalt haben, zu taufen und die Hand aufzulegen und in ein Amt einzusetzen. Ein Ketzer aber kann ebensowenig, als er in ein Amt einsetzen und die Hand auflegen darf, die Taufe oder irgendeine andere heilige und geistliche Handlung vornehmen, da er der geistlichen und göttlichen Heiligkeit ferne steht. Dies alles haben wir schon längst zu Iconium3, einem Orte Phrygiens, in einer Versammlung von Vertretern aus Galatien und Cilicien und den anderen benachbarten Gegenden den Ketzern gegenüber festzuhalten und zu verteidigen beschlossen, da einige in dieser Beziehung Zweifel hatten.


  1. Vgl. Brief 74, Kap. 1 a. E. ↩

  2. So wurden die Montanisten nach ihrer kleinasiatischen Hauptheimat genannt. Der Begründer dieser Sekte war S. 377 Montanus (um 145), zu dessen Anhang zwei ekstatische Frauen, Prisc(ill)a und Maximilla, gehörten. ↩

  3. Um das Jahr 220. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
Briefe (BKV)

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy