Traduction
Masquer
Von den Einrichtungen der Klöster (BKV)
9. Maß der vorzunehmenden Abtödtungen und Mittel gegen schädliche Fasten.
[Forts. v. S. 103 ] Das, worauf es bei der Enthaltsamkeit hauptsächlich ankommt, ist nicht allein nach der Zeit noch einzig nach der Beschaffenheit der Speisen, sondern vor Allem nach dem Urtheile des Gewissens zu ermessen. Denn ein Jeder muß wenigstens soviel Genügsamkeit sich aneignen, als der Kampf bei der Auflehnung des Körpers gegen den Geist erfordert. Nützlich zwar und in jeder Beziehung zu beobachten ist die durch die Kanones festgestellte Fastenordnung; aber wenn auf dieses so geordnete Fasten nicht eine förderliche Erquickung mit Speisen folgt, dann vermag es seinen Zweck nicht vollkommen zu erreichen. Denn wenn auf langes Fasten vollständige Sättigung folgt, bewirkt dasselbe eher Mattigkeit des Leibes als unversehrte Keuschheit; hängt ja doch die geistige Gesundheit mit dem Fasten des Magens zusammen. Derjenige kann beständige, unversehrte Keuschheit nicht besitzen, der nicht fortwährende Gleichmäßigkeit in der Enthaltsamkeit einzuhalten bestrebt ist. Folgt auf noch so strenge Fasten eine übermäßige Nachgiebigkeit, so sind dieselben unnütz und verkehren sich sofort in das Laster der Völlerei; besser ist eine tägliche, mäßige und vernünftige Erquickung, als ein zeitweises strenges und lang anhaltendes Fasten. Denn ein übermäßiges Enthalten von Speisen kann nicht nur die geistige Standhaftigkeit zum Wanken bringen, sondern auch die Wirksamkeit des Gebetes in Folge der körperlichen Ermüdung lähmen.
Traduction
Masquer
Institutions de Cassien
9. De la mesure dans l'abstinence et des suites du jeûne.
On doit moins juger l'abstinence par l'éloignement des repas et la qualité des aliments que par le témoignage de sa conscience. Chacun ne pratique la tempérance qu'autant qu'il lutte contre les convoitises de son corps. Il est certainement utile d'observer les jeûnes que la règle impose; mais nous ne les pratiquons pas parfaitement, si nous ne sommes pas sobres au repas du soir. Si nous mangeons beaucoup, après un long jeûne, nous nous serons fatigués pendant quelques heures sans acquérir la chasteté que donne l'abstinence. La pureté de l'âme vient des privations du corps. Celui-là ne peut conserver une continence parfaite qui se contente d'une tempérance passagère; et même on peut dire que ceux qui mangent trop après des jeûnes rigoureux, se laissent aller plus facilement au vice de la gourmandise. Il vaudrait mieux prendre, tous les jours, un repas raisonnable que de jeûner longuement et avec excès. Une abstinence exagérée , non-seulement affaiblit notre esprit, mais nous rend incapables de prier par l'épuisement de notre corps.