8. Kapitel
Wenn nun Stephanus und seine Gesinnungsgenossen behaupten, die Vergebung der Sünden und die zweite Geburt könne bei der Taufe der Ketzer erfolgen, bei denen doch nach ihrem eigenen Geständnis der Heilige Geist nicht ist, so mögen sie doch erwägen und einsehen, daß es eine geistliche Geburt ohne Geist nicht geben kann. So hat ja auch der selige Apostel Paulus diejenigen, die Johannes getauft hatte, bevor noch der Heilige Geist vom Herrn ausgesandt war, von neuem mit der geistlichen Taufe versehen und erst dann ihnen S. 378 die Hand zum Empfang des Heiligen Geistes aufgelegt. Wenn wir aber sehen, daß Paulus seine Jünger nach der Taufe des Johannes nochmals taufte, warum sollten dann wir Bedenken tragen, die zur Kirche kommenden Ketzer nach ihrer unerlaubten und unheiligen Begießung zu taufen? Es müßte denn sein, daß Paulus geringer war als die jetzigen Bischöfe, so daß zwar diese durch bloße Handauflegung den herüberkommenden Ketzern den Heiligen Geist zu erteilen vermögen, daß aber Paulus nicht imstande war, den von Johannes Getauften den Heiligen Geist durch Handauflegung zu spenden, wenn er an ihnen nicht zuerst auch die Taufe der Kirche vollzogen hatte.